Abdomen – Bedeutung und Lage im Körper

Abdomen – Bedeutung und Lage im Körper

09.05.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Das Abdomen ist der medizinische Begriff für den Bauchraum, also den Bereich des Körpers zwischen Brustkorb und Becken, in dem viele wichtige Organe liegen.

Wo befindet sich das Abdomen und was gehört dazu?

Das Abdomen erstreckt sich vom unteren Rand des Brustkorbs bis zum Beginn des Beckens. In diesem Bereich liegen zahlreiche lebenswichtige Organe. Dazu zählen unter anderem der Magen, der Darm, die Leber, die Gallenblase, die Bauchspeicheldrüse, die Milz sowie die Nieren. Auch große Blutgefäße, wie die Hauptschlagader (Aorta), verlaufen durch den Bauchraum. Die vordere Begrenzung bildet die Bauchwand, die von Muskeln und Bindegewebe gestützt wird. Nach hinten wird das Abdomen von der Wirbelsäule und der Rückenmuskulatur begrenzt.

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Welche Funktion hat das Abdomen?

Im Abdomen laufen viele lebenswichtige Vorgänge ab. Die Verdauung spielt hier eine zentrale Rolle: Im Magen und Darm werden Nahrung und Flüssigkeit aufgenommen, verarbeitet und die Nährstoffe ins Blut überführt. Die Leber übernimmt zahlreiche Aufgaben im Stoffwechsel, baut Giftstoffe ab und speichert Energie. Die Bauchspeicheldrüse produziert wichtige Verdauungsenzyme und das Hormon Insulin, das den Blutzucker reguliert. Auch die Nieren, die für die Reinigung des Blutes und die Ausscheidung von Abfallstoffen zuständig sind, liegen im hinteren Teil des Abdomens.

Warum taucht der Begriff Abdomen in Befunden oder Arztbriefen auf?

In medizinischen Berichten, Untersuchungsprotokollen oder Arztbriefen wird häufig das Wort Abdomen verwendet, wenn der Bauchraum gemeint ist. Zum Beispiel kann dort stehen: „Abdomen weich, keine Abwehrspannung, keine Druckschmerzen.“ Damit beschreiben Ärztinnen und Ärzte, wie sich der Bauch bei der Untersuchung anfühlt und ob Hinweise auf Erkrankungen vorliegen. Auch bei bildgebenden Verfahren wie Ultraschall oder CT wird der Begriff genutzt, um klar zu machen, dass sich die Untersuchung auf den Bauchraum bezieht.

Gibt es spezielle Begriffe rund ums Abdomen?

Oft wird das Abdomen in weitere Abschnitte unterteilt, um Beschwerden oder Befunde genauer zuzuordnen. So sprechen Medizinerinnen und Mediziner zum Beispiel vom „Oberbauch“ (Bereich unterhalb des Brustkorbs, meist Magen, Leber, Gallenblase) oder „Unterbauch“ (Bereich oberhalb des Beckens, oft Darm, Blase, Eierstöcke). In manchen Befunden tauchen Begriffe wie „akutes Abdomen“ auf. Das beschreibt keine Region, sondern einen plötzlichen, meist sehr schmerzhaften Zustand im Bauchraum, der auf eine ernste Erkrankung hinweisen kann und rasche Abklärung erfordert.

Was kann im Abdomen untersucht werden?

Untersuchungen des Abdomens gehören zum Alltag in der Medizin. Neben dem Abtasten (Palpation) gibt es zahlreiche weitere Methoden, um die Organe im Bauchraum zu beurteilen. Besonders häufig kommt der Ultraschall (Sonografie) zum Einsatz. Auch Röntgen, Computertomografie (CT) oder Magnetresonanztomografie (MRT) liefern wichtige Informationen über die Organe im Abdomen. Blutuntersuchungen und die Analyse von Urin oder Stuhl ergänzen das Bild, wenn es darum geht, die Ursache von Beschwerden im Bauchraum zu finden.

Wann ist das Wissen um das Abdomen wichtig?

Das Abdomen steht im Mittelpunkt, wenn Beschwerden wie Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Blähungen oder Verdauungsprobleme auftreten. Auch bei chronischen Erkrankungen, Stoffwechselproblemen oder unklaren Symptomen wird der Bauchraum oft genauer untersucht. In vielen medizinischen Fachgebieten – von der Inneren Medizin über die Chirurgie bis zur Gynäkologie – spielt das Abdomen eine zentrale Rolle, weil hier so viele lebenswichtige Organe eng beieinanderliegen.

Der Begriff Abdomen ist also eine zentrale Bezeichnung für den gesamten Bauchraum und taucht immer dann auf, wenn es um die Untersuchung, Diagnose oder Behandlung von Beschwerden in diesem Körperbereich geht.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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