Low Dose CT – Schonend und zuverlässig

Low Dose CT – Schonend und zuverlässig

07.08.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Was ist ein Low Dose CT?

Ein Low Dose CT ist eine spezielle Form der Computertomografie, bei der das Ziel darin besteht, die Strahlenbelastung für den Körper so gering wie möglich zu halten. Das Verfahren nutzt moderne Technik und spezielle Einstellungen, um mit deutlich weniger Röntgenstrahlung aussagekräftige Querschnittsbilder vom Inneren des Körpers zu erzeugen.

Warum kommt das Low Dose CT zum Einsatz?

Die klassische Computertomografie – meist einfach als CT bezeichnet – ist ein bildgebendes Verfahren, das mithilfe von Röntgenstrahlung detaillierte Schnittbilder vom Körper erstellt. Sie hilft Ärztinnen und Ärzten dabei, Organe, Knochen, Gefäße oder Gewebe auf Veränderungen zu untersuchen. Allerdings ist eine CT-Untersuchung immer mit einer gewissen Strahlenbelastung verbunden. Gerade bei wiederholten Untersuchungen oder bei bestimmten Patientengruppen, etwa Kindern, älteren Menschen oder Menschen mit chronischen Erkrankungen, ist es besonders wichtig, die Strahlendosis so niedrig wie möglich zu halten.

Hier setzt das Low Dose CT an. Durch spezielle technische Verfahren, modernere Geräte und eine gezielte Anpassung der Bildaufnahme wird die Strahlenmenge deutlich reduziert – oft auf einen Bruchteil der üblichen Dosis. Trotzdem bleiben die Bilder ausreichend scharf, um krankhafte Veränderungen erkennen zu können.

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Wie funktioniert das Verfahren?

Im Prinzip unterscheidet sich das Low Dose CT nicht grundlegend von einem herkömmlichen CT. Auch hier fährt eine Röntgenröhre um den Körper, während Detektoren die durch den Körper hindurchtretende Strahlung messen. Die große Besonderheit liegt in der Technik: Durch fortschrittliche Software, feinere Abstimmung der Strahlenstärke und spezielle Filter werden nur so viele Röntgenstrahlen eingesetzt, wie für eine gute Bildqualität tatsächlich nötig sind.

Zusätzlich helfen moderne Bildrekonstruktionsverfahren dabei, aus weniger Daten trotzdem detailreiche Bilder zu erzeugen. Für bestimmte Fragestellungen, etwa bei der Früherkennung von Lungenkrebs oder bei Kontrolluntersuchungen, ist ein Low Dose CT mittlerweile Standard.

Wann wird ein Low Dose CT empfohlen?

Besonders häufig kommt das Low Dose CT bei der Untersuchung der Lunge zum Einsatz, etwa im Rahmen von sogenannten Lungenkrebs-Screenings für Menschen mit erhöhtem Risiko. Auch bei der Verlaufskontrolle von bekannten Lungenerkrankungen, zur Überprüfung von Veränderungen nach einer Operation oder bei Kindern wird diese Methode bevorzugt verwendet.

Immer dann, wenn der Nutzen einer CT-Untersuchung klar im Vordergrund steht, aber die Strahlenbelastung möglichst gering gehalten werden soll, ist das Low Dose CT eine sinnvolle Alternative. Auch in der Notfallmedizin oder bei bestimmten Fragestellungen im Bauchraum kann das Verfahren zum Einsatz kommen.

Ist die geringere Strahlenbelastung sicher?

Die Sorge vor Röntgenstrahlen ist verständlich. Jede Untersuchung mit ionisierender Strahlung sollte nur dann durchgeführt werden, wenn sie medizinisch notwendig ist. Das Low Dose CT wurde genau aus diesem Grund entwickelt: Es bietet eine möglichst schonende Diagnostik, ohne auf die Vorteile der Computertomografie verzichten zu müssen.

Die eingesetzte Strahlendosis ist dabei oft nur noch vergleichbar mit der einer einfachen Röntgenaufnahme – manchmal sogar noch niedriger. Die Bilder sind in der Regel ausreichend, um auffällige Veränderungen zu erkennen. Nur in seltenen Fällen, etwa bei sehr kleinen oder schwer erkennbaren Befunden, kann es sinnvoll sein, auf ein Standard-CT zurückzugreifen.

Was bedeutet das für die Untersuchung?

Für die Untersuchung selbst ändert sich fast nichts. Die Vorbereitung, der Ablauf und das Empfinden während des CTs sind identisch mit denen eines herkömmlichen CTs. Du liegst auf einer Liege, die langsam durch die ringförmige CT-Anlage fährt. Die Untersuchung dauert meist nur wenige Minuten und ist schmerzfrei.

In manchen Fällen wird ein Kontrastmittel verabreicht, um bestimmte Strukturen besser sichtbar zu machen. Auch das ist beim Low Dose CT möglich, wenn es medizinisch sinnvoll ist. Die Entscheidung, ob ein Low Dose CT ausreicht, trifft die behandelnde Ärztin oder der Arzt anhand der Fragestellung und der individuellen Situation.

Welche Vorteile bietet das Low Dose CT?

Der größte Vorteil liegt klar in der deutlich reduzierten Strahlenbelastung. Das ist besonders wichtig für Menschen, die häufiger untersucht werden müssen, für Kinder oder für Personen mit erhöhtem Strahlenrisiko. Gleichzeitig bleibt die Bildqualität für viele Fragestellungen erhalten, sodass eine sichere Diagnose gestellt werden kann.

Durch die geringere Strahlendosis wird das Risiko für strahlenbedingte Nebenwirkungen minimiert, ohne dass wichtige Informationen verloren gehen. Das Low Dose CT ist damit ein wichtiger Schritt hin zu einer schonenderen und verantwortungsvollen Diagnostik.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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