Lymphknoten auf dem Kopf sind kleine, bohnenförmige Organe, die im Bereich der Kopfhaut, hinter den Ohren oder am Hinterkopf liegen und Teil des körpereigenen Abwehrsystems sind.
Was sind Lymphknoten eigentlich?
Lymphknoten sind winzige Filterstationen im Körper, die zur Immunabwehr beitragen. Sie sitzen an vielen Stellen, auch am Hals, unter den Achseln, in der Leiste – und eben auch auf dem Kopf. Ihre Hauptaufgabe besteht darin, Krankheitserreger, abgestorbene Zellen und andere Fremdstoffe aus der sogenannten Lymphe herauszufiltern. Die Lymphe ist eine klare Flüssigkeit, die durch ein eigenes Gefäßsystem transportiert wird und eng mit dem Blutkreislauf zusammenarbeitet.
Im Kopfbereich liegen Lymphknoten zum Beispiel direkt hinter den Ohren, am Hinterkopf oder im Bereich des Kiefers. Auch unter dem Kinn und an den Seiten des Halses finden sich viele dieser kleinen Organe. Besonders die Lymphknoten am Hinterkopf und hinter den Ohren werden manchmal als „auf dem Kopf“ beschrieben, wenn sie in einem Befund erwähnt werden.
Warum werden Lymphknoten auf dem Kopf tastbar oder sichtbar?
Normalerweise sind Lymphknoten kaum zu spüren. Erst wenn sie anschwellen, werden sie oft als kleine, verschiebbare Knötchen unter der Haut fühlbar. Das passiert meist, weil sie auf eine Infektion oder Entzündung reagieren. Im Kopfbereich kann das zum Beispiel nach einer Erkältung, einer Entzündung der Kopfhaut, einem Insektenstich oder kleinen Verletzungen passieren. Auch wenn sich Haarbalge entzünden oder ein Hautausschlag vorliegt, können die Lymphknoten anschwellen.
In seltenen Fällen steckt mehr dahinter, etwa eine chronische Erkrankung oder eine Tumorerkrankung. Doch in den allermeisten Situationen ist eine Schwellung harmlos und geht nach wenigen Tagen oder Wochen von selbst zurück.
Typische Ursachen für geschwollene Lymphknoten am Kopf
Die häufigsten Gründe für vergrößerte Lymphknoten auf dem Kopf sind harmlose Infektionen. Zum Beispiel kann ein kleiner Kratzer auf der Kopfhaut, eine Schuppenflechte oder eine Haarwurzelentzündung ausreichen, damit der Körper seine Abwehr aktiviert. Auch Kinder haben oft vergrößerte Lymphknoten, weil ihr Immunsystem noch in der Lernphase ist und besonders schnell auf Keime reagiert.
Manchmal sind die Lymphknoten im Zusammenhang mit anderen Körperregionen auffällig. Zum Beispiel können auch die submandibulären Lymphknoten am Kiefer oder die Lymphknoten seitlich am Hals mit anschwellen, wenn eine Infektion im Mund-Rachen-Bereich vorliegt.
Wann sollte man aufmerksam werden?
Viele Menschen machen sich Sorgen, wenn sie plötzlich einen geschwollenen Lymphknoten am Kopf ertasten. Das ist verständlich, denn es fühlt sich ungewohnt an. In der Regel besteht aber kein Grund zur Panik. Die Schwellung ist meist weich, verschieblich und schmerzt ein wenig. Das spricht für eine harmlose Ursache wie eine Infektion oder Entzündung.
Wenn ein Lymphknoten jedoch über mehrere Wochen unverändert groß bleibt, sehr schnell wächst, hart oder unbeweglich wird oder weitere Beschwerden wie Fieber, Nachtschweiß oder Gewichtsverlust dazukommen, sollte das von einer Ärztin oder einem Arzt abgeklärt werden. Auch wenn mehrere Lymphknoten an verschiedenen Körperstellen gleichzeitig anschwellen, lohnt sich eine ärztliche Untersuchung.
Welche Rolle spielen Lymphknoten bei Krankheiten?
Lymphknoten sind wichtige Frühwarnsysteme des Körpers. Sie zeigen an, dass das Immunsystem aktiv ist. In seltenen Fällen kann eine lang anhaltende oder ungewöhnliche Schwellung auf eine ernstere Erkrankung hinweisen, beispielsweise auf eine spezielle Infektion oder auf eine bösartige Veränderung wie Lymphdrüsenkrebs. Besonders bei Erwachsenen, bei denen Lymphknoten länger als drei bis vier Wochen geschwollen bleiben, ist eine ärztliche Kontrolle ratsam.
In der Medizin werden Lymphknoten auch zur Beurteilung von Tumorerkrankungen genutzt. Hier spricht man häufig von lokoregionären Lymphknoten, die in der Nähe eines Tumors liegen und anzeigen, ob sich Krebszellen ausgebreitet haben. Für die Lymphknoten auf dem Kopf ist das aber nur bei speziellen Erkrankungen relevant.
Wie werden geschwollene Lymphknoten untersucht?
Bei einer Untersuchung tastet die Ärztin oder der Arzt die betroffenen Stellen ab. Sie achten darauf, wie groß, fest und verschieblich die Lymphknoten sind. Je nach Befund kann ein Ultraschall helfen, die Struktur genauer zu beurteilen. Nur in seltenen Fällen sind weitere Tests wie Blutuntersuchungen oder eine Gewebeprobe nötig.
Meist genügt es, die Ursache – zum Beispiel eine Infektion – zu behandeln oder einfach abzuwarten, bis sich der Lymphknoten wieder zurückbildet. Medikamente oder eine spezielle Therapie sind nur dann notwendig, wenn eine ernsthaftere Erkrankung dahintersteckt.
Was tun bei geschwollenen Lymphknoten am Kopf?
In den meisten Fällen ist Geduld gefragt. Sobald die auslösende Infektion oder Entzündung abgeklungen ist, verschwinden auch die Lymphknoten wieder. Kühlen, Schonung und etwas Ruhe reichen meist aus. Wichtig ist, nicht ständig an der Schwellung zu drücken oder zu reiben, da das die Reizung verstärken kann.
Sollten Unsicherheiten bestehen oder zusätzliche Beschwerden auftreten, ist eine ärztliche Abklärung sinnvoll. Besonders bei ungewöhnlichen Veränderungen oder wenn die Schwellung sehr lange anhält, sollte das nicht auf die lange Bank geschoben werden.
Lymphknoten auf dem Kopf sind also meist ein Zeichen dafür, dass das Immunsystem arbeitet – und in den allermeisten Fällen harmlos. Ein genauer Blick auf die Begleitumstände und etwas Geduld helfen dabei, die Situation richtig einzuschätzen.