Die Patellasehne ist eine kräftige Sehne am Knie, die die Kniescheibe (Patella) mit dem Schienbein verbindet und eine wichtige Rolle bei der Streckung des Beins spielt.
Aufbau und Funktion der Patellasehne
Die Patellasehne, manchmal auch als Patella-Sehne oder Ligamentum patellae bezeichnet, ist ein fester, bandartiger Strang aus Bindegewebe. Sie setzt an der Unterseite der Kniescheibe an und läuft von dort zum sogenannten Schienbeinvorsprung, dem sogenannten Tuberositas tibiae. Im medizinischen Sprachgebrauch wird sie manchmal auch als Kniescheibensehne bezeichnet.
Ihre Hauptaufgabe besteht darin, die Kraft des Oberschenkelmuskels (Quadrizeps) beim Strecken des Knies auf das Schienbein zu übertragen. Immer wenn das Bein gestreckt wird – etwa beim Gehen, Treppensteigen oder Springen – arbeitet die Patellasehne mit. Sie ist damit ein zentraler Bestandteil des sogenannten Streckapparats des Knies.
Wo liegt die Patellasehne genau?
Die Patellasehne liegt an der Vorderseite des Knies, direkt unterhalb der Kniescheibe. Sie ist von außen tastbar, wenn das Bein gestreckt ist. Zwischen der Sehne und dem darunterliegenden Knochen befindet sich ein kleiner Schleimbeutel, der als Polster dient und Reibung vermindert. Die Patellasehne ist etwa vier bis fünf Zentimeter lang und relativ breit, um die hohen Kräfte aufnehmen zu können, die beim Bewegen des Beins entstehen.
Bedeutung im medizinischen Alltag
In Arztbriefen, Befunden oder Operationsberichten taucht der Begriff Patellasehne häufig auf, meist im Zusammenhang mit Knieverletzungen oder bei der Beschreibung von Operationstechniken. Gerade bei sportlich aktiven Menschen kann es zu Problemen im Bereich dieser Sehne kommen, etwa durch Überlastung oder Verletzungen. Auch bei bestimmten Operationen, wie dem Ersatz eines Kreuzbands, wird manchmal ein Stück der Patellasehne als körpereigenes Transplantat verwendet.
Häufige Erkrankungen und Verletzungen
Die Patellasehne selbst kann durch verschiedene Ursachen beeinträchtigt werden. Zu den häufigsten Problemen zählen die sogenannte Patellasehnenentzündung (Patellatendinopathie, oft als „Springerknie“ bezeichnet) und der Riss der Sehne. Beide treten vor allem bei Menschen auf, die ihre Knie stark belasten, etwa durch Sprung- oder Laufsportarten. Eine Entzündung äußert sich meist durch Schmerzen direkt unterhalb der Kniescheibe, vor allem bei Belastung. Ein Riss der Patellasehne ist dagegen selten, aber schwerwiegend. Er führt dazu, dass das Bein nicht mehr aktiv gestreckt werden kann.
Rolle in der Diagnostik
Bei Beschwerden im Bereich des Knies wird die Patellasehne häufig gezielt untersucht. Ärztinnen und Ärzte tasten die Sehne ab, prüfen die Beweglichkeit und setzen je nach Situation bildgebende Verfahren wie Ultraschall oder MRT ein. So lassen sich Entzündungen, Risse oder degenerative Veränderungen erkennen. Auch nach Unfällen wird die Patellasehne immer mitbeurteilt, um ernsthafte Verletzungen auszuschließen.
Was steht im Befund?
Wenn in einem Befund oder Arztbrief von der Patellasehne die Rede ist, geht es meist um die Beschreibung ihres Zustands. Häufig steht dort, dass die Sehne „unauffällig“ ist – das bedeutet, es gibt keine Hinweise auf Schädigungen. Wird jedoch eine Veränderung festgestellt, kann das verschiedene Ursachen haben, von einer leichten Reizung bis hin zu einer Verletzung. Die genaue Bedeutung ergibt sich immer aus dem Zusammenhang und den geschilderten Beschwerden.
Zusammengefasst
Die Patellasehne ist ein wichtiger Bestandteil des Kniegelenks und sorgt dafür, dass das Bein gestreckt werden kann. Sie verbindet die Kniescheibe mit dem Schienbein und spielt bei vielen alltäglichen Bewegungen eine zentrale Rolle. In medizinischen Texten taucht der Begriff oft im Zusammenhang mit Untersuchungen, Verletzungen oder Operationen am Knie auf. Solange keine Beschwerden oder Auffälligkeiten bestehen, gibt es keinen Anlass zur Sorge – die Patellasehne ist dann einfach ein Teil des normalen anatomischen Aufbaus des Knies.