Was bedeutet Prozeduren?
Der Begriff Prozeduren beschreibt in der Medizin alle geplanten oder durchgeführten Maßnahmen, Eingriffe oder Abläufe, die im Rahmen einer Behandlung, Untersuchung oder Diagnostik stattfinden. Prozedur ist dabei ein anderes Wort für Verfahren, Vorgehen oder Behandlungsschritt und taucht oft in Arztbriefen, Befunden oder im Krankenhausbericht auf.
Wann spricht man von einer Prozedur?
Im medizinischen Alltag wird das Wort Prozedur verwendet, wenn ein bestimmter Ablauf oder eine gezielte Maßnahme gemeint ist. Das kann eine kleine Blutentnahme sein, eine bildgebende Untersuchung wie eine Röntgenaufnahme oder auch ein operativer Eingriff. Mehrere Prozeduren können in einem Krankenhausaufenthalt zusammenkommen, zum Beispiel wenn zuerst eine Gastroskopie durchgeführt und anschließend eine Polypektomie vorgenommen wird.
Auch im Zusammenhang mit Abrechnungen und Dokumentationen ist von Prozeduren die Rede. Ärztinnen und Ärzte listen damit alle relevanten Maßnahmen auf, die im Verlauf einer Behandlung stattgefunden haben. In manchen Fällen ist das Vorgehen klar festgelegt, etwa bei der Laparoskopie oder bei einer Appendektomie.
Welche Arten von Prozeduren gibt es?
Unterschieden wird zwischen diagnostischen und therapeutischen Prozeduren. Diagnostische Prozeduren dienen dazu, eine Erkrankung festzustellen oder auszuschließen. Beispiele sind Blutuntersuchungen, Ultraschall, Röntgen oder spezielle Eingriffe wie eine Koronarangiografie. Therapeutische Prozeduren zielen darauf ab, eine Krankheit zu behandeln, Beschwerden zu lindern oder Komplikationen zu verhindern. Dazu zählen Operationen wie die Cholecystektomie, aber auch minimal-invasive Eingriffe wie die Perkutane Koronarangioplastie.
Manche Prozeduren sind rein unterstützender oder vorbeugender Natur, etwa das Anlegen eines Verbandes, eine Impfung oder eine Infusion.
Warum werden Prozeduren dokumentiert?
Die Dokumentation von Prozeduren ist ein wichtiger Bestandteil der medizinischen Versorgung. Sie hilft, den Behandlungsverlauf nachvollziehbar zu machen, dient als Grundlage für weitere Entscheidungen und ist oft auch für die Abrechnung mit der Krankenkasse erforderlich. Im Arztbrief oder Entlassungsbericht steht dann zum Beispiel: „Folgende Prozeduren wurden durchgeführt: Gastroskopie, Polypektomie, konservatives Procedere.“
Auch zur Qualitätssicherung und für statistische Zwecke ist die genaue Erfassung aller Prozeduren wichtig. So lässt sich im Nachhinein überprüfen, welche Maßnahmen erfolgreich waren oder wo Verbesserungsbedarf besteht.
Was bedeutet „konservatives Procedere“?
Der Begriff „konservatives Procedere“ bezeichnet ein Vorgehen, bei dem zunächst auf eine Operation oder einen invasiven Eingriff verzichtet wird. Stattdessen kommen Medikamente, Schonung, Physiotherapie oder andere nicht-operative Maßnahmen zum Einsatz. Mehr dazu steht im Artikel Konservatives Procedere.
Beispiele für häufige Prozeduren
Im medizinischen Bericht finden sich oft Begriffe wie Gastroskopie (Magenspiegelung), Laparoskopie (Bauchspiegelung), Appendektomie (Entfernung des Blinddarms), Cholecystektomie (Entfernung der Gallenblase), Koronarangiografie (Darstellung der Herzkranzgefäße), Perkutane Koronarangioplastie (Erweiterung verengter Herzkranzgefäße), Perikardpunktion (Entnahme von Flüssigkeit aus dem Herzbeutel) oder Polypektomie (Entfernung von Polypen). Zu diesen speziellen Prozeduren gibt es ausführliche Erklärungen auf den verlinkten Seiten.
Was bedeutet das für den Einzelnen?
Wer im Arztbrief oder Befund das Wort Prozedur oder Prozeduren liest, kann davon ausgehen, dass damit einzelne Behandlungsschritte oder Untersuchungen gemeint sind, die im Verlauf vorgenommen wurden oder geplant sind. Es handelt sich dabei nicht um eine Diagnose oder Erkrankung, sondern um einen neutralen Begriff für medizinische Maßnahmen.
Die genaue Bedeutung ergibt sich immer aus dem Zusammenhang und der Beschreibung der jeweiligen Prozedur. Steht zum Beispiel „Polypektomie“ als Prozedur im Bericht, ist damit die Entfernung eines Polypen gemeint. Bei „konservatives Procedere“ wird auf eine Operation verzichtet und ein abwartendes, nicht-invasives Vorgehen gewählt.
Fazit zur Bedeutung von Prozeduren
Im medizinischen Sprachgebrauch steht Prozedur für jeden geplanten oder durchgeführten Behandlungsschritt, unabhängig davon, ob es sich um eine Untersuchung, einen Eingriff oder eine unterstützende Maßnahme handelt. Die Erwähnung von Prozeduren im Arztbrief dient der Dokumentation und gibt einen Überblick über den Verlauf der Behandlung. Wer unsicher ist, was sich hinter einer bestimmten Prozedur verbirgt, findet meist in einem gesonderten Abschnitt oder durch Nachfrage bei der behandelnden Ärztin oder dem Arzt eine genaue Erklärung.