Lymphnoten sind kleine, bohnenförmige Organe, die Teil des menschlichen Immunsystems sind und dabei helfen, Krankheitserreger wie Bakterien oder Viren aus dem Körper zu filtern.
Aufbau und Funktion im Körper
Im Körper befinden sich hunderte Lymphnoten. Viele davon in Gruppen, zum Beispiel am Hals, unter den Achseln oder in der Leistengegend. Sie sind an das sogenannte Lymphsystem angeschlossen, ein Netzwerk aus feinen Gefäßen, das Flüssigkeit aus dem Gewebe sammelt und in den Blutkreislauf zurückführt. Diese Flüssigkeit nennt sich Lymphe. In den Lymphnoten werden Bestandteile der Lymphe genau kontrolliert. Treffen dort Erreger oder Fremdstoffe ein, werden sie von spezialisierten Abwehrzellen erkannt und unschädlich gemacht.
Lymphnoten sind also so etwas wie Filterstationen für schädliche Stoffe. Sie spielen eine zentrale Rolle, wenn der Körper eine Infektion bekämpft. Deshalb schwellen sie oft an, wenn irgendwo eine Entzündung im Gange ist.
Wo befinden sich Lymphnoten?
Die meisten Menschen nehmen ihre Lymphnoten erst dann wahr, wenn sie geschwollen sind. Besonders häufig spürbar werden sie am Hals, im Kieferwinkel, hinter den Ohren, unter den Achseln und in der Leiste. Doch es gibt auch viele, die tiefer im Körper liegen und nicht tastbar sind, etwa im Bauchraum oder im Brustkorb.
Warum schwellen Lymphnoten an?
Eine Schwellung der Lymphnoten ist meist ein Zeichen dafür, dass das Immunsystem aktiv ist. Häufig passiert das bei Infektionen, etwa bei einer Erkältung, einer Mandelentzündung oder einer Grippe. Die Lymphnoten in der Nähe der betroffenen Körperregion arbeiten dann auf Hochtouren, sodass sie größer und manchmal auch druckempfindlich werden.
Nicht immer steckt eine harmlose Ursache dahinter. In seltenen Fällen können auch chronische Entzündungen, Autoimmunerkrankungen oder Tumorerkrankungen zu geschwollenen Lymphnoten führen. Entscheidend ist, wie lange die Schwellung anhält, ob sie schmerzhaft ist und ob weitere Beschwerden wie Fieber, Nachtschweiß oder Gewichtsverlust dazukommen.
Wie werden Lymphnoten untersucht?
Bei Beschwerden tastet eine Ärztin oder ein Arzt die Lymphnoten ab und prüft, ob sie vergrößert, verhärtet oder verschieblich sind. Je nach Befund kann eine Ultraschalluntersuchung oder – bei tiefer liegenden Lymphnoten – eine Bildgebung wie eine Computertomografie notwendig sein. In manchen Fällen wird eine Gewebeprobe entnommen, um die Ursache genauer zu bestimmen.
Was bedeuten auffällige Lymphnoten im Befund?
Steht im Arztbrief oder Befund der Begriff Lymphnoten, ist meistens von diesen kleinen Immunorganen die Rede. Ihre Größe, Form und Struktur können Hinweise auf Erkrankungen geben. Oft ist eine Schwellung harmlos und klingt nach einigen Tagen bis Wochen wieder ab. Bleibt sie jedoch länger bestehen, ist sehr hart oder wächst schnell, sollte die Ursache ärztlich abgeklärt werden.
Lymphnoten im Zusammenhang mit anderen Fachbegriffen
In medizinischen Texten werden Lymphnoten manchmal auch als Lymphknoten bezeichnet. Beide Begriffe meinen dasselbe. Je nach Lage im Körper gibt es spezielle Bezeichnungen, etwa submandibuläre Lymphnoten (unter dem Kiefer), paraaortale Lymphnoten (nahe der Hauptschlagader im Bauch) oder retroperitoneale Lymphnoten (im hinteren Bauchraum). Diese Begriffe helfen, die genaue Position zu beschreiben und können für die Einschätzung einer Erkrankung wichtig sein.
Mehr Informationen zu bestimmten Regionen: - Submandibuläre Lymphknoten - Lymphknoten auf dem Kopf - Lokoregionäre Lymphknoten - Paraaortale Lymphknoten - Retroperitoneale Lymphknoten Bedeutung
Wann sollte eine ärztliche Abklärung erfolgen?
Meist verschwinden geschwollene Lymphnoten nach einer Infektion von selbst. Halten die Beschwerden jedoch länger als zwei bis drei Wochen an, sind die Knoten sehr groß, hart oder schmerzlos, oder treten zusätzlich Symptome wie Fieber oder Nachtschweiß auf, ist eine ärztliche Untersuchung sinnvoll. Nur so lässt sich sicher feststellen, ob eine harmlose Ursache oder doch eine ernstere Erkrankung dahintersteckt.
Zusammenfassung
Lymphnoten sind ein wichtiger Teil des körpereigenen Abwehrsystems. Sie helfen, Infektionen zu bekämpfen und Krankheiten zu erkennen. Eine Schwellung ist meist harmlos, kann aber in seltenen Fällen auch auf eine ernstere Erkrankung hindeuten. Wer unsicher ist oder weitere Beschwerden hat, sollte sich ärztlich beraten lassen.