Koronararterie und ihr Einfluss aufs Herz

Koronararterie und ihr Einfluss aufs Herz

17.05.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Koronararterien – die Lebensadern des Herzens

Die Koronararterien, auch Herzkranzgefäße genannt, sind essenzielle Blutgefäße, die den Herzmuskel mit sauerstoffreichem Blut versorgen. Ohne sie könnte das Herz seine Arbeit nicht verrichten – denn wie jeder Muskel benötigt auch das Herz permanent Sauerstoff und Nährstoffe, um zuverlässig zu schlagen.

Diese Gefäße verlaufen wie ein feines Netz auf der Oberfläche des Herzens und umschließen es kranzförmig – daher der Name „Koronar“, abgeleitet vom lateinischen corona (Kranz). Die rechte und linke Koronararterie entspringen direkt aus der Aorta und verzweigen sich in kleinere Äste, die tief ins Herzmuskelgewebe eindringen.

Warum sind die Koronararterien so entscheidend?

Das Herz ist ein Hochleistungsorgan – es schlägt rund um die Uhr, lebenslang. Besonders bei körperlicher oder emotionaler Belastung steigt der Sauerstoffbedarf stark an. Die Koronararterien müssen dann mehr Blut transportieren, damit das Myokard – also der Herzmuskel – seine Leistung aufrechterhalten kann.

Sind diese Gefäße verengt oder blockiert, kann der betroffene Teil des Herzmuskels nicht mehr ausreichend versorgt werden. Die Folge: Brustschmerzen (Angina pectoris) oder im schlimmsten Fall ein Herzinfarkt.

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Was passiert bei Erkrankungen der Koronararterien?

Wie andere Arterien auch können die Herzkranzgefäße von Arteriosklerose betroffen sein. Dabei lagern sich Fett, Kalk und Entzündungszellen in der Gefäßwand ab – sogenannte Plaques. Wird der Blutfluss durch solche Ablagerungen behindert, spricht man von einer Koronarstenose(Einengung). Ein vollständiger Verschluss kann zu einem Myokardinfarktführen – also zum Absterben eines Herzmuskelabschnitts.

Risikofaktoren wie Bluthochdruck, erhöhte Cholesterinwerte, Rauchen oder Diabetes begünstigen diese Prozesse. Auch eine genetische Veranlagung kann eine Rolle spielen.

Koronararterien in ärztlichen Befunden

In Arztbriefen oder kardiologischen Berichten wird der Begriff „Koronararterie“ häufig erwähnt. Formulierungen wie „Koronararterien unauffällig“ bedeuten, dass die Gefäße frei durchgängig sind – also kein Hinweis auf eine koronare Herzerkrankung besteht. Umgekehrt geben Begriffe wie Koronarsklerose, Koronarinsuffizienz oder „hochgradige Stenose“ Hinweise auf mögliche Engstellen, Durchblutungsstörungen oder Funktionsverluste.

Diagnostisch wichtige Verfahren sind etwa die Koronarangiografie (Darstellung der Herzkranzgefäße mit Kontrastmittel), die Herz-CT oder der Belastungstest(Ergometrie). Auch im Herzultraschall kann die Pumpleistung indirekt Hinweise auf die Koronarversorgung geben.

Woran erkennt man eine gestörte Durchblutung?

Symptome einer Minderdurchblutung des Herzmuskels können sehr unterschiedlich sein. Typisch sind:

  • Druck oder Schmerzen in der Brust

  • Atemnot bei Belastung

  • plötzlich auftretende Schwäche

  • Schmerzen, die in Schulter, Arm oder Kiefer ausstrahlen

Solche Beschwerden sollten immer ernst genommen und ärztlich abgeklärt werden – insbesondere bei bestehendem Risikoprofil.

Begriffe rund um die Koronararterie

In medizinischen Texten tauchen oft ähnliche Begriffe auf:

  • Koronargefäße: Synonym für Koronararterien

  • Koronarangiografie: Röntgendarstellung der Gefäße mit Kontrastmittel

  • Koronarsklerose: Verkalkung oder Verhärtung der Gefäßwände

  • Koronarinsuffizienz: unzureichende Durchblutung des Herzmuskels

Diese Begriffe beschreiben entweder die Gefäße selbst oder mögliche Veränderungen und Krankheitsbilder, die damit zusammenhängen.

Fazit: Was bedeutet das für deine Gesundheit?

Solange die Koronararterien offen und elastisch sind, arbeitet das Herz leistungsstark und zuverlässig. Werden die Gefäße jedoch verengt oder verschlossen, kann das schwerwiegende Folgen für die Herzfunktion haben. Die gute Nachricht: Viele Erkrankungen lassen sich durch einen gesunden Lebensstil verhindern oder stabilisieren. Eine bewusste Ernährung, Bewegung, das Vermeiden von Nikotin und regelmäßige Kontrollen helfen, die Koronararterien langfristig gesund zu halten.

Die Koronararterie ist also weit mehr als ein medizinischer Begriff – sie ist eine zentrale Lebensader des Körpers. In Befunden liefert sie wichtige Hinweise auf die individuelle Herzgesundheit und sollte immer im Zusammenhang mit anderen Werten und Risikofaktoren betrachtet werden.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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