cMRT des Kopfes: Wann sie nötig ist und wie sie abläuft

cMRT des Kopfes: Wann sie nötig ist und wie sie abläuft

27.03.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Abstrakte Illustration eines cmrt

Was ist eine cMRT?

Die craniale Magnetresonanztomographie (cMRT) – auch Schädel-MRT genannt – ist ein modernes bildgebendes Verfahren zur genauen Untersuchung von Gehirn und Schädel. Sie arbeitet mit starken Magnetfeldern und Radiowellen, kommt dabei aber ohne Röntgenstrahlen aus. Das macht sie besonders schonend für den Körper. Mithilfe der cMRT lassen sich sehr detaillierte Schnittbilder des Gehirns erstellen – etwa zur Abklärung von neurologischen Beschwerden oder Verdachtsdiagnosen.

Wann wird eine cMRT gemacht?

Eine cMRT kommt zum Einsatz, wenn Veränderungen oder Erkrankungen im Gehirn vermutet werden. Dazu gehören zum Beispiel Kopfschmerzen, Schwindel, Gedächtnisstörungen, epileptische Anfälle oder neurologische Ausfälle. Auch bei einem Schlaganfall-Verdacht, bei Tumoren, Entzündungenoder angeborenen Fehlbildungen kann die Untersuchung wichtige Hinweise liefern. Sie wird außerdem zur Kontrolle bei bekannten Erkrankungen oder nach Unfällen durchgeführt.

Wie läuft die Untersuchung ab?

Vor der Untersuchung müssen alle metallischen Gegenstände wie Schmuck, Uhren oder Haarnadeln abgelegt werden, da sie vom Magnetfeld beeinflusst werden könnten. Man liegt während der cMRT ruhig auf einer Liege, die in die Röhre des MRT-Geräts hineingefahren wird. Die Untersuchung dauert je nach Fragestellung zwischen 20 und 45 Minuten. Um gute Bilder zu erhalten, ist es wichtig, still zu liegen. In manchen Fällen wird über eine Vene ein Kontrastmittelverabreicht – das hilft, bestimmte Bereiche wie Blutgefäße, Entzündungen oder Tumore besser sichtbar zu machen.

Welche Vorteile hat die cMRT?

Die cMRT (Schädel-MRT) liefert besonders hochauflösende Bilder des sogenannten Hirnparenchyms, also des funktionellen Gewebes im Gehirn. Damit lassen sich selbst kleinste Veränderungen erkennen – zum Beispiel in der weißen Substanz, die für die Weiterleitung von Nervenimpulsen zwischen verschiedenen Hirnregionen zuständig ist. Auffälligkeiten wie Marklagerveränderungen, Marklagerhyperintensitätenoder T2-hyperintense Läsionen erscheinen in der cMRT als helle Bereiche und können unter anderem auf Durchblutungsstörungen, Entzündungen oder Erkrankungen wie Multiple Sklerose hinweisen.

Besonders hilfreich sind dabei bestimmte Bildreihen, sogenannte Sequenzen, die das Gewebe unterschiedlich darstellen. In der T2w TSE-Sequenz (T2-gewichtetes Turbo-Spin-Echo) oder der FLAIR-Sequenz (fluid-attenuated inversion recovery) leuchten krankhafte Veränderungen oft deutlich heller als das gesunde Gewebe – was die Diagnose erleichtert.

Im Vergleich zur Computertomografie (CT) bietet die cMRT deutlich bessere Kontraste für Weichteilgewebe wie Gehirn, Rückenmark oder Blutgefäße. Während ein CT vor allem bei akuten Notfällen wie Blutungen oder Knochenbrüchen zum Einsatz kommt und mit Röntgenstrahlung arbeitet, verwendet die MRT keine Strahlenbelastung – und liefert gerade bei chronischen oder entzündlichen Erkrankungen des Gehirns wesentlich genauere Bilder. Das macht sie zum bevorzugten Verfahren bei vielen neurologischen Fragestellungen.

Gibt es Risiken oder Einschränkungen?

Die cMRT gilt als sehr sicher. Dennoch gibt es einige Dinge zu beachten. Menschen mit Herzschrittmachern, metallischen Implantaten oder Metallsplittern im Körper sollten vor der Untersuchung Rücksprache mit ihrer Ärztin oder ihrem Arzt halten. Auch bei Platzangst kann die Untersuchung unangenehm sein – hier helfen ggf. Beruhigungsmittel oder spezielle offene MRT-Geräte, die mehr Raum bieten.

Muss ich mich vorbereiten?

In der Regel ist keine spezielle Vorbereitung nötig. Falls jedoch ein Kontrastmittel geplant ist, kann es sein, dass Du nüchtern zur Untersuchung erscheinen musst. Deine behandelnde Ärztin oder Dein Arzt wird Dir das vorher mitteilen.

Was passiert nach der Untersuchung?

Nach der cMRT kannst Du normalerweise sofort wieder Deinem Alltag nachgehen. Wenn Du Kontrastmittel erhalten hast, ist es sinnvoll, viel zu trinken, damit es über die Nieren schnell ausgeschieden wird. Die Bilder werden anschließend von einem Radiologen ausgewertet. Der schriftliche Befund geht dann an Deinen behandelnden Arzt, der die Ergebnisse mit Dir bespricht und ggf. weitere Schritte einleitet.

Fazit: cMRT – schonend und präzise

Die cMRT ist eine sichere, strahlungsfreie und äußerst präzise Untersuchungsmethode, um Veränderungen im Gehirn frühzeitig zu erkennen. Besonders bei unklaren Beschwerden im Kopfbereich ist sie ein wertvolles Diagnosewerkzeug. Wer gut informiert zur Untersuchung geht, kann sich in der Regel entspannt darauf einlassen.

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BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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