Ligament – Starke Bänder für stabile Gelenke

Ligament – Starke Bänder für stabile Gelenke

31.10.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Ein Ligament ist ein fester, faseriger Strang im Körper, der zwei Knochen miteinander verbindet und so für Stabilität in einem Gelenk sorgt.

Aufbau und Funktion

Im menschlichen Körper gibt es eine Vielzahl von Bändern, die in der medizinischen Fachsprache als Ligamente oder – in der lateinischen Einzahl – als Ligamentum bezeichnet werden. Diese Strukturen bestehen hauptsächlich aus dichtem Bindegewebe, das besonders zugfest ist. Ihre wichtigste Aufgabe: Sie halten die Knochen eines Gelenks zusammen und sorgen dafür, dass Bewegungen in einem kontrollierten Rahmen ablaufen. Ohne diese Bänder wären viele Bewegungen entweder gar nicht möglich oder würden dazu führen, dass Gelenke zu locker werden und ausrenken.

Ligamente sind dabei keineswegs starre Seile. Sie lassen einen gewissen Bewegungsspielraum zu, begrenzen aber die Auslenkung des Gelenks, damit es nicht überstreckt oder fehlbelastet wird. Ein bekanntes Beispiel ist das Kreuzband im Knie, das zu den wichtigsten Stabilisatoren dieses Gelenks zählt.

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Wo kommen Ligamente vor?

Bänder finden sich an praktisch allen großen und kleinen Gelenken des Körpers. Besonders bekannt sind sie im Knie, etwa als Ligamentum Collaterale Laterale oder Mediales Kollateralband. Auch an der Wirbelsäule gibt es zahlreiche Bänder, wie das Ligamentum Flavum, das den Wirbelkanal stabilisiert.

Im Bereich der Halswirbelsäule ist das Ligamentum apicis dentis ein wichtiger Halteapparat. Am Fuß sorgt das Ligamentum Talonaviculare für Stabilität zwischen Sprungbein und Kahnbein. Auch am Zwerchfell gibt es mit dem Ligamentum Arcuatum eine bandartige Struktur, die bestimmte Durchtrittsstellen abgrenzt.

Wie unterscheiden sich Ligamente von anderen Gewebestrukturen?

Oft taucht im Zusammenhang mit Gelenken auch der Begriff „Sehne“ auf. Anders als ein Ligament verbindet eine Sehne keinen Knochen mit einem anderen, sondern stellt die Verbindung zwischen Muskel und Knochen her. Während also das Ligamentum für die passive Stabilität im Gelenk sorgt, überträgt die Sehne die Kraft des Muskels auf den Knochen und ermöglicht so Bewegung.

Was passiert, wenn ein Ligament verletzt wird?

Kommt es zu einer starken Überdehnung, einem Riss oder einer anderen Verletzung eines Bandes, kann das Gelenk instabil werden. Typisch ist dies etwa beim sogenannten Kreuzbandriss im Knie. Die Folgen reichen von Schmerzen und Schwellungen bis hin zu einem Gefühl der Unsicherheit beim Auftreten oder Bewegen.

Welche Behandlung sinnvoll ist, hängt stark von der Art und dem Ausmaß der Verletzung ab. In manchen Fällen reicht eine Schonung und gezielte Physiotherapie. Bei schweren Bandverletzungen kann aber auch eine Operation notwendig werden.

Wichtige Ligamente im Überblick

Viele Bänder tragen den lateinischen Namen „Ligamentum“ gefolgt vom jeweiligen Knochen oder Gelenk, das sie verbinden. Einige Beispiele, die häufig in Befunden auftauchen, sind das Ligamentum Collaterale Laterale am Knie, das Ligamentum Talonaviculare am Fuß oder das Ligamentum apicis dentis an der Halswirbelsäule. Auch beim Thema Rückenbeschwerden kann das Ligamentum Flavum eine Rolle spielen, etwa wenn es verdickt ist („Hypertrophie der Ligamenta Flava“).

Wer in seinem Arztbrief eine solche Bezeichnung findet, kann meist davon ausgehen, dass ein bestimmtes Band gemeint ist, das für die Stabilität eines Gelenks oder eines Abschnitts der Wirbelsäule wichtig ist.

Zusammenfassung

Ein Ligament, auch Band oder Ligamentum genannt, ist eine bindegewebige Struktur, die Knochen miteinander verbindet und so für Stabilität in den Gelenken sorgt. Verletzungen oder Veränderungen an diesen Bändern können die Beweglichkeit und Sicherheit eines Gelenks beeinflussen. Die genaue Bedeutung eines Befundes hängt immer davon ab, welches Ligament betroffen ist und ob eine Schädigung vorliegt. Wer mehr über spezielle Bänder wissen möchte, findet unter den jeweiligen Namen weiterführende Informationen, etwa zum Ligamentum Collaterale Laterale, Mediales Kollateralband, Ligamentum apicis dentis, Ligamentum Arcuatum, Ligamentum Talonaviculare oder zur Hypertrophie der Ligamenta Flava.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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