Nephrolithiasis, auch als Nierensteine bekannt, beschreibt feste Ablagerungen, die sich in Deinen Nieren bilden können. Diese Steinchen bestehen aus unterschiedlichen Mineralien und Salzen und entstehen meist, wenn der Urin stark konzentriert ist oder wenn bestimmte Stoffe auskristallisieren. Häufig bemerkt man lange nichts davon, bis sich die Steine bewegen oder den Abfluss des Urins behindern.
Was bedeutet Nephrolithiasis?
Der medizinische Begriff Nephrolithiasis beschreibt die Bildung von Nierensteinen. Man kann sich das so vorstellen, als würden sich kleine Steinchen in der Niere ansammeln. Sie entstehen oft dadurch, dass bestimmte Substanzen im Urin auskristallisieren und sich aneinanderlagern. Das kann zum Beispiel passieren, wenn Du nicht genug trinkst oder wenn Deine Niere genetisch bedingt bestimmte Stoffe nicht optimal ausscheidet. Auch Ernährungsgewohnheiten und wiederkehrende Harnwegsinfekte können eine Rolle spielen. Viele Menschen merken erst etwas von ihren Nierensteinen, wenn diese beginnen, Schmerzen zu verursachen.
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Nephrolithiasis Symptome und Anzeichen
Solange Nierensteine in der Niere liegen und sich nicht bewegen, können sie unbemerkt bleiben. Wandern sie jedoch in den Harnleiter, kommt es oft zu einer sogenannten Nierenkolik. Dabei treten plötzlich heftigste Schmerzen in der Flanke oder im Rücken auf, die wellenförmig zu- und abnehmen können. Manche Betroffene haben zusätzlich Übelkeit und Erbrechen. Blut im Urin ist keine Seltenheit, da der Stein an den Harnwegen entlangkratzt. Sobald eine Infektion hinzukommt, kann auch Fieber auftreten. Wer einen solchen Schmerz spürt, sollte sich schnellstmöglich ärztlich untersuchen lassen.
Ursachen von Nephrolithiasis
Die Gründe für die Bildung von Nierensteinen sind vielfältig. Häufig spielt mangelnde Flüssigkeitszufuhr eine Rolle, da ein zu konzentrierter Urin schneller kristallisieren kann. Auch bestimmte Ernährungsgewohnheiten, etwa ein hoher Anteil an Salz oder Zucker, erhöhen das Risiko. Manche Menschen haben erbliche Veranlagungen, bei denen bestimmte Stoffwechselwege gestört sind und damit das Risiko für Nephrolithiasis steigt. Krankheiten wie Gicht oder chronische Darmentzündungen können ebenfalls dazu beitragen, dass Steine entstehen. Die genauen Ursachen unterscheiden sich von Person zu Person und sind meist das Ergebnis eines Zusammenspiels verschiedener Faktoren.
Verschiedene Arten von Nierensteinen
Nierensteine lassen sich in unterschiedliche Typen einteilen, je nachdem, welche Stoffe sich darin anreichern. Die häufigsten sind Kalziumoxalatsteine, die bei einem eher säuerlichen Milieu im Urin entstehen können. Harnsäuresteine treten auf, wenn viel Harnsäure im Urin ist, zum Beispiel durch eine sehr eiweißreiche Kost oder bei bestimmten Stoffwechselkrankheiten. Struvitsteine bilden sich meist infolge von Infektionen mit bestimmten Bakterien in den Harnwegen, die den Urin alkalischer machen. Kalziumphosphatsteine können entstehen, wenn sowohl Kalzium als auch Phosphat in zu hohen Mengen im Urin vorliegen. Seltenere Varianten sind Zystin- und Xanthinsteine, die erblich bedingt sind und oft schon im frühen Alter auftreten.
Rolle des Urin-pH-Werts
Der pH-Wert des Urins bestimmt, ob er eher sauer oder alkalisch ist. Ist der Urin zu sauer, steigt das Risiko für Kalziumoxalat-, Harnsäure- oder Cystinsteine. Ist er sehr alkalisch, fördern Infektionen in manchen Fällen die Bildung von Struvit- oder Kalziumphosphatsteinen. Wer seinen Urin über längere Zeit im nahezu neutralen Bereich (etwa pH 6 bis 7,5) halten kann, verringert das Risiko, dass neue Steine entstehen. Die Ernährung spielt eine große Rolle: Viel Fleisch, Eier oder Milchprodukte machen den Urin eher sauer, während eine pflanzlich betonte Kost ihn meist etwas alkalischer hält. In einigen Fällen kann auch ein spezielles Medikament helfen, den Urin-pH-Wert in den optimalen Bereich zu bringen.
Diagnoseverfahren bei Nephrolithiasis
Ärztinnen und Ärzte können durch verschiedene Untersuchungen feststellen, ob Du Nierensteine hast. Oft wird zuerst mithilfe eines Urintests geprüft, ob Blut oder bestimmte Kristalle nachweisbar sind. Eine Ultraschalluntersuchung der Nieren kann Aufschluss über die Lage und Größe der Steine geben. Bei Bedarf wird eine Computertomographie (CT) angefertigt, die besonders detaillierte Bilder liefert. Auch die Analyse Deines Blutes und Urins kann helfen, Stoffwechselstörungen aufzudecken, die für die Steinbildung verantwortlich sind. Auf diese Weise wird eine passende Behandlung gefunden und Du kannst gezielt vorbeugen.
Behandlungsmöglichkeiten bei Nephrolithiasis
Die Behandlung richtet sich nach der Größe der Steine, ihrer Lage und Deinen Beschwerden. Kleinere Steine können oft von alleine abgehen, wenn Du ausreichend trinkst. Dabei hilft manchmal auch ein schmerzstillendes Medikament, weil das Abwandern durch den Harnleiter sehr schmerzhaft sein kann. Größere Steine müssen gegebenenfalls mit Stoßwellen zertrümmert werden, damit sie sich in kleinere Teile aufspalten, die Du dann ausscheiden kannst. In manchen Fällen ist ein Eingriff mit einem dünnen Instrument notwendig, das durch die Harnröhre in die Harnwege geführt wird, um den Stein direkt zu entfernen. Die Wahl der Methode hängt immer davon ab, welche Steine vorliegen und wie stark Deine Beschwerden sind.
Prävention von Nephrolithiasis
Wenn Du Nierensteinen vorbeugen möchtest, ist es wichtig, genügend zu trinken. Etwa zwei Liter Wasser täglich helfen dabei, den Urin zu verdünnen und das Risiko für Steinbildung zu senken. Eine ausgewogene Ernährung, die nicht zu viel Salz und Eiweiß enthält, kann ebenfalls vorbeugend wirken. Bei einer Neigung zu bestimmten Steinarten kann es sinnvoll sein, auf Lebensmittel wie Spinat oder Rhabarber zu achten, die viel Oxalat enthalten, oder Harnsäurebildner wie Fleisch zu reduzieren. Wer bereits mehrfach Nierensteine hatte, sollte in Absprache mit seiner Ärztin oder seinem Arzt regelmäßig zur Kontrolle gehen, um frühzeitig reagieren zu können.
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BITTE BEACHTEN
Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einem Arzt oder einer Ärztin ersetzen. Bei gesundheitlichen Beschwerden oder Fragen zu Ihrer individuellen Situation wenden Sie sich bitte immer an medizinisches Fachpersonal.