Das Handgelenk ist das bewegliche Gelenk zwischen Unterarm und Hand, das es ermöglicht, die Hand in verschiedene Richtungen zu bewegen.
Aufbau und Funktion
Im menschlichen Körper verbindet das Handgelenk die beiden Knochen des Unterarms – Speiche (Radius) und Elle (Ulna) – mit den vielen kleinen Handwurzelknochen. Insgesamt sind daran acht Handwurzelknochen beteiligt, die in zwei Reihen angeordnet sind. Das Handgelenk ist also keine einfache Verbindung, sondern besteht aus mehreren Teilgelenken, die zusammenarbeiten. Dadurch kann die Hand gebeugt, gestreckt, seitlich gekippt und gedreht werden.
Diese Beweglichkeit ist im Alltag ständig gefragt: Ob beim Schreiben, Greifen, Drehen eines Schlüssels oder beim Sport – das Handgelenk sorgt dafür, dass die Hand so vielseitig einsetzbar ist. Gleichzeitig ist es durch die vielen Knochen, Bänder, Sehnen und Nerven ein sehr komplexer Bereich.
Typische Beschwerden und Veränderungen
Im Handgelenk können verschiedene Probleme auftreten, die manchmal auch in einem Arztbrief oder Befund erwähnt werden. Häufig sind Schmerzen, Bewegungseinschränkungen oder Schwellungen. Ursachen reichen von harmlosen Überlastungen und kleinen Verletzungen bis hin zu chronischen Erkrankungen oder Entzündungen.
Ein häufiger Befund ist zum Beispiel ein Knubbel am Handgelenk. Dabei handelt es sich meist um ein sogenanntes Ganglion, auch Überbein genannt. Diese gutartigen, mit Flüssigkeit gefüllten Ausstülpungen bilden sich häufig direkt am Handgelenk und fallen als kleine Beule auf. Sie sind in der Regel ungefährlich, können aber stören oder schmerzen, vor allem bei bestimmten Bewegungen. Mehr dazu findest du im Artikel Knubbel am Handgelenk.
Auch ein Ganglion im Handgelenk kann Thema in einem Befund sein. Wie so ein Ganglion entsteht, welche Symptome typisch sind und wie die Diagnose gestellt wird, wird im Beitrag Ganglion im Handgelenk ausführlich erklärt.
Manchmal kommt es durch einen Sturz zu einer Prellung, Verstauchung oder gar zu einem Bruch der Knochen im Handgelenk. Auch Entzündungen, etwa durch rheumatische Erkrankungen oder eine Sehnenscheidenentzündung, machen sich häufig im Handgelenk bemerkbar. In seltenen Fällen können Nerven eingeklemmt werden, was zu Taubheitsgefühlen oder Kribbeln in der Hand führen kann.
Was bedeutet ein Befund zum Handgelenk?
Wenn im Arztbrief oder Befund das Handgelenk erwähnt wird, bezieht sich das meist auf einen bestimmten Bereich oder eine Auffälligkeit in diesem Gelenk. Das kann eine normale Beschreibung sein, etwa im Rahmen einer Untersuchung, oder auf eine Veränderung hinweisen, die weiterer Abklärung bedarf. Oft steht dann ein Zusatz wie „unauffällig“, „geschwollen“, „druckschmerzhaft“ oder „eingeschränkte Beweglichkeit“ dabei.
Die genaue Bedeutung hängt immer vom Zusammenhang ab. Wird zum Beispiel ein Röntgenbild gemacht, kann im Befund stehen, dass das Handgelenk frei von Brüchen ist. Bei einer Schwellung wird beschrieben, ob eine Flüssigkeitsansammlung, ein Ganglion oder ein anderer Befund vorliegt.
Welche Untersuchungen gibt es?
Um das Handgelenk zu beurteilen, kommen verschiedene Methoden infrage. Die körperliche Untersuchung ist meist der erste Schritt: Dabei wird das Gelenk abgetastet, auf Schwellungen, Schmerzen oder Bewegungseinschränkungen geprüft. Bildgebende Verfahren wie Röntgen, Ultraschall oder manchmal auch eine Magnetresonanztomografie (MRT) helfen, Knochen, Weichteile und Nerven genauer darzustellen.
Die Wahl der Untersuchung richtet sich nach den Beschwerden und dem Verdacht auf eine bestimmte Ursache. Bei Verdacht auf einen Bruch wird meist geröntgt, bei weichen Knubbeln oder Verdickungen kann ein Ultraschall weiterhelfen.
Häufige Fragen rund ums Handgelenk
Was bedeutet es, wenn das Handgelenk schmerzt? Schmerzen im Handgelenk können viele Ursachen haben, etwa Überlastung, Verletzungen, Entzündungen oder Veränderungen wie ein Ganglion. Meist sind die Beschwerden harmlos, vor allem wenn sie nach wenigen Tagen wieder verschwinden. Halten die Schmerzen länger an, ist eine ärztliche Abklärung sinnvoll.
Wie gefährlich ist ein Knubbel am Handgelenk? In den meisten Fällen steckt ein harmloses Ganglion dahinter. Es ist zwar manchmal unangenehm oder stört bei bestimmten Bewegungen, stellt aber keine Gefahr für die Gesundheit dar. Nur selten ist eine Behandlung notwendig – mehr dazu im oben verlinkten Artikel.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es? Die Behandlung hängt immer von der jeweiligen Ursache ab. Bei Überlastungen reicht oft Schonung und Kühlung, bei Brüchen oder starken Entzündungen kann eine ärztliche Therapie nötig sein. Ganglien werden meist nur dann entfernt, wenn sie Beschwerden machen.
Kann das Handgelenk dauerhaft geschädigt werden? Bei schweren Verletzungen oder chronischen Erkrankungen kann es zu bleibenden Bewegungseinschränkungen kommen. Mit frühzeitiger Behandlung lassen sich aber oft Folgeschäden verhindern.
Das Handgelenk ist also ein zentrales und vielseitiges Gelenk, das im Alltag eine wichtige Rolle spielt. Auffälligkeiten oder Beschwerden sollten ernst genommen werden, sind aber in den meisten Fällen gut behandelbar oder harmlos.