Was ist ein Abdomen MRT?
Ein Abdomen MRT ist eine spezielle Form der Magnetresonanztomografie, mit der die inneren Organe im Bauchraum besonders genau dargestellt werden können. Die Abkürzung „MRT“ steht dabei für Magnetresonanztomografie – ein bildgebendes Verfahren, das mithilfe starker Magnetfelder und Radiowellen detaillierte Schnittbilder des Körpers erzeugt, ganz ohne Röntgenstrahlen.
Wann wird eine MRT-Untersuchung des Bauches gemacht?
Die Magnetresonanztomografie des Abdomens kommt immer dann zum Einsatz, wenn Ärztinnen oder Ärzte einen besonders genauen Blick auf die Organe im Bauchraum werfen möchten. Dazu zählen zum Beispiel die Leber, Gallenblase, Milz, Bauchspeicheldrüse, Nieren, Nebennieren, Lymphknoten oder auch große Blutgefäße. Oft wird diese Untersuchung angeordnet, wenn Ultraschall oder Computertomografie (CT) keinen eindeutigen Befund liefern oder bestimmte Fragestellungen besonders präzise beantwortet werden müssen.
Häufige Gründe sind unklare Bauchschmerzen, Veränderungen an Organen, die im Ultraschall auffallen, oder die Suche nach Tumoren, Entzündungen oder Verletzungen. Auch bei bekannten Erkrankungen, etwa bei chronischen Leberproblemen, wird das Abdomen MRT zur Verlaufskontrolle genutzt. Ein weiterer Vorteil: Mit diesem Verfahren lassen sich auch sehr kleine Veränderungen sichtbar machen, die mit anderen Methoden möglicherweise übersehen würden.
So läuft die Untersuchung ab
Vor dem Start der Untersuchung wird meist gefragt, ob Metallteile oder Implantate im Körper vorhanden sind. Da das MRT mit starken Magneten arbeitet, können zum Beispiel Herzschrittmacher, bestimmte Hörimplantate oder Metallsplitter ein Problem darstellen. Moderne Implantate sind oft MRT-tauglich, trotzdem ist eine genaue Abklärung wichtig.
Während der Untersuchung liegt man ruhig auf einer Liege, die langsam in die röhrenförmige MRT-Anlage gefahren wird. Die Untersuchung selbst ist völlig schmerzfrei, allerdings können die lauten Klopf- und Brummgeräusche der Maschine ungewohnt wirken. Deshalb gibt es meistens Kopfhörer oder Ohrstöpsel. In einigen Fällen wird ein Kontrastmittel über eine Vene verabreicht, um bestimmte Strukturen noch besser sichtbar zu machen. Das ist in der Regel gut verträglich und wird vom Körper schnell wieder ausgeschieden.
Die Untersuchung dauert je nach Fragestellung zwischen 20 und 45 Minuten. Während dieser Zeit ist es wichtig, möglichst still zu liegen, damit die Bilder nicht verwackeln. Manchmal wird man gebeten, für kurze Momente die Luft anzuhalten – das hilft, die Organe im Bauch während der Aufnahme ruhig zu halten.
Was zeigt das Abdomen MRT?
Die Magnetresonanztomografie liefert sehr genaue und kontrastreiche Bilder der inneren Organe. Damit lassen sich zum Beispiel Veränderungen im Gewebe, kleine Tumoren, Entzündungsherde oder Zysten erkennen. Auch Blutgefäße, Gallenwege und die Bauchspeicheldrüse werden besonders detailliert dargestellt. Das MRT ist in vielen Fällen genauer als Ultraschall, vor allem bei sehr kleinen oder schwer zugänglichen Veränderungen.
Ein großer Vorteil: Die Untersuchung kommt ohne Röntgenstrahlung aus und ist daher auch für wiederholte Kontrollen geeignet. Gerade bei jüngeren Menschen, Schwangeren (ab dem zweiten Trimester) oder bei chronischen Erkrankungen ist das ein wichtiger Punkt.
Gibt es Risiken oder Nebenwirkungen?
Die Magnetresonanztomografie gilt als sehr sicheres Verfahren. Es gibt keine Strahlenbelastung, und die Untersuchung ist schmerzfrei. Das verwendete Kontrastmittel kann in seltenen Fällen allergische Reaktionen auslösen oder bei Menschen mit schweren Nierenerkrankungen problematisch sein. Vor der Untersuchung wird deshalb immer abgeklärt, ob entsprechende Vorerkrankungen bestehen. Wer unter Platzangst leidet, sollte das vorab mitteilen – manchmal helfen schon kleine Tricks wie Musik über Kopfhörer oder eine Begleitperson im Raum, um die Untersuchung angenehmer zu gestalten.
Was passiert nach dem Abdomen MRT?
Nach der Untersuchung kann der Alltag meist ganz normal fortgesetzt werden. Falls ein Kontrastmittel verwendet wurde, wird empfohlen, im Anschluss ausreichend zu trinken, damit es schnell über die Nieren ausgeschieden wird. Die Auswertung der Bilder übernimmt eine Radiologin oder ein Radiologe, die den Befund an die behandelnde Ärztin oder den behandelnden Arzt weitergeben. Je nach Fragestellung wird anschließend gemeinsam besprochen, wie es weitergeht.
Das Abdomen MRT ist eine moderne und schonende Methode, um genaue Antworten auf viele verschiedene Fragestellungen im Bauchraum zu bekommen. Sie hilft dabei, Erkrankungen frühzeitig zu erkennen, gezielt zu behandeln oder den Verlauf einer bekannten Krankheit zu überwachen.