KHK Definition verständlich erklärt

KHK Definition verständlich erklärt

26.10.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Was bedeutet KHK?

KHK ist die Abkürzung für „koronare Herzkrankheit“. Darunter versteht man eine Erkrankung der Herzkranzgefäße, bei der diese Gefäße verengt oder teilweise sogar verschlossen sind. Die Herzkranzgefäße versorgen das Herz selbst mit Sauerstoff und Nährstoffen. Sind sie verengt, bekommt das Herz nicht mehr genug Sauerstoff – vor allem dann, wenn es stärker arbeiten muss, etwa bei körperlicher Anstrengung oder Stress.

Wie entsteht eine koronare Herzkrankheit?

Im Laufe der Jahre können sich an den Innenwänden der Herzkranzgefäße Ablagerungen bilden, sogenannte Plaques. Diese bestehen aus Fett, Kalk und anderen Stoffen, die sich langsam ansammeln. Die Gefäße werden dadurch enger und weniger elastisch. Ärzte sprechen in diesem Zusammenhang auch von Arteriosklerose oder Gefäßverkalkung. Die koronare Herzkrankheit ist eine Folge davon, dass diese Ablagerungen die Durchblutung des Herzens beeinträchtigen.

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Welche Beschwerden können auftreten?

Oft macht sich eine koronare Herzkrankheit zunächst gar nicht oder nur sehr unauffällig bemerkbar. Typische Anzeichen sind Brustschmerzen, ein Druck- oder Engegefühl in der Brust, das besonders bei Belastung auftritt und sich in Ruhe bessert. Viele kennen das als „Angina pectoris“. Auch Atemnot, Herzklopfen oder ein allgemeines Schwächegefühl können dazugehören. Manchmal strahlen die Beschwerden in den linken Arm, den Rücken, den Hals oder den Oberbauch aus. In manchen Fällen bleibt die KHK lange Zeit unbemerkt und wird erst entdeckt, wenn es zu einem Herzinfarkt kommt.

Ist eine koronare Herzkrankheit gefährlich?

Eine koronare Herzkrankheit sollte ernst genommen werden. Sie kann das Risiko für einen Herzinfarkt deutlich erhöhen, weil ein verengtes oder verschlossenes Herzkranzgefäß dazu führt, dass ein Teil des Herzmuskels plötzlich nicht mehr durchblutet wird. Das kann lebensbedrohlich sein. Auch Herzschwäche und Herzrhythmusstörungen können durch eine KHK entstehen. Die gute Nachricht: Es gibt viele Möglichkeiten, das Risiko zu senken und die Krankheit zu behandeln.

Was bedeutet die Diagnose für den Alltag?

Die Diagnose KHK ist für viele ein Schock. Fragen tauchen auf: Muss das Leben jetzt komplett umgestellt werden? Wie gefährlich ist die Situation? Was darf man noch tun, was sollte man lassen? Die Sorge vor einem Herzinfarkt ist verständlich. Es hilft, zu wissen: Die koronare Herzkrankheit entwickelt sich meist über viele Jahre hinweg. Mit einer guten Behandlung und einem bewussten Lebensstil lässt sich das Fortschreiten oft aufhalten oder zumindest verlangsamen. Regelmäßige Kontrollen bei der Ärztin oder dem Arzt sind wichtig, um Risiken frühzeitig zu erkennen.

Wie wird eine KHK festgestellt?

Die Diagnose beginnt meist mit einem Gespräch über Beschwerden und Risikofaktoren. Anschließend folgen Untersuchungen wie ein EKG (Elektrokardiogramm), ein Belastungs-EKG oder eine Ultraschalluntersuchung des Herzens. Blutuntersuchungen und manchmal auch eine sogenannte Herzkatheter-Untersuchung geben weitere Hinweise darauf, wie stark die Gefäße betroffen sind und ob bereits Schäden am Herzen vorliegen.

Behandlungsmöglichkeiten bei koronarer Herzkrankheit

Die Therapie richtet sich danach, wie ausgeprägt die Gefäßverengung ist und ob bereits Komplikationen aufgetreten sind. Medikamente spielen eine wichtige Rolle: Sie können das Herz entlasten, den Blutdruck senken, das Cholesterin günstig beeinflussen und das Risiko für Blutgerinnsel verringern. In manchen Fällen wird ein Eingriff nötig, zum Beispiel das Einsetzen eines Stents, um das Gefäß wieder zu öffnen, oder eine Bypass-Operation, bei der eine Umleitung um die verengte Stelle gelegt wird. Ebenso entscheidend ist eine Umstellung des Lebensstils: Rauchen aufgeben, mehr Bewegung, gesunde Ernährung und das Vermeiden von Stress helfen, das Herz zu schützen.

Was kann man selbst tun?

Jede Veränderung zählt. Wer regelmäßig spazieren geht, auf eine ausgewogene Ernährung achtet und auf das Rauchen verzichtet, unterstützt das Herz und die Gefäße. Auch das Einhalten der verschriebenen Medikamente ist wichtig. Bei Unsicherheiten oder neuen Beschwerden sollte immer Rücksprache mit der behandelnden Ärztin oder dem Arzt gehalten werden. So lassen sich Risiken früh erkennen und rechtzeitig gegensteuern.

Häufige Fragen und Sorgen rund um die KHK

Viele fragen sich, ob sie mit einer KHK noch Sport treiben dürfen oder wie sehr sie sich im Alltag einschränken müssen. In den meisten Fällen ist Bewegung sogar ausdrücklich erwünscht – allerdings angepasst an die persönliche Belastbarkeit und nach Rücksprache mit dem Arzt. Auch die Angst vor einem plötzlichen Herzinfarkt ist verständlich. Wichtig ist, Warnsignale wie anhaltende Brustschmerzen, starke Atemnot oder Schwäche nicht zu ignorieren und im Zweifel schnell ärztliche Hilfe zu suchen.

Warum ist die KHK so häufig?

Die koronare Herzkrankheit zählt zu den häufigsten Herz-Kreislauf-Erkrankungen weltweit, vor allem in Ländern mit westlichem Lebensstil. Gründe dafür sind unter anderem Rauchen, ungesunde Ernährung, Bewegungsmangel, Bluthochdruck, Diabetes und erhöhte Cholesterinwerte. Auch das Alter und eine familiäre Vorbelastung spielen eine Rolle. Wer auf die eigenen Risikofaktoren achtet, kann viel tun, um das eigene Herz zu schützen.

Die KHK ist also eine ernstzunehmende, aber gut behandelbare Erkrankung. Mit dem richtigen Wissen, einer ärztlichen Begleitung und kleinen Veränderungen im Alltag lässt sich die Lebensqualität meist erhalten – und das Herz bleibt möglichst lange gesund.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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