Ulcus Duodeni – Symptome, Risiken und Therapie

Ulcus Duodeni – Symptome, Risiken und Therapie

29.10.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Ulcus Duodeni bezeichnet ein Geschwür im Zwölffingerdarm, also eine offene, meist schmerzhafte Wunde an der Schleimhaut des ersten Abschnitts des Dünndarms direkt nach dem Magen.

Was steckt hinter der Diagnose?

Ein solches Geschwür entsteht, wenn die schützende Schleimhaut im Zwölffingerdarm, medizinisch Duodenum genannt, beschädigt wird. Die Magensäure kann dann die darunterliegenden Schichten angreifen und es bildet sich eine offene Stelle. Das Ulcus Duodeni zählt zu den sogenannten peptischen Geschwüren, ähnlich wie das bekanntere Magengeschwür, nur eben eine Etage tiefer im Verdauungstrakt.

Typische Beschwerden und wie sie sich äußern

Viele bemerken das Ulcus Duodeni durch dumpfe, brennende oder stechende Schmerzen im Oberbauch, oft rechts oder mittig unterhalb des Brustbeins. Die Schmerzen treten oft auf nüchternen Magen oder nachts auf und bessern sich manchmal nach dem Essen. Übelkeit, Völlegefühl oder Appetitlosigkeit können dazukommen. In manchen Fällen bleibt das Geschwür aber lange unbemerkt, weil die Beschwerden unspezifisch sind oder ganz fehlen.

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Warum entsteht ein Zwölffingerdarmgeschwür?

Häufig steckt eine Infektion mit dem Bakterium Helicobacter pylori dahinter. Dieses Bakterium kann die Schleimhaut schwächen und so die Entstehung eines Geschwürs begünstigen. Auch die regelmäßige Einnahme bestimmter Medikamente, vor allem sogenannter nicht-steroidaler Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen oder Diclofenac, erhöht das Risiko. Weitere Auslöser können Stress, Rauchen, Alkohol oder selten andere Erkrankungen sein, die die Magensäureproduktion anregen.

Ist ein Ulcus Duodeni gefährlich?

Die Diagnose löst oft Unsicherheit aus. Ein Zwölffingerdarmgeschwür ist in vielen Fällen gut behandelbar, kann aber ohne Therapie zu Komplikationen führen. Unbehandelt besteht die Gefahr, dass das Geschwür blutet oder sogar die Darmwand durchbricht (Perforation). Beides sind medizinische Notfälle und äußern sich durch plötzliche, starke Schmerzen, Blut im Stuhl (schwarzer, teerartiger Stuhl) oder Erbrechen von Blut. Zum Glück ist das selten, vor allem wenn frühzeitig behandelt wird.

Wie lässt sich ein Zwölffingerdarmgeschwür feststellen?

Die Diagnose stellt meistens eine Ärztin oder ein Arzt mithilfe einer Magenspiegelung (Gastroskopie). Dabei wird ein dünner, flexibler Schlauch mit Kamera durch den Mund bis in den Zwölffingerdarm geführt. So kann die Schleimhaut direkt betrachtet und gegebenenfalls eine Gewebeprobe entnommen werden. Zusätzlich werden Tests auf Helicobacter pylori durchgeführt, etwa über eine Gewebeprobe oder einen Atemtest.

Behandlungsmöglichkeiten und was hilft

Die Therapie hängt von der Ursache ab. Bei einem Nachweis von Helicobacter pylori wird eine gezielte Kombination aus mehreren Antibiotika und einem sogenannten Säureblocker (Protonenpumpenhemmer) verordnet. Damit lässt sich die Infektion in den meisten Fällen vollständig beseitigen. Ist das Bakterium nicht nachweisbar, reicht meist ein Säureblocker über mehrere Wochen, damit die Schleimhaut abheilen kann. Medikamente, die das Geschwür ausgelöst haben könnten, sollten in Absprache mit dem Arzt abgesetzt oder ersetzt werden. Rauchen, Alkohol und scharfe Speisen können die Heilung verzögern und sollten möglichst gemieden werden.

Mehr Informationen zu Ursachen und Behandlung von Geschwüren findest du auch im Artikel zu Ulcus.

Was tun bei Unsicherheit oder Angst?

Die Diagnose Ulcus Duodeni wirft viele Fragen auf. Wie schlimm ist das? Muss sofort operiert werden? Wie lange dauert die Heilung? In den meisten Fällen heilt ein Zwölffingerdarmgeschwür unter der richtigen Behandlung innerhalb weniger Wochen vollständig ab. Eine Operation ist nur sehr selten nötig, etwa wenn Komplikationen auftreten oder das Geschwür trotz Therapie nicht abheilt. Wichtig ist, die Medikamente konsequent einzunehmen und die empfohlenen Kontrolluntersuchungen wahrzunehmen. Wer wiederkehrende Beschwerden hat, sollte dies unbedingt ärztlich abklären lassen.

Was lässt sich selbst tun?

Neben der medizinischen Therapie hilft es, auf den eigenen Körper zu achten. Regelmäßige Mahlzeiten, eine ausgewogene Ernährung und der Verzicht auf Rauchen und Alkohol unterstützen die Heilung. Stressabbau und ausreichend Schlaf spielen ebenfalls eine Rolle. Bei Unsicherheiten oder neuen Symptomen ist es sinnvoll, frühzeitig Rücksprache mit der behandelnden Ärztin oder dem behandelnden Arzt zu halten.

Ein Ulcus Duodeni ist zwar unangenehm, aber mit heutiger Medizin gut behandelbar. Wer die Ursachen kennt, auf Warnzeichen achtet und die empfohlene Therapie befolgt, hat sehr gute Chancen auf eine vollständige Genesung.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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