Magenblutung – Anzeichen und Risiken

Magenblutung – Anzeichen und Risiken

26.10.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Eine Magenblutung bezeichnet das Austreten von Blut aus der Magenschleimhaut, also aus dem Inneren des Magens, in den Magen selbst oder in den Verdauungstrakt. Das kann durch kleine Verletzungen, Entzündungen oder Geschwüre im Magen entstehen und zeigt sich manchmal durch Erbrechen von Blut oder durch sehr dunklen, fast schwarzen Stuhlgang.

Wie entsteht eine Blutung im Magen?

Im Inneren des Magens sorgt eine spezielle Schleimhaut dafür, dass die Magensäure den Magen nicht angreift. Wird diese Schutzschicht beschädigt, kann es dazu kommen, dass Blutgefäße freigelegt und verletzt werden. Häufige Ursachen dafür sind sogenannte Magengeschwüre, in der Fachsprache „Ulcus“ genannt. Diese entstehen meist durch ein Ungleichgewicht zwischen aggressiven Faktoren wie Magensäure und schützenden Mechanismen der Schleimhaut. Auch bestimmte Medikamente, vor allem Schmerzmittel wie Ibuprofen oder ASS, können die Schleimhaut reizen und verletzen. Seltener führen Entzündungen, Tumoren oder Verletzungen von außen zu einer Blutung.

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Woran lässt sich eine Magenblutung erkennen?

Eine Magenblutung bleibt nicht immer sofort auffällig. Es gibt aber typische Anzeichen, auf die geachtet werden kann. Wenn Blut in größerer Menge in den Magen gelangt, kann es beim Erbrechen sichtbar werden. Dann ist das Erbrochene oft dunkelrot oder sieht aus wie Kaffeesatz. Auch beim Stuhlgang kann eine Magenblutung auffallen: Der Stuhl wird dann sehr dunkel, fast schwarz und glänzend, was als „Teerstuhl“ bezeichnet wird. Kleinere Blutungen bleiben manchmal lange unbemerkt und werden erst durch eine Blutarmut (Anämie) entdeckt, die sich durch Müdigkeit, Schwäche oder Blässe zeigt.

Ist eine Blutung im Magen gefährlich?

Viele Menschen erschrecken sich sehr, wenn sie von einer Magenblutung hören oder typische Symptome bemerken. Die Sorge ist verständlich, denn eine Blutung im Magen kann ernsthafte Folgen haben. Besonders größere Blutungen führen dazu, dass viel Blut verloren geht, was Kreislaufprobleme und Schwäche auslösen kann. In seltenen Fällen kann eine schwere Magenblutung sogar lebensbedrohlich werden, wenn sie nicht rechtzeitig behandelt wird. Bei kleineren, langsameren Blutungen besteht weniger akute Gefahr, aber auch hier kann es langfristig zu einer Blutarmut kommen.

Die Angst vor einer Magenblutung ist also nicht unbegründet, vor allem wenn Symptome wie blutiges Erbrechen oder Teerstuhl auftreten. In solchen Fällen ist es wichtig, schnell ärztliche Hilfe zu suchen. Auch wenn keine Schmerzen bestehen, sollte bei Verdacht auf eine Blutung im Magen nicht gezögert werden.

Was sind die Auslöser und Risikofaktoren?

Die häufigste Ursache für eine Blutung im Magen ist das Magengeschwür. Wer mehr über die Entstehung, die Gefährlichkeit und die Behandlung eines Ulcus wissen möchte, findet weitere Informationen hier. Neben Geschwüren können auch starke Magenschleimhautentzündungen, sogenannte Gastritiden, zu Blutungen führen. Risikofaktoren sind die regelmäßige Einnahme von bestimmten Medikamenten, vor allem Schmerz- und Rheumamitteln, aber auch Alkohol, Rauchen und Stress. Manche Menschen sind durch eine Infektion mit dem Bakterium Helicobacter pylori besonders gefährdet, da dieses die Magenschleimhaut schädigen kann.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Die Therapie hängt davon ab, wie stark die Blutung ist und was sie ausgelöst hat. Bei einer akuten, stärkeren Blutung erfolgt meist eine schnelle Behandlung im Krankenhaus. Dort kann mit Hilfe einer Magenspiegelung (Gastroskopie) die Blutungsquelle gesucht und oft direkt gestoppt werden, zum Beispiel durch Verödung, Unterspritzung oder kleine Clips. Zusätzlich werden Medikamente gegeben, die die Magensäureproduktion hemmen und die Schleimhaut schützen.

Ist die Blutung weniger stark oder schleichend, reicht es manchmal aus, die auslösenden Faktoren zu beseitigen, etwa bestimmte Medikamente abzusetzen oder eine Infektion zu behandeln. In seltenen, schweren Fällen kann ein operativer Eingriff notwendig sein, wenn die Blutung nicht anders zu stoppen ist.

Was tun bei Verdacht auf eine Blutung im Magen?

Wer bei sich Anzeichen wie blutiges Erbrechen, Teerstuhl oder plötzlich auftretende starke Schwäche bemerkt, sollte möglichst rasch ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Gerade bei älteren Menschen oder bei Vorerkrankungen kann eine Magenblutung schnell gefährlich werden. Auch bei unspezifischen Beschwerden wie anhaltender Müdigkeit, Appetitlosigkeit oder unklarer Blässe kann es sinnvoll sein, die Ursache beim Arzt abklären zu lassen.

Eine Magenblutung ist zwar beängstigend, aber in den meisten Fällen gut behandelbar, wenn sie rechtzeitig erkannt wird. Wer Risikofaktoren kennt und auf Warnzeichen achtet, kann dazu beitragen, Komplikationen zu vermeiden und die Gesundheit des Magens zu schützen.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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