Was ist das Pyelon?
Das Pyelon, auch Nierenbecken genannt, ist ein Teil der Niere, in dem sich der Urin sammelt, bevor er über den Harnleiter zur Blase weitergeleitet wird. Du kannst es dir wie einen trichterförmigen Sammelraum vorstellen, in dem der Urin aus den kleineren Röhrchen der Niere – den sogenannten Nierenkelchen – zusammenfließt. Eine dünne Muskelschicht im Nierenbecken sorgt dafür, dass der Urin durch sanfte, rhythmische Bewegungen (Peristaltik) weitertransportiert wird.
Wie ist die Niere aufgebaut?
Die Niere ist ein bohnenförmiges Organ, und befindet sich im Bauchraum (Abdomen). Es besteht aus zwei Hauptbereichen: dem Nierenrindenbereich außen und dem Nierenmark im Inneren. In der Nierenrinde sitzen die sogenannten Nephrone – das sind winzige Filtereinheiten, die das Blut reinigen und den Urin produzieren. Vom Nephron gelangt der Urin in feine Sammelröhrchen, die ins Nierenmark und schließlich in die Nierenkelche führen. Diese leiten den Urin dann ins Nierenbecken (Pyelon) weiter – dort wird er gesammelt, bevor er über den Harnleiter in die Blase gelangt. Die Niere ist also wie ein ausgeklügeltes Filtersystem mit vielen kleinen Kanälen, die dafür sorgen, dass schädliche Stoffe ausgeschieden und wichtige Substanzen im Körper zurückgehalten werden.
Welche Aufgabe hat das Nierenbecken?
Im Inneren deiner Niere wird das Blut ständig gereinigt. Dabei entsteht Urin, der über das Pyelon in den Harnleiter und dann in die Blase gelangt. Das Nierenbecken ist also ein wichtiger Durchgang für die Ausscheidung von Abfallstoffen. Damit dieser Ablauf funktioniert, muss der Urin ungestört abfließen können. Wird dieser Weg blockiert, spricht man von einem Harnstau– und genau das kann ernsthafte Probleme verursachen.
Was ist ein Harnstau?
Ein Harnstau entsteht, wenn der Urin nicht mehr richtig aus dem Nierenbecken abfließen kann. Das kann durch eine Verengung, eine Entzündung oder einen Nierenstein (medizinisch: Nephrolithiasis) verursacht werden. In so einem Fall staut sich der Urin zurück in die Niere – das Nierenbecken weitet sich und es kann zu Schmerzen, Fieber oder sogar einer Nierenschädigung kommen. Solche Situationen müssen ärztlich geklärt werden, um Komplikationen zu vermeiden.
Was bedeutet Nephrolithiasis?
Nephrolithiasis ist der medizinische Fachbegriff für Nierensteine. Diese kleinen, harten Ablagerungen können sich im Nierenbecken oder den Nierenkelchen bilden. Wenn ein Stein vom Nierenbecken in den Harnleiter rutscht, kann das sehr schmerzhaft sein und zu einem akuten Harnstau führen. Typische Anzeichen sind starke Flankenschmerzen, Übelkeit, Blut im Urin oder Probleme beim Wasserlassen.
Wann wird das Pyelon untersucht?
Wenn du Beschwerden wie Rückenschmerzen, Fieber, Schmerzen in der Flanke oder auffälligen Urin hast, kann das Nierenbecken betroffen sein. Ärztinnen und Ärzte untersuchen es meist mit einem Ultraschall. Dabei erkennt man zum Beispiel, ob das Pyelon erweitert ist, ob Flüssigkeit staut oder ob ein Stein sichtbar ist. Falls mehr Klarheit nötig ist, helfen CT- oder MRT-Untersuchungen, um das genaue Ausmaß der Veränderung zu bestimmen.
Welche Erkrankungen betreffen das Nierenbecken?
Es gibt verschiedene Erkrankungen, die das Pyelon betreffen können:
Pyelonephritis: Eine bakterielle Entzündung des Nierenbeckens, meist mit Fieber, Schmerzen und Krankheitsgefühl.
Harnstau (Hydronephrose): Der Urin kann nicht mehr abfließen, wodurch sich das Pyelon weitet. Es kommt daher zu einer sogenannten Nierenbeckenerweiterung.
Nephrolithiasis (Nierensteine): Harte Ablagerungen, die den Urinabfluss blockieren und Schmerzen verursachen.
Verengungen oder Fehlbildungen: Angeborene oder erworbene Engstellen behindern den Harnfluss.
All diese Erkrankungen sollten frühzeitig behandelt werden, um dauerhafte Schäden an der Niere zu vermeiden.
Wie werden Erkrankungen des Pyelons behandelt?
Die Behandlung hängt von der Ursache ab. Bei einer Infektion wird in der Regel ein Antibiotikum verschrieben. Bei einem Nierenstein helfen Medikamente zur Schmerzlinderung oder zum Steinlösen – manchmal ist auch ein Eingriff nötig, etwa eine Stoßwellenbehandlung oder eine endoskopische Entfernung. Bei einem starken Harnstau muss der Abfluss manchmal mit einem Katheter oder einem kleinen Eingriff wiederhergestellt werden.
Warum ist das Nierenbecken so wichtig?
Das Pyelon ist ein entscheidender Teil der Harnwege. Es sorgt dafür, dass die in der Niere produzierten Abfallstoffe in Form von Urin den Körper verlassen können. Wenn das Nierenbecken blockiert ist, kann der Urin zurückstauen und die Niere schädigen. Deshalb ist es wichtig, bei anhaltenden Beschwerden wie Fieber, Schmerzen oder auffälligem Urin immer ärztlichen Rat einzuholen.