Der Knöchel am Fuß ist die sichtbare, meist leicht hervorstehende Stelle am Übergang zwischen Unterschenkel und Fuß, an der das Sprunggelenk liegt und die typischerweise links und rechts außen am Fuß zu ertasten ist.
Aufbau und Funktion des Knöchels
Der Begriff „Knöchel“ wird im Alltag meist für die beiden markanten Knochenvorsprünge am Fuß verwendet, die beim Gehen oder Stehen gut sichtbar sind. Medizinisch spricht man dabei vom Innenknöchel und Außenknöchel. Der Innenknöchel (medizinisch: Malleolus medialis) gehört zum Schienbein, während der Außenknöchel (Malleolus lateralis) Teil des Wadenbeins ist. Beide zusammen bilden die knöcherne Begrenzung des oberen Sprunggelenks.
Diese Knochenvorsprünge sorgen nicht nur für Stabilität, sondern schützen auch das Sprunggelenk und geben dem Fuß Halt. Im Zusammenspiel mit Bändern, Muskeln und Sehnen ermöglichen sie Bewegungen wie Abrollen, Drehen oder Kippen des Fußes. Ohne die Knöchel wäre ein sicheres Laufen oder Springen kaum möglich.
Was passiert bei einer Verletzung am Knöchel?
Schmerzen oder Schwellungen am Knöchel sind ein häufiger Grund für einen Arztbesuch. Oft steckt eine sogenannte Distorsion, also eine Verstauchung oder Überdehnung der Bänder, dahinter. Besonders beim Umknicken – etwa beim Sport oder auf unebenem Boden – können die Bänder am Knöchel in Mitleidenschaft gezogen werden. Mehr dazu findest du im Artikel zur OSG Distorsion oder zur Distorsion im Sprunggelenk.
In schwereren Fällen kann es auch zu Knochenbrüchen (Frakturen) an den Knöcheln kommen. Solche Verletzungen sind meist mit starken Schmerzen, deutlicher Schwellung und Bewegungseinschränkung verbunden. Eine genaue Diagnose erfolgt in der Regel durch bildgebende Verfahren wie Röntgenbilder vom Fuß oder ein MRT des Fußes.
Der Knöchel im Zusammenspiel mit anderen Fußbereichen
Der Knöchel ist nur ein Teil des komplexen Aufbaus des Fußes. Direkt unterhalb schließt sich der Fußrücken an, der unter anderem für das Abrollen beim Gehen wichtig ist. Wer mehr darüber erfahren möchte, findet Informationen unter Fußrücken.
Auch das Fußgewölbe trägt zur Stabilität bei und wird durch die Bewegung im Sprunggelenk beeinflusst. Die kleinen Fußknochen wie das Kahnbein im Fuß, das Os Naviculare, das Os Cuneiforme, das Cuboideum oder der Talushals arbeiten eng mit dem Knöchel und dem Sprunggelenk zusammen.
Jede Bewegung, die im Knöchel stattfindet, beeinflusst die gesamte Statik des Fußes. Deshalb ist es wichtig, bei Beschwerden am Knöchel auch andere Bereiche des Fußes im Blick zu behalten.
Wann spricht man von einem Knöchelbruch?
Ein Bruch am Knöchel wird medizinisch als Malleolusfraktur bezeichnet. Je nachdem, ob der Innenknöchel, der Außenknöchel oder beide betroffen sind, unterscheidet man verschiedene Formen. Ein solcher Bruch entsteht meist durch starke Krafteinwirkung, etwa bei einem Sturz oder Unfall. Die Behandlung richtet sich nach der Schwere und der genauen Lage der Fraktur und kann von Ruhigstellung bis hin zu einer Operation reichen.
Zusammenfassung
Der Knöchel ist die markante Stelle am Übergang von Unterschenkel zu Fuß, die das Sprunggelenk schützt und Bewegungen ermöglicht. Beschwerden am Knöchel sind häufig, meist handelt es sich um Prellungen, Verstauchungen oder – seltener – Brüche. Für eine genaue Abklärung werden oft bildgebende Verfahren eingesetzt. Der Knöchel arbeitet eng mit anderen Fußbereichen zusammen und ist für einen sicheren Stand und eine gesunde Bewegung unerlässlich.