Kolitis ist der medizinische Fachausdruck für eine Entzündung des Dickdarms, also des letzten Abschnitts des Verdauungstrakts. Dabei ist die Schleimhaut des Dickdarms gereizt, was zu verschiedenen Beschwerden führen kann, die von leichten Bauchschmerzen bis hin zu schweren Durchfällen reichen.
Wie äußert sich eine Kolitis?
Typische Anzeichen einer Kolitis sind wiederkehrende oder anhaltende Durchfälle, die manchmal auch mit Blut oder Schleim vermischt sein können. Häufig treten dabei krampfartige Bauchschmerzen auf, oft begleitet von einem ständigen Stuhldrang. Einige Menschen berichten zusätzlich über Fieber, Abgeschlagenheit oder Gewichtsverlust, besonders wenn die Entzündung stärker ausgeprägt ist.
Die Beschwerden können ganz unterschiedlich sein, je nachdem, wie stark die Entzündung ist und welche Ursache dahintersteckt. Bei manchen verläuft eine Kolitis nur vorübergehend und mild, während sie bei anderen länger anhält oder immer wiederkehrt.
Ursachen und Formen der Kolitis
Es gibt viele verschiedene Auslöser für eine Kolitis. Häufig steckt eine Infektion dahinter, zum Beispiel durch Bakterien, Viren oder Parasiten, die über verunreinigte Nahrung oder Wasser in den Darm gelangen. In diesen Fällen spricht man von einer infektiösen Kolitis. Die Beschwerden beginnen oft plötzlich und klingen meist nach einigen Tagen wieder ab.
Eine andere Gruppe von Kolitiden sind die sogenannten chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen. Dazu gehören die Colitis ulcerosa und der Morbus Crohn. Hierbei handelt es sich um Erkrankungen, bei denen das Immunsystem den eigenen Darm angreift – die Entzündung kann dann über Monate oder Jahre immer wieder aufflammen.
Auch bestimmte Medikamente, wie einige Antibiotika oder Abführmittel, können als Nebenwirkung eine Kolitis auslösen. Seltener sind Durchblutungsstörungen des Darms (ischämische Kolitis) oder Strahlenbehandlungen im Bauchbereich die Ursache.
Ist eine Kolitis gefährlich?
Eine akute Kolitis kann sehr unangenehm sein, ist aber in vielen Fällen gut behandelbar und klingt oft von selbst wieder ab, sobald die Ursache beseitigt ist. Infektionen führen meist nur vorübergehend zu Beschwerden. Dennoch sollte eine Kolitis ernst genommen werden, vor allem wenn die Symptome stark ausgeprägt sind, Blut im Stuhl auftritt oder Fieber hinzukommt.
Bei chronischen Formen, wie der Colitis ulcerosa, besteht das Risiko, dass die Entzündung immer wiederkehrt und auf Dauer den Darm schädigt. In seltenen Fällen kann es zu Komplikationen wie einem Darmdurchbruch oder einer schweren Blutung kommen. Auch das Risiko für Darmkrebs ist bei langjährigem Bestehen erhöht. Deshalb ist eine genaue Abklärung und regelmäßige Kontrolle wichtig.
Was tun bei Verdacht auf Kolitis?
Wer unter anhaltenden oder wiederkehrenden Durchfällen, Bauchschmerzen und eventuell Blut im Stuhl leidet, sollte die Beschwerden ärztlich abklären lassen. Meistens reicht schon ein Gespräch über die Symptome, ergänzt durch eine Stuhlprobe und eine Blutuntersuchung, um die Ursache einzugrenzen. In manchen Fällen ist eine Darmspiegelung (Koloskopie) sinnvoll, um den Dickdarm genauer zu untersuchen und Proben zu entnehmen.
Bei einer schweren Kolitis, etwa mit hohem Fieber, ausgeprägtem Unwohlsein oder Kreislaufproblemen, ist eine rasche medizinische Behandlung notwendig. Besonders bei älteren Menschen, Kindern oder Personen mit geschwächtem Immunsystem kann eine Kolitis schneller zu Komplikationen führen.
Behandlungsmöglichkeiten bei Kolitis
Die Therapie richtet sich immer nach der Ursache. Liegt eine Infektion vor, genügt meist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr und Schonung, in manchen Fällen sind spezielle Medikamente nötig. Bei bakteriellen Auslösern kann ein Antibiotikum helfen, während bei viralen Infekten meist keine spezifische Behandlung möglich ist.
Chronisch-entzündliche Kolitiden wie die Colitis ulcerosa werden mit entzündungshemmenden Medikamenten behandelt, oft kommen auch sogenannte Immunsuppressiva zum Einsatz, die das überaktive Immunsystem bremsen. In schweren Fällen kann eine Operation notwendig werden, etwa wenn der Dickdarm dauerhaft geschädigt ist.
Wichtig ist, auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten, da durch die Durchfälle viel Wasser und Mineralstoffe verloren gehen. Bei schweren Verläufen kann eine stationäre Behandlung im Krankenhaus erforderlich sein.
Leben mit Kolitis
Viele Menschen mit einer Kolitis erleben, dass die Erkrankung ihren Alltag beeinflusst – vor allem, wenn die Beschwerden immer wiederkehren oder unvorhersehbar auftreten. Das kann belastend sein, insbesondere wenn Unsicherheit über die Ursache und den Verlauf besteht. Mit einer guten medizinischen Betreuung, einer passenden Therapie und regelmäßigen Kontrolluntersuchungen lässt sich die Lebensqualität aber meist deutlich verbessern.
Es lohnt sich, auf den eigenen Körper zu achten und bei neuen oder ungewöhnlichen Symptomen frühzeitig ärztlichen Rat einzuholen. So können Komplikationen vermieden und die Beschwerden besser kontrolliert werden.