Radiologie: So läuft die Bildgebung ab

Radiologie: So läuft die Bildgebung ab

07.11.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Radiologie ist ein medizinisches Fachgebiet, das sich mit der Erkennung und Darstellung von Krankheiten und Veränderungen im Körper mithilfe verschiedener bildgebender Verfahren beschäftigt.

Was steckt hinter dem Begriff?

Der Ausdruck Radiologie taucht häufig in Arztbriefen, Befunden oder auf Überweisungen auf – manchmal auch als „radiologische Diagnostik“ oder einfach „radiologische Untersuchung“. Gemeint ist damit der Bereich der Medizin, der sich auf bildgebende Verfahren spezialisiert hat. Ziel ist es, das Innere des Körpers sichtbar zu machen, ohne dabei operieren zu müssen. So können Ärztinnen und Ärzte Veränderungen an Organen, Knochen oder Gefäßen erkennen, beurteilen und die richtige Behandlung einleiten.

Zu den wichtigsten Methoden zählen das klassische Röntgen, die Computertomografie (CT), die Magnetresonanztomografie (MRT) und der Ultraschall (Sonografie). Je nach Fragestellung und Körperregion wird das passende Verfahren ausgewählt.

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Welche Untersuchungen gehören dazu?

Im Alltag begegnet Radiologie oft in Form von Röntgenaufnahmen, etwa zur Beurteilung der Lunge oder der Knochen. Eine Computertomografie liefert besonders detaillierte Querschnittsbilder, zum Beispiel von der Lunge oder dem Bauchraum. Wer mehr über eine CT-Untersuchung der Lunge wissen möchte, findet Informationen unter CT Von Der Lunge. Auch spezielle Gefäßuntersuchungen wie die CTA Thorax kommen zum Einsatz, wenn die Blutgefäße im Brustkorb sichtbar gemacht werden sollen. Dazu gibt es eine ausführliche Erklärung unter CTA Thorax.

Die Magnetresonanztomografie nutzt Magnetfelder statt Röntgenstrahlen und ist besonders bei Weichteilen oder dem Gehirn hilfreich. Wer sich fragt, wie eine MRT-Untersuchung des Kopfes abläuft, kann unter MRT Schädel mehr dazu erfahren. Der Ultraschall wiederum ist ein sehr schonendes Verfahren, das ohne Strahlenbelastung auskommt und sich besonders gut für die Untersuchung von Bauchorganen, Schilddrüse oder Gefäßen eignet. Wie eine Ultraschallkontrolle abläuft, wird hier erklärt: Ultraschallkontrolle.

Wann kommt Radiologie zum Einsatz?

Bildgebende Verfahren werden immer dann eingesetzt, wenn ein genauerer Blick ins Körperinnere nötig ist. Das kann bei Verdacht auf Knochenbrüche, Entzündungen, Tumoren, Durchblutungsstörungen oder Organveränderungen der Fall sein. Auch zur Verlaufskontrolle, etwa nach einer Operation oder während einer Therapie, sind radiologische Untersuchungen wichtig.

Manche Methoden, wie das klassische Röntgen, eignen sich besonders gut, um Knochenbrüche oder Veränderungen der Lunge zu erkennen. Ein Beispiel für einen normalen Röntgenbefund des Brustkorbs findet sich unter Röntgen Thorax Normalbefund. Die CT bietet sich an, wenn es auf sehr genaue Details ankommt oder wenn innere Blutungen, Tumoren oder Gefäßerkrankungen ausgeschlossen werden sollen. Bei bestimmten Fragestellungen kann auch eine sogenannte Low Dose CT sinnvoll sein, bei der die Strahlenbelastung besonders gering gehalten wird. Dazu mehr unter Low Dose CT.

Was passiert bei einer radiologischen Untersuchung?

Vor einer radiologischen Untersuchung erklären Ärztinnen oder medizinisches Personal in der Regel genau, was gemacht wird und worauf zu achten ist. Je nach Verfahren läuft die Untersuchung unterschiedlich ab:

Beim Röntgen wird der zu untersuchende Bereich zwischen Röntgengerät und Film oder digitalem Detektor positioniert. Die Untersuchung dauert meist nur wenige Minuten und ist schmerzlos. Bei der Computertomografie liegt man auf einer Liege, die langsam durch einen ringförmigen Scanner fährt. Auch hier ist das Verfahren in der Regel schnell und unkompliziert. Manchmal wird ein Kontrastmittel verabreicht, um bestimmte Strukturen besser sichtbar zu machen.

Die Magnetresonanztomografie arbeitet mit starken Magnetfeldern. Wer eine MRT bekommt, liegt in einer röhrenförmigen Röhre und muss während der Untersuchung möglichst ruhig bleiben. Das Gerät macht laute Klopfgeräusche, was aber völlig normal ist. Auch hier kann ein Kontrastmittel zum Einsatz kommen, das in der Regel gut vertragen wird.

Der Ultraschall ist besonders schonend. Ein Gel wird auf die Haut aufgetragen, und eine kleine Sonde tastet die jeweilige Körperregion ab. Die Untersuchung ist völlig schmerzlos und dauert meist nur wenige Minuten.

Gibt es Risiken oder Nebenwirkungen?

Viele radiologische Verfahren sind sehr sicher. Beim klassischen Röntgen und der Computertomografie kommt Röntgenstrahlung zum Einsatz. Die Strahlenbelastung ist bei den meisten Untersuchungen gering und wird so niedrig wie möglich gehalten. Moderne Geräte und spezielle Techniken wie die Low Dose CT helfen, die Belastung weiter zu reduzieren. Bei Kindern, Schwangeren oder häufigen Untersuchungen wägen Ärztinnen und Ärzte besonders sorgfältig ab, ob und welche Methode am besten geeignet ist.

Die Magnetresonanztomografie arbeitet ohne Strahlen, ist dafür aber bei Menschen mit bestimmten Implantaten, wie Herzschrittmachern, nicht immer möglich. Kontrastmittel, die manchmal verwendet werden, sind in der Regel gut verträglich. Allergische Reaktionen sind selten, werden aber vorab abgeklärt.

Ultraschall ist komplett strahlenfrei und daher auch für Schwangere oder Kinder geeignet. Nebenwirkungen sind hierbei praktisch ausgeschlossen.

Wer führt radiologische Untersuchungen durch?

Radiologische Untersuchungen werden von speziell ausgebildeten Fachärztinnen und Fachärzten, den Radiologinnen und Radiologen, durchgeführt und ausgewertet. Sie arbeiten oft eng mit anderen medizinischen Fachrichtungen zusammen, um die beste Diagnose und Behandlung zu ermöglichen. Die eigentliche Untersuchung wird häufig von medizinisch-technischen Assistentinnen und Assistenten (MTRA) begleitet, die für einen reibungslosen Ablauf sorgen.

Was steht im radiologischen Befund?

Nach der Untersuchung erstellt die Radiologin oder der Radiologe einen schriftlichen Befund. Darin werden die Aufnahmen beschrieben und bewertet. Das Ergebnis hilft der behandelnden Ärztin, die nächsten Schritte zu planen. Manchmal steht im Befund auch, dass keine Auffälligkeiten gefunden wurden – dann spricht man von einem Normalbefund.

Die Radiologie ist damit ein unverzichtbarer Bestandteil der modernen Medizin. Sie liefert Antworten auf viele Fragen, die ohne einen Blick ins Körperinnere nicht möglich wären. Egal ob es um eine harmlose Kontrolle, die Suche nach Krankheitsursachen oder die Überwachung einer Therapie geht – bildgebende Verfahren helfen, die richtige Entscheidung zu treffen.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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