Ck und Ck-Mb sind medizinische Abkürzungen für bestimmte Enzyme im Blut, die bei der Diagnose von Herz- und Muskelerkrankungen eine wichtige Rolle spielen.
Was steckt hinter diesen Abkürzungen?
Ck steht für Creatin-Kinase, ein Enzym, das vor allem in der Skelettmuskulatur, im Herzmuskel und im Gehirn vorkommt. Die Aufgabe dieses Enzyms besteht darin, Energie in den Zellen bereitzustellen, damit Muskeln funktionieren können. Im Labor wird oft die Gesamtmenge der Creatin-Kinase im Blut gemessen.
Die Schreibweise Ck-Mb, manchmal auch als ck mb oder creatine kinase ck mb bezeichnet, steht für eine spezielle Unterform der Creatin-Kinase: das sogenannte MB-Isoenzym. Dieser Anteil kommt hauptsächlich im Herzmuskel vor. Das „M“ steht für Muskel, das „B“ für Herz (englisch: „brain“, da es ursprünglich so bezeichnet wurde). Ck-Mb ist also eine spezielle Variante der Creatin-Kinase, die besonders bei Untersuchungen des Herzens von Bedeutung ist.
Warum werden Ck und Ck-Mb im Blut gemessen?
Die Bestimmung von Ck und Ck-Mb im Blut ist vor allem dann wichtig, wenn ein Verdacht auf einen Herzinfarkt besteht. Kommt es zu einer Schädigung des Herzmuskels, zum Beispiel durch einen Infarkt, werden vermehrt Enzyme wie Ck-Mb aus den Herzmuskelzellen freigesetzt und gelangen ins Blut. Der Anstieg dieser Werte kann also auf eine Schädigung des Herzens hindeuten.
Die Gesamt-Ck kann auch bei anderen Erkrankungen oder Verletzungen der Muskeln erhöht sein, etwa nach einem Unfall, bei Muskelentzündungen oder bei starker körperlicher Belastung. Ein erhöhter Ck-Mb-Wert dagegen ist ein Hinweis darauf, dass vor allem der Herzmuskel betroffen sein könnte.
Was bedeutet ein erhöhter Wert?
Ein erhöhter Ck-Wert allein sagt noch nicht genau, woher die Muskelschädigung stammt. Es kann sich um eine Verletzung, eine Entzündung, starke körperliche Anstrengung oder auch einen Herzinfarkt handeln. Erst wenn zusätzlich der Anteil Ck-Mb erhöht ist, liegt der Verdacht nahe, dass das Herz betroffen ist.
Ein hoher Ck-Mb-Wert wird daher besonders bei Beschwerden wie Brustschmerzen, Luftnot oder Engegefühl in der Brust gemessen. Zusammen mit anderen Untersuchungen, wie einem EKG oder weiteren Blutwerten (zum Beispiel Troponin) und einem Herzultraschall kann die Ärztin oder der Arzt dann beurteilen, ob tatsächlich ein Herzinfarkt oder eine andere Herzerkrankung vorliegt.
Kann es auch andere Bedeutungen geben?
In seltenen Fällen kann die Abkürzung Ck in anderen Zusammenhängen auftauchen, etwa als Kürzel für bestimmte Medikamente oder Laborwerte. Im medizinischen Alltag meint Ck jedoch fast immer die Creatin-Kinase. Ck-Mb wird praktisch ausschließlich im Zusammenhang mit Herzuntersuchungen verwendet.
Abkürzungen wie diese sollten immer im Zusammenhang mit dem gesamten Befund betrachtet werden. Nur so lässt sich sicher beurteilen, was tatsächlich gemeint ist.
Wie geht es nach dem Befund weiter?
Wenn die Werte von Ck oder Ck-Mb erhöht sind, wird die behandelnde Ärztin oder der behandelnde Arzt weitere Untersuchungen einleiten, um die Ursache zu klären. Je nach Ergebnis und Beschwerden können dann weitere Schritte folgen. Die Messung dieser Enzyme ist dabei ein Baustein unter vielen, um Erkrankungen des Herzens oder der Muskeln zu erkennen und gezielt behandeln zu können.