Was sind Alveolen?
Alveolen sind winzige, bläschenförmige Strukturen in der Lunge, in denen der lebenswichtige Gasaustausch zwischen Luft und Blut stattfindet. Sie werden häufig auch als Lungenbläschen bezeichnet und sind für die Sauerstoffaufnahme in den Körper verantwortlich.
Die Aufgabe der Lungenbläschen
Das menschliche Atmungssystem ist darauf ausgelegt, Sauerstoff aus der eingeatmeten Luft aufzunehmen und Kohlendioxid, ein Abfallprodukt des Stoffwechsels, wieder abzugeben. Die Alveolen spielen dabei eine zentrale Rolle. Sie sitzen am Ende der feinsten Verästelungen der Bronchien, den sogenannten Bronchiolen, und bilden traubenförmige Ansammlungen. In jeder Lunge befinden sich mehrere hundert Millionen dieser winzigen Bläschen – zusammen ergeben sie eine enorme Oberfläche, die etwa der Größe eines Tennisplatzes entspricht.
Durch die hauchdünne Wand der Alveolen kann Sauerstoff aus der Atemluft direkt ins Blut übertreten, während Kohlendioxid in die andere Richtung aus dem Blut in die Alveole gelangt und anschließend ausgeatmet wird. Dieser Gasaustausch ist für das Überleben unerlässlich.
Aufbau und Funktion im Überblick
Jede einzelne Alveole ist von einem dichten Netz feinster Blutgefäße, den sogenannten Kapillaren, umgeben. Die Wand der Alveolen ist extrem dünn und besteht nur aus einer Zellschicht. Das ermöglicht, dass Sauerstoff und Kohlendioxid sehr schnell und effizient zwischen Luft und Blut ausgetauscht werden können. Ein spezieller Schutzfilm, das sogenannte Surfactant, sorgt dafür, dass die Alveolen beim Ausatmen nicht zusammenfallen und stets offen bleiben.
Die enorme Anzahl und die große Oberfläche der Alveolen machen es möglich, dass der Körper auch bei körperlicher Anstrengung ausreichend Sauerstoff aufnehmen kann. Gleichzeitig werden Abfallstoffe wie Kohlendioxid zuverlässig entfernt.
Was passiert, wenn Alveolen geschädigt sind?
Die Funktion der Alveolen ist entscheidend für die Atmung. Wenn sie durch Krankheiten wie eine Lungenentzündung, eine chronische Bronchitis oder andere Lungenerkrankungen beeinträchtigt werden, kann das zu Atemnot und Sauerstoffmangel führen. Auch Rauchen oder das Einatmen schädlicher Stoffe können die empfindlichen Lungenbläschen schädigen. In solchen Fällen kann die Aufnahme von Sauerstoff ins Blut erschwert sein, was sich durch Kurzatmigkeit oder Müdigkeit bemerkbar machen kann.
Alveolen im medizinischen Befund
In medizinischen Berichten oder Arztbriefen taucht der Begriff „Alveolen“ häufig auf, zum Beispiel bei der Beschreibung von Röntgenaufnahmen oder bei der Diagnose von Lungenerkrankungen. Gemeint ist dann meist, dass Veränderungen an den Lungenbläschen festgestellt wurden – etwa Entzündungen, Flüssigkeitsansammlungen oder Vernarbungen. Die genaue Bedeutung hängt immer vom Zusammenhang und dem Gesamtbefund ab.
Bedeutung für die Gesundheit
Gesunde Alveolen sind ein Grundpfeiler für eine funktionierende Atmung und damit für die Versorgung aller Organe mit Sauerstoff. Ein bewusster Umgang mit der eigenen Lunge – zum Beispiel durch Rauchverzicht, Bewegung an der frischen Luft und den Schutz vor Schadstoffen – trägt dazu bei, die Alveolen gesund zu halten. So bleibt die Atmung leistungsfähig und der Körper optimal mit Sauerstoff versorgt.