Eine Extremität bezeichnet in der Medizin einen Arm oder ein Bein – also die Gliedmaßen, die seitlich am Körper ansetzen und für Bewegung, Greifen oder das Stehen und Gehen sorgen.
Was zählt alles als Extremität?
Im medizinischen Sprachgebrauch werden die Arme und Beine als Extremitäten bezeichnet. Dabei unterscheidet man zwischen den oberen Extremitäten (also den Armen) und den unteren Extremitäten (den Beinen). Zu einer oberen Extremität gehören die Schulter, der Oberarm, der Unterarm, das Handgelenk, die Handwurzel und die Finger. Die untere Extremität setzt sich aus Hüfte, Oberschenkel, proximalem Oberschenkel, Knie, Patella, Patellasehne, Unterschenkel, distalem Unterschenkel, Knöchel Fuß, Malleolus lateralis, Malleolus medialis, Fußgewölbe, Fußpulse, Gelenke Fuß und den Zehen zusammen.
Jede Extremität besteht aus mehreren Abschnitten, die durch Gelenke miteinander verbunden sind. Diese ermöglichen die typischen Bewegungen wie das Beugen, Strecken, Drehen oder Greifen.
Warum spricht man von Extremitäten?
In Arztbriefen, Befunden oder medizinischen Gesprächen taucht der Begriff oft auf, um klar und knapp die Arme oder Beine zu beschreiben. Das ist besonders hilfreich, wenn es um Verletzungen, Durchblutungsstörungen, Operationen oder Untersuchungen geht. Statt immer wieder alle einzelnen Bereiche aufzuzählen, nutzen Ärztinnen und Ärzte den Sammelbegriff Extremität.
Häufig liest man Formulierungen wie „Schwellung der rechten unteren Extremität“ oder „Bewegungseinschränkung der oberen Extremität“. Damit ist dann zum Beispiel das gesamte rechte Bein oder der Arm gemeint – nicht nur ein einzelner Abschnitt wie der Unterarm oder das Knie.
Welche Aufgaben haben die Extremitäten?
Die Arme und Beine übernehmen unterschiedliche, aber jeweils sehr wichtige Aufgaben im Alltag. Die oberen Extremitäten, also die Arme, ermöglichen das Greifen, Heben, Tragen oder feine Bewegungen wie das Schreiben oder Knöpfe zumachen. Besonders komplex ist dabei der Aufbau von Handwurzel, Daumengrundgelenk, Unterarm sowie Elle und Speiche.
Die unteren Extremitäten, also die Beine, sind für das Stehen, Gehen, Laufen und das Halten des Gleichgewichts zuständig. Sie tragen das Körpergewicht und sorgen mit ihren zahlreichen Gelenken – wie Femorotibialgelenk oder Kniegelenkserguss – für Beweglichkeit und Stabilität.
Ohne funktionierende Extremitäten wäre ein selbstständiges Leben mit Bewegung, Mobilität und Alltagsbewältigung kaum vorstellbar.
Wann ist der Begriff wichtig?
In medizinischen Texten, Befunden oder Arztbriefen wird der Begriff verwendet, wenn bestimmte Untersuchungen, Beschwerden oder Therapien sich auf einen ganzen Arm oder ein ganzes Bein beziehen. Das ist zum Beispiel der Fall bei Durchblutungsstörungen, Knochenbrüchen, Nervenverletzungen oder Schwellungen.
Manchmal steht auch nur „rechte Extremität“ oder „linke Extremität“ im Befund. Dann ist gemeint, dass der gesamte Arm oder das Bein auf dieser Seite betroffen ist. Ist von „proximaler“ oder „distaler“ Extremität die Rede, wird damit der körpernahe beziehungsweise körperferne Abschnitt bezeichnet.
Der Begriff selbst beschreibt kein Krankheitsbild und ist neutral. Erst in Kombination mit weiteren Angaben – zum Beispiel Schwellung, Schmerz, Lähmung oder Verletzung – bekommt er eine konkrete Bedeutung für die Situation.
Gibt es verschiedene Arten von Extremitäten?
Im menschlichen Körper gibt es grundsätzlich zwei Arten: die oberen und die unteren Extremitäten. Beide sind aus mehreren Knochen, Gelenken, Muskeln, Sehnen und Nerven aufgebaut. Die genaue Einteilung hilft, Beschwerden oder Befunde präzise zu beschreiben.
Obere Extremitäten umfassen Schulter, Oberarm, Unterarm, Handgelenk, Handwurzel und Finger.
Untere Extremitäten setzen sich aus Hüfte, proximalem Oberschenkel, Knie, Patella, Patellasehne, distalem Unterschenkel, Knöchel Fuß, Malleolus lateralis, Malleolus medialis, Fußgewölbe, Fußpulse, Gelenke Fuß und Zehen zusammen.
Was bedeutet „Extremität“ im Befund?
Taucht der Begriff im Arztbrief oder Befund auf, beschreibt er meist, welcher Körperteil untersucht, behandelt oder betroffen ist. Steht zum Beispiel „Schmerz in der linken unteren Extremität“, ist damit das linke Bein gemeint. Bei „Schwellung der rechten oberen Extremität“ handelt es sich um den rechten Arm.
Der Begriff selbst ist neutral und beschreibt nur die Körperregion. Erst die Kombination mit weiteren Angaben macht deutlich, worum es genau geht.
Kurze Zusammenfassung
Eine Extremität ist einfach gesagt ein Arm oder ein Bein. Der Begriff hilft, in der Medizin klar und einfach zu beschreiben, welcher Bereich des Körpers gemeint ist. Nur wenn weitere Hinweise wie Schmerzen, Verletzungen oder andere Symptome hinzukommen, bekommt der Begriff eine besondere Bedeutung für die Diagnose oder Behandlung.