Ligamentum Collaterale Laterale im Knie

Ligamentum Collaterale Laterale im Knie

22.09.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Das Ligamentum collaterale laterale ist ein seitliches Band am Kniegelenk, das dem Gelenk Stabilität gibt und Bewegungen seitlich begrenzt.

Aufbau und Lage des Bandes

Das Knie ist eines der größten und komplexesten Gelenke im menschlichen Körper. Es verbindet Oberschenkelknochen (Femur), Schienbein (Tibia) und Kniescheibe (Patella) miteinander. Damit das Knie in seiner Bewegung geführt bleibt und nicht zur Seite wegknickt, gibt es verschiedene Bänder. Eines davon ist das sogenannte Ligamentum collaterale laterale, manchmal auch als Außenband des Knies bezeichnet. Es verläuft an der äußeren Seite des Knies – also auf der Seite, die vom anderen Bein wegzeigt.

Dieses Band zieht vom unteren Ende des Oberschenkelknochens zum oberen Ende des Wadenbeins (Fibula). Es ist fest, faserreich und recht dünn. Seine Hauptaufgabe besteht darin, das Kniegelenk vor seitlichem Wegknicken nach außen zu schützen. Zusammen mit dem Innenband (Ligamentum collaterale mediale) sorgt es dafür, dass das Kniegelenk stabil bleibt, wenn das Bein belastet wird oder schnelle Richtungswechsel stattfinden.

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Funktion im Alltag

Das Ligamentum collaterale laterale spielt eine entscheidende Rolle bei alltäglichen Bewegungen. Es hält das Knie stabil, besonders dann, wenn das Bein seitlich belastet wird – etwa beim Gehen auf unebenem Untergrund, beim Sport oder auch beim plötzlichen Abstoppen. Ohne dieses Band wäre das Knie deutlich anfälliger für Verletzungen durch seitliche Kräfte.

Anders als das Innenband ist das Außenband des Knies weniger häufig von Verletzungen betroffen, da es durch die natürliche Körperhaltung meist etwas besser geschützt ist. Dennoch kann es bei bestimmten Bewegungen oder Unfällen, zum Beispiel beim Umknicken oder bei einem Sturz, zu einer Überdehnung oder einem Riss kommen.

Wann ist das Ligamentum collaterale laterale relevant?

Im Normalfall merkt man von diesem Band nichts – es arbeitet still im Hintergrund. Erst wenn Beschwerden wie Schmerzen an der Außenseite des Knies, Instabilität oder Schwellungen auftreten, kann das Ligamentum collaterale laterale betroffen sein. In Arztbriefen oder Befunden taucht der Begriff meist im Zusammenhang mit Verletzungen, Überdehnungen oder bei der Beschreibung der Knieanatomie auf.

Für die meisten Menschen ist das Band einfach ein Teil des natürlichen Halteapparats des Knies. Nur bei einer Verletzung, etwa durch Sport oder einen Unfall, wird es medizinisch genauer betrachtet. In solchen Fällen sprechen Ärztinnen und Ärzte manchmal auch vom „Außenbandriss“ oder einer „Außenbandverletzung“.

Weitere Begriffe und Abkürzungen

In medizinischen Texten findet sich manchmal auch die Abkürzung „LCL“ für das Ligamentum collaterale laterale. Das steht für den englischen Begriff „lateral collateral ligament“. Gemeint ist aber immer das gleiche Band an der Außenseite des Knies.

Manche Berichte verwenden die lateinische Bezeichnung, andere sprechen einfach vom „Außenband“. Es gibt keine weiteren medizinisch relevanten Bedeutungen für diese Abkürzung im Zusammenhang mit dem Kniegelenk.

Zusammengefasst

Das Ligamentum collaterale laterale ist ein wichtiges Band an der Außenseite des Knies, das für Stabilität sorgt und das Gelenk vor seitlichem Wegknicken schützt. Es fällt im Alltag nicht auf, solange es gesund ist. Erst bei Verletzungen oder Beschwerden wird es zum Thema in ärztlichen Befunden oder Gesprächen.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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