Die Pia mater ist eine dünne, zarte Gewebeschicht, die das Gehirn und das Rückenmark direkt umhüllt und schützt.
Aufbau und Lage im Körper
Im menschlichen Körper gibt es mehrere Hüllen, die das Gehirn und das Rückenmark umgeben. Diese werden als Hirnhäute oder Meningen bezeichnet. Die Pia mater ist dabei die innerste dieser Schichten. Sie liegt direkt auf dem Nervengewebe auf und folgt jeder Windung und Vertiefung des Gehirns sowie des Rückenmarks. Im Gegensatz zu den beiden anderen Hirnhäuten, der sogenannten Dura mater (äußere, harte Schicht) und der Arachnoidea (mittlere, spinnwebartige Schicht), ist die Pia mater sehr fein und beinahe durchsichtig. Sie ist so zart, dass sie sich nur schwer von der Oberfläche des Gehirns oder Rückenmarks abheben lässt.
Funktion und Bedeutung
Die Pia mater übernimmt mehrere wichtige Aufgaben. Sie schützt das empfindliche Nervengewebe vor äußeren Einflüssen und sorgt dafür, dass das Gehirn und das Rückenmark nicht direkt mit der harten Schädelinnenwand oder der Wirbelsäule in Kontakt kommen. Außerdem verlaufen in der Pia mater zahlreiche feine Blutgefäße, welche das Gehirn und das Rückenmark mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgen. Ohne diese Versorgung könnten die Nervenzellen nicht richtig arbeiten. Die Pia mater bildet zusammen mit der Arachnoidea die sogenannten weichen Hirnhäute (Leptomeninx).
Wann taucht der Begriff auf?
Der Ausdruck Pia mater findet sich häufig in medizinischen Texten, etwa in Arztbriefen, Befunden von Bildgebungen (wie MRT oder CT), Operationsberichten oder bei der Beschreibung von Erkrankungen des Gehirns und Rückenmarks. Meist wird der Begriff verwendet, um die genaue Lage von Veränderungen, Blutungen oder Tumoren zu beschreiben. Zum Beispiel kann in einem Befund stehen, dass eine Blutung „subpial“ liegt, also direkt unter der Pia mater.
Ist die pia mater eine Krankheit?
Die Pia mater selbst ist keine Krankheit, sondern ein ganz normaler Bestandteil des Körpers. Sie kann allerdings bei bestimmten Erkrankungen betroffen sein, zum Beispiel bei einer Hirnhautentzündung (Meningitis) oder bei Verletzungen des Kopfes. In solchen Fällen wird in medizinischen Texten oft genau beschrieben, welche Schicht der Hirnhäute betroffen ist, um die Ausbreitung der Erkrankung besser einschätzen zu können. Für sich genommen ist die Pia mater aber kein Grund zur Sorge und bedarf keiner Behandlung.
Zusammenfassung in einfachen Worten
Die Pia mater ist die innerste, sehr feine Hülle um Gehirn und Rückenmark. Sie schützt das Nervengewebe und bringt wichtige Blutgefäße zu den Nervenzellen. In medizinischen Berichten taucht der Begriff auf, um die genaue Lage von Veränderungen zu beschreiben. Von allein macht die Pia mater keine Probleme. Sie ist einfach ein wichtiger, natürlicher Bestandteil des Körpers.
Wissenschaftliche Quellen