Leptomeninx bezeichnet die beiden inneren, zarten Häute, die das Gehirn und das Rückenmark umgeben und schützen. Der Begriff stammt aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie „dünne Hirnhaut“.
Aufbau der Hirnhäute: Was ist die Leptomeninx genau?
Das zentrale Nervensystem, also Gehirn und Rückenmark, wird von mehreren Schichten umhüllt, den sogenannten Hirnhäuten. Insgesamt gibt es drei dieser Schutzhüllen. Die äußerste, feste Schicht nennt sich Dura mater. Direkt darunter liegen zwei dünne, weiche Häute: die Arachnoidea mater und die Pia mater. Diese beiden zusammen werden als Leptomeninx bezeichnet.
Die Arachnoideaist eine feine, netzartige Haut, die wie ein Spinnennetz über dem Gehirn liegt. Die Pia mater schmiegt sich direkt an die Oberfläche von Gehirn und Rückenmark an und folgt allen Windungen und Furchen. Zwischen diesen beiden Schichten befindet sich der sogenannte Subarachnoidalraum. In diesem Raum zirkuliert die Gehirn Rückenmarks Flüssigkeit, die das Nervensystem zusätzlich polstert und vor Erschütterungen schützt.
Funktion der Leptomeninx
Die Leptomeninx ist nicht nur eine passive Hülle. Sie sorgt dafür, dass das zentrale Nervensystem vor äußeren Einflüssen und Infektionen geschützt bleibt. Gleichzeitig ermöglicht sie den Austausch von Nährstoffen und Abfallstoffen zwischen Gehirn und Blut. Die feinen Blutgefäße, die das Gehirn versorgen, verlaufen größtenteils durch die Pia mater. Die Arachnoidea wiederum bildet eine Art Barriere, die das Eindringen von schädlichen Stoffen erschwert.
Ohne diese beiden Häute wäre das Gehirn sehr viel anfälliger für Verletzungen und Infektionen. Die Leptomeninx spielt daher eine zentrale Rolle für die Gesundheit des gesamten Nervensystems.
Wann taucht der Begriff Leptomeninx auf?
In medizinischen Berichten, Befunden oder Arztbriefen ist von der Leptomeninx meist im Zusammenhang mit bildgebenden Untersuchungen wie MRT oder CT die Rede. Radiologinnen und Radiologen beschreiben damit, ob die feinen Hirnhäute normal aussehen oder Zeichen einer Veränderung zeigen. Auch bei bestimmten Erkrankungen, etwa einer Entzündung der Hirnhäute (Meningitis), kann die Leptomeninx betroffen sein. In solchen Fällen wird oft von einer leptomeningealen Beteiligung gesprochen.
Für die meisten ist der Begriff jedoch rein anatomisch und beschreibt einen Bestandteil des Nervensystems, ohne dass damit automatisch eine Krankheit verbunden ist.
Abgrenzung: Leptomeninx und Pachymeninx
Neben der Leptomeninx gibt es noch die sogenannte Pachymeninx. Damit ist die äußere, harte Hirnhaut gemeint, also die Dura mater. Während die Leptomeninx aus den beiden weichen Häuten besteht, bildet die Pachymeninx eine stabile, dicke Schicht, die das Gehirn nach außen hin abgrenzt.
Wenn in einem Befund von leptomeningealen oder pachymeningealen Veränderungen die Rede ist, bezieht sich das also jeweils auf die unterschiedlichen Schichten der Hirnhäute.
Keine Sorge bei rein anatomischen Angaben
Wenn der Begriff Leptomeninx in einem Befund auftaucht, bedeutet das in den meisten Fällen einfach, dass diese Strukturen betrachtet oder beschrieben wurden. Allein die Nennung ist kein Hinweis auf eine Krankheit oder ein Problem. Erst wenn zusätzliche Begriffe wie „Entzündung“, „Veränderung“ oder „Beteiligung“ genannt werden, kann eine ärztliche Rücksprache sinnvoll sein.
Für die meisten Menschen bleibt die Leptomeninx ein unsichtbarer, aber wichtiger Teil des eigenen Körpers, der im Alltag keine Beschwerden verursacht und einfach seine Schutzfunktion erfüllt.