Lungenparenchym: Bedeutung im Befund

Lungenparenchym: Bedeutung im Befund

PD Dr. med. Witold Polanski

Das Lungenparenchym ist der medizinische Fachbegriff für das eigentliche Funktionsgewebe der Lunge, also den Teil, der für den Gasaustausch zuständig ist. Gemeint sind damit vor allem die Lungenbläschen (Alveolen) und das sie umgebende feine Gewebe, in dem Sauerstoff aus der Atemluft ins Blut übergeht und Kohlendioxid aus dem Blut abgegeben wird.

Woraus besteht das Lungenparenchym?

Im Inneren der Lunge verzweigen sich die Atemwege immer weiter, bis sie schließlich in winzige Lungenbläschen münden. Diese Bläschen bilden zusammen mit feinen Blutgefäßen das sogenannte Parenchym der Lunge. Es handelt sich um ein besonders zartes, schwammartiges Gewebe, das den größten Teil der Lungenflügel ausmacht. Hier findet der lebenswichtige Austausch von Sauerstoff und Kohlendioxid statt.

Das Lungenparenchym ist also nicht dasselbe wie die gesamte Lunge. Es unterscheidet sich zum Beispiel vom sogenannten Stützgewebe, das die Lunge in Form hält, sowie von den größeren Bronchien und Blutgefäßen. Wer sich genauer für den Aufbau interessiert, findet weitere Informationen unter Lungenflügel.

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Wann taucht der Begriff auf?

Der Ausdruck Lungenparenchym erscheint häufig in Arztbriefen, Befundberichten von Röntgen- oder CT-Aufnahmen und in der Fachliteratur. Radiologinnen und Radiologen beschreiben damit, wie das Funktionsgewebe der Lunge auf Bildern aussieht. Sie achten dabei auf Veränderungen, die zum Beispiel auf Entzündungen, Vernarbungen oder andere Auffälligkeiten hindeuten könnten. Auch bei der Beschreibung von sogenannten Milchglastrübungen wird oft das Lungenparenchym genannt – mehr dazu findet sich im Artikel Milchglastrübung Lunge.

Bedeutung für den Befund

Wenn im Befund steht, dass das Lungenparenchym „unauffällig“ ist, bedeutet das, dass das Funktionsgewebe der Lunge gesund aussieht und keine krankhaften Veränderungen zu sehen sind. Werden jedoch Auffälligkeiten wie Verdichtungen, Trübungen oder Vernarbungen beschrieben, bezieht sich das meist auf Veränderungen im Parenchym. Solche Hinweise können auf verschiedene Erkrankungen hindeuten, etwa auf eine Lungenentzündung, eine chronische Lungenerkrankung oder andere Veränderungen. Die genaue Bedeutung hängt immer vom Zusammenhang und den weiteren Befunden ab.

Was bedeutet das für dich?

Ein Vermerk zum Lungenparenchym im Arztbrief oder Befund ist zunächst einmal eine rein beschreibende Angabe. Es wird damit lediglich festgehalten, wie das Funktionsgewebe der Lunge aussieht. Ob eine Veränderung tatsächlich krankhaft ist, und ob eine Behandlung nötig wird, entscheidet sich erst im Gesamtbild – also unter Berücksichtigung der Beschwerden, der Krankengeschichte und anderer Untersuchungsergebnisse.

Das Wort Lungenparenchym selbst ist also kein Hinweis auf eine bestimmte Erkrankung, sondern beschreibt nur einen Teil der Lunge, der bei vielen Krankheiten eine Rolle spielen kann. Die genaue Einordnung und Bedeutung kann nur im direkten Gespräch mit der behandelnden Ärztin oder dem behandelnden Arzt geklärt werden.

Alternative Schreibweisen und Begriffe

Manchmal taucht in Befunden auch die Bezeichnung „Parenchym der Lunge“ oder „Lungenparenchyms“ auf. Gemeint ist damit immer das gleiche Funktionsgewebe. In der medizinischen Sprache wird das Wort Parenchym auch für andere Organe verwendet, etwa für das Lebergewebe oder das Nierengewebe. Im Zusammenhang mit der Lunge meint es aber immer die Bereiche, die für den Gasaustausch zuständig sind.

Kurz zusammengefasst

Das Lungenparenchym ist das funktionelle Gewebe der Lunge, in dem der lebenswichtige Austausch von Sauerstoff und Kohlendioxid stattfindet. Es wird in Befunden oft beschrieben, um den Zustand der Lunge genauer einordnen zu können. Auffälligkeiten im Parenchym können auf verschiedene Erkrankungen hindeuten, müssen aber immer im Zusammenhang mit anderen Untersuchungsergebnissen betrachtet werden. Das Wort selbst ist rein anatomisch und sagt zunächst nichts über eine Krankheit oder deren Schwere aus.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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