Submandibuläre Lymphknoten und ihre Bedeutung

Submandibuläre Lymphknoten und ihre Bedeutung

14.09.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Submandibuläre Lymphknoten sind Lymphknoten, die sich unterhalb des Unterkiefers, also im Bereich zwischen Kinn und Hals, befinden.

Wo genau liegen submandibuläre Lymphknoten?

Direkt unter dem Unterkieferbogen, etwa dort, wo der Kiefer in Richtung Hals ausläuft, sitzt auf jeder Seite ein kleines Knötchen – das ist der submandibuläre Lymphknoten. Das Wort „submandibulär“ stammt aus dem Lateinischen: „sub“ bedeutet „unter“, „mandibula“ steht für „Unterkiefer“. Diese Lymphknoten zählen zu den sogenannten Halslymphknoten und gehören zum körpereigenen Abwehrsystem. Ihre Aufgabe ist es, Krankheitserreger, Fremdstoffe oder abgestorbene Zellen aus dem Lymphfluss herauszufiltern.

Welche Funktion haben diese Lymphknoten?

Lymphknoten sind Filterstationen des Immunsystems. Die submandibulären Lymphknoten überwachen besonders den Bereich von Mundhöhle, Zunge, Unterkiefer, Zahnfleisch und Teile des Gesichts. Gelangen Bakterien, Viren oder andere Fremdkörper in diese Regionen – zum Beispiel bei einer Zahnfleischentzündung oder einer Erkältung – werden sie von den Lymphgefäßen aufgenommen und zu diesen Knoten transportiert. Dort werden die Erreger erkannt und bekämpft. So helfen die submandibulären Lymphknoten, Infektionen einzudämmen.

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Wann werden submandibuläre Lymphknoten auffällig?

Oft bemerkt man diese Lymphknoten gar nicht. Erst wenn sie anschwellen, zum Beispiel im Rahmen einer Infektion im Mund oder Rachen, werden sie spürbar. Typisch ist eine kleine, manchmal druckempfindliche Schwellung unterhalb des Kiefers, die sich wie eine erbsengroße Verdickung anfühlen kann. In den meisten Fällen steckt eine harmlose Ursache dahinter, etwa eine Zahnwurzelentzündung, eine Mandelentzündung oder eine Erkältung. Mehr zu tastbaren oder vergrößerten Lymphknoten findest du im Artikel zu prominenten Lymphknoten.

Wann sollte man sich Sorgen machen?

Eine kurzfristige, schmerzhafte Schwellung ist meist harmlos. Sie geht oft zurück, sobald die Infektion abgeklungen ist. Hält die Schwellung jedoch länger an, ist sehr fest, wächst weiter oder tut nicht weh, kann das auf andere Ursachen hindeuten. In seltenen Fällen können auch Tumore, chronische Entzündungen oder andere Erkrankungen dahinterstecken. Dann empfiehlt sich eine ärztliche Abklärung.

Gerade wenn die Schwellung über Wochen bleibt, sich verhärtet oder weitere Beschwerden wie Fieber, Nachtschweiß oder Gewichtsverlust dazukommen, sollte ein Arztbesuch nicht aufgeschoben werden. Ob es sich um eine lokale Reaktion oder um sogenannte lokoregionäre Lymphknoten handelt, die bei bestimmten Erkrankungen eine Rolle spielen, kann dann gezielt geprüft werden.

Wie werden Veränderungen an submandibulären Lymphknoten untersucht?

Der erste Schritt ist meist das Abtasten durch einen Arzt oder eine Ärztin. Je nach Befund kann eine Ultraschalluntersuchung folgen, um Größe, Form und Struktur genauer zu beurteilen. Manchmal sind weitere Untersuchungen wie Bluttests oder, sehr selten, eine Gewebeprobe nötig – das hängt von der jeweiligen Situation ab.

Sind submandibuläre Lymphknoten immer ein Grund zur Sorge?

In den allermeisten Fällen ist eine Schwellung dieser Lymphknoten harmlos und vorübergehend. Das Immunsystem arbeitet und reagiert auf eine lokale Entzündung. Erst wenn die Schwellung ungewöhnlich lange bleibt, sehr groß wird oder mit weiteren Beschwerden einhergeht, sollte genauer hingeschaut werden.

Was bedeutet der Begriff im Arztbrief?

Steht im Befund oder Arztbrief „submandibuläre Lymphknoten“, handelt es sich meist um eine Beschreibung der Lage oder des Zustands dieser Lymphknoten. Das kann bedeuten, dass sie tastbar, vergrößert, unauffällig oder entzündlich verändert sind. Die genaue Bedeutung ergibt sich immer aus dem Zusammenhang mit anderen Angaben im Bericht.

Submandibuläre Lymphknoten sind also ein natürlicher Teil des Abwehrsystems und werden nur dann auffällig, wenn sie auf eine Veränderung im Mund-, Kiefer- oder Halsbereich reagieren. In aller Regel gibt es keinen Grund zur Besorgnis, solange die Schwellung nicht ungewöhnlich lange oder auffällig bleibt.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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