Gastroskopie – So läuft die Magenspiegelung ab

Gastroskopie – So läuft die Magenspiegelung ab

30.09.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Eine Gastroskopie ist eine medizinische Untersuchung, bei der die Speiseröhre, der Magen und der obere Teil des Dünndarms mithilfe eines flexiblen Schlauchs mit einer kleinen Kamera am Ende betrachtet werden.

Wie läuft eine Gastroskopie ab?

Bei diesem Verfahren, auch Magenspiegelung genannt, wird ein dünner, biegsamer Schlauch – das sogenannte Gastroskop – vorsichtig durch den Mund eingeführt und bis in den Magen und manchmal noch ein Stück weiter in den Zwölffingerdarm geschoben. An der Spitze des Geräts befindet sich eine winzige Kamera, die Bilder aus dem Inneren des Verdauungstrakts auf einen Bildschirm überträgt. So kann die Ärztin oder der Arzt die Schleimhäute genau betrachten und Veränderungen wie Entzündungen, Geschwüre oder Blutungen erkennen.

Während der Untersuchung liegt man meist auf der linken Seite. Um den Würgereiz zu verringern, wird der Rachen mit einem Spray betäubt. Auf Wunsch gibt es oft auch ein leichtes Beruhigungsmittel, das die Untersuchung angenehmer macht. Die eigentliche Prozedur dauert meist nur wenige Minuten.

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Wann wird eine Magenspiegelung empfohlen?

Eine Gastroskopie kommt immer dann zum Einsatz, wenn Beschwerden im oberen Verdauungstrakt genauer abgeklärt werden sollen. Dazu zählen zum Beispiel anhaltende Magenschmerzen, Sodbrennen, Übelkeit, Schluckbeschwerden oder unerklärlicher Gewichtsverlust. Auch bei Blutungen, wiederholtem Erbrechen oder Verdacht auf eine Entzündung oder ein Geschwür liefert die Untersuchung wichtige Hinweise.

Manchmal wird die Magenspiegelung auch genutzt, um gezielt Proben zu entnehmen. Diese kleinen Gewebestücke, sogenannte Biopsien, werden anschließend im Labor untersucht, um zum Beispiel eine Infektion mit Helicobacter pylori oder bösartige Veränderungen auszuschließen.

Was bedeutet das Ergebnis der Gastroskopie?

Die Befunde einer Magenspiegelung können sehr unterschiedlich ausfallen. Häufig sind die Schleimhäute unauffällig, und es findet sich keine krankhafte Veränderung. In anderen Fällen zeigen sich Entzündungen (Gastritis), kleine Verletzungen, Polypen oder auch Geschwüre. Auch Tumore oder Vorstufen davon lassen sich so erkennen.

Ein unauffälliges Ergebnis bedeutet, dass keine sichtbaren Veränderungen vorliegen. Das kann beruhigend sein, auch wenn die Beschwerden weiter abgeklärt werden müssen. Werden Auffälligkeiten entdeckt, hängt das weitere Vorgehen davon ab, was genau gefunden wurde. Die Ärztin oder der Arzt bespricht die Ergebnisse in der Regel ausführlich und erklärt, ob und welche weiteren Schritte nötig sind.

Häufige Sorgen rund um die Magenspiegelung

Viele Menschen haben vor einer Gastroskopie Angst – oft vor dem Würgereiz, dem Fremdkörpergefühl oder der Vorstellung, sich zu übergeben. Tatsächlich ist die Untersuchung für die meisten gut auszuhalten, besonders mit einer leichten Sedierung. Die Betäubung des Rachens hilft, unangenehme Empfindungen zu reduzieren. Wer sehr nervös ist, kann das offen ansprechen – das Team kann dann gezielt unterstützen und beruhigen.

Auch Sorgen vor möglichen Komplikationen sind verständlich. Schwere Nebenwirkungen sind jedoch selten. In Einzelfällen kann es zu kleinen Verletzungen, Blutungen oder – sehr selten – zu einer Verletzung der Magenwand kommen. Das Risiko ist insgesamt gering, vor allem bei erfahrenen Untersuchenden.

Was ist nach der Untersuchung zu beachten?

Nach einer Magenspiegelung kann der Rachen noch etwas betäubt sein, sodass man für einige Zeit nichts essen oder trinken sollte, um sich nicht zu verschlucken. Wer ein Beruhigungsmittel bekommen hat, sollte für den Rest des Tages nicht selbst Auto fahren oder Maschinen bedienen. Leichte Halsschmerzen oder ein Kratzen sind nach der Untersuchung normal und verschwinden meist rasch.

Je nach Befund bespricht die Ärztin oder der Arzt, ob und welche weiteren Maßnahmen nötig sind. Manchmal reicht eine Beobachtung, in anderen Fällen werden Medikamente empfohlen oder weitere Untersuchungen geplant.

Warum ist die Gastroskopie so wichtig?

Die Magenspiegelung ist eine der zuverlässigsten Methoden, um Erkrankungen im oberen Verdauungstrakt frühzeitig zu erkennen. Viele Beschwerden lassen sich so gezielt abklären, ohne dass größere Eingriffe notwendig sind. Gerade weil viele Veränderungen im Magen oder der Speiseröhre zunächst keine typischen Symptome verursachen, bietet die Gastroskopie eine wertvolle Möglichkeit, Klarheit zu schaffen.

Wer eine Überweisung zur Gastroskopie erhält, hat damit die Chance, Beschwerden auf den Grund zu gehen und – falls nötig – frühzeitig zu handeln. Die Untersuchung ist zwar ungewohnt, aber für die meisten gut zu bewältigen und in den allermeisten Fällen schnell vorbei.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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