Zäkum: Das steckt hinter dem Begriff

Zäkum: Das steckt hinter dem Begriff

01.07.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Was ist das Zäkum?

Das Zäkum ist der medizinische Begriff für den Blinddarm, genauer gesagt für den ersten Abschnitt des Dickdarms. Dieser Teil des Darms liegt im rechten Unterbauch und bildet den Übergang zwischen Dünndarm und Dickdarm.

Aufbau und Lage im Körper

Das Zäkum ist wie ein kleiner Beutel geformt und schließt sich direkt an das Ende des Dünndarms an. Von dort aus gelangt der Nahrungsbrei, der im Dünndarm bereits weitgehend verdaut wurde, in den Dickdarm. Das Zäkum ist etwa fünf bis sieben Zentimeter lang und sitzt an der Stelle, wo der Dünndarm in den Dickdarm mündet. An seinem unteren Ende befindet sich der Wurmfortsatz, der medizinisch als Appendix bezeichnet wird. Dieser ist vor allem durch die bekannte Blinddarmentzündung (Appendizitis) bekannt.

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Welche Funktion hat das Zäkum?

Im menschlichen Verdauungssystem übernimmt das Zäkum eine Art Sammelfunktion. Hier gelangt der Speisebrei aus dem Dünndarm an, bevor er weiter durch den Dickdarm transportiert wird. Im Zäkum beginnt die Rückgewinnung von Wasser und Elektrolyten aus dem Nahrungsbrei, was im weiteren Verlauf im Dickdarm fortgesetzt wird. Die eigentliche Verdauung findet im Dünndarm statt, während das Zäkum und der Dickdarm vor allem für die Eindickung und Weiterleitung des Stuhls verantwortlich sind.

Was bedeutet es, wenn das Zäkum im Befund erwähnt wird?

In vielen medizinischen Berichten, zum Beispiel nach einer Darmspiegelung (Koloskopie), taucht der Begriff Zäkum auf. Häufig steht dort, dass das Zäkum „erreicht“ wurde – das bedeutet, dass die Untersuchung bis zum Anfang des Dickdarms durchgeführt wurde. Manchmal beschreiben Ärztinnen und Ärzte auch Auffälligkeiten, wie zum Beispiel Polypen, Entzündungen oder Veränderungen an der Schleimhaut im Bereich des Zäkums. In solchen Fällen wird dann genauer erläutert, was gefunden wurde und ob weitere Maßnahmen nötig sind.

Häufige Fragen rund um das Zäkum

Viele Menschen fragen sich, ob das Zäkum selbst Beschwerden verursachen kann. Im Normalfall ist das Zäkum unauffällig und verursacht keine Probleme. Beschwerden entstehen meist erst, wenn es zu Entzündungen, Tumoren oder anderen Veränderungen kommt. Die bekannteste Erkrankung in diesem Bereich ist die Entzündung des Wurmfortsatzes (Appendizitis), die sich durch Schmerzen im rechten Unterbauch bemerkbar macht. Das Zäkum selbst ist dabei meist nicht direkt betroffen, sondern der daran hängende Appendix.

In seltenen Fällen kann es zu anderen Erkrankungen im Bereich des Zäkums kommen, etwa zu gutartigen Polypen, chronischen Entzündungen oder – sehr selten – bösartigen Tumoren. Solche Veränderungen werden meist zufällig bei einer Darmspiegelung entdeckt, da sie anfangs oft keine Beschwerden verursachen.

Bedeutung für die Gesundheit

Das Zäkum ist ein ganz normaler Bestandteil des Verdauungstrakts und erfüllt seine Aufgabe meist unauffällig. Auffälligkeiten oder Erkrankungen in diesem Bereich sind vergleichsweise selten. Der Begriff taucht in Arztbriefen und Befunden vor allem deshalb auf, weil er eine wichtige anatomische Orientierung bietet – etwa bei der Beschreibung, wie weit ein Untersuchungsgerät bei einer Darmspiegelung vorgeschoben wurde oder wo genau eine Veränderung im Darm gefunden wurde.

Insgesamt ist das Zäkum also vor allem ein Begriff aus der Anatomie, der im medizinischen Alltag häufig verwendet wird, ohne dass dies automatisch auf eine Erkrankung hindeutet. Wer den Begriff im Befund liest, kann davon ausgehen, dass damit einfach der Anfang des Dickdarms gemeint ist. Nur wenn zusätzliche Auffälligkeiten beschrieben werden, ist eine weitere Abklärung oder Behandlung notwendig.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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