Cerebral bedeutet „das Gehirn betreffend“ und beschreibt alles, was mit dem Gehirn zusammenhängt.
Was steckt hinter dem Begriff?
Der Ausdruck „cerebral“ stammt aus dem Lateinischen und wird in der Medizin verwendet, um auf das Gehirn oder Vorgänge im Gehirn hinzuweisen. Manchmal taucht auch die alternative Schreibweise „zerebral“ auf, sie meint aber genau dasselbe. In Arztbriefen, Befunden oder radiologischen Berichten steht „cerebral“ oft als Hinweis darauf, dass eine Veränderung, eine Erkrankung oder ein Symptom das Gehirn betrifft und nicht etwa andere Teile des Nervensystems wie das Rückenmark oder die peripheren Nerven.
Wo taucht „cerebral“ auf?
Der Begriff begegnet einem in ganz unterschiedlichen Zusammenhängen. Ein Beispiel: In einem MRT-Befund kann stehen, dass „cerebrale Auffälligkeiten“ festgestellt wurden. Das heißt, es gibt Veränderungen, die im Gehirn sichtbar sind. Auch bei bestimmten Erkrankungen wird „cerebral“ verwendet, etwa bei einer „zerebralen Ischämie“ (Durchblutungsstörung im Gehirn) oder einem „zerebralen Infarkt“ (Schlaganfall). Es kann sich aber ebenso um harmlose, altersbedingte Veränderungen handeln, die einfach nur im Gehirn lokalisiert sind.
Verwechslungsgefahr: Zerebral, cerebellär und andere Begriffe
Manchmal tauchen ähnliche Begriffe auf, die leicht verwechselt werden können. „Cerebellär“ bezieht sich zum Beispiel auf das Kleinhirn, das eine bestimmte Region im Gehirn ist. „Zentralnervös“ meint das gesamte zentrale Nervensystem, also Gehirn und Rückenmark zusammen. „Cerebral“ oder „zerebral“ betrifft immer das eigentliche Gehirn, das sogenannte Hirnparenchym. Wer mehr über diesen wichtigen Teil erfahren möchte, findet weitere Informationen im Artikel Hirnparenchym.
Was bedeutet das konkret im Befund?
Wenn in einem Befund von „cerebralen Veränderungen“ oder „cerebraler Auffälligkeit“ die Rede ist, beschreibt das zunächst nur den Ort der Veränderung, nämlich das Gehirn. Ob es sich dabei um eine Erkrankung, eine harmlose Altersveränderung oder eine andere Besonderheit handelt, lässt sich erst durch den gesamten Befund und die genaue Beschreibung erkennen. Oft taucht der Begriff auch in Verbindung mit anderen Ausdrücken auf, etwa „signalalteriertem Gewebe“, was auf eine veränderte Darstellung im MRT hinweist. Was das genau bedeutet, erklärt der Artikel Signalalteriert.
Zusammenhang mit Krankheiten und Symptomen
„Cerebral“ allein ist keine Diagnose und sagt nichts darüber aus, ob etwas gefährlich ist oder nicht. Erst die genaue Beschreibung, zum Beispiel „cerebrale Blutung“ oder „cerebrale Atrophie“, gibt Hinweise auf eine mögliche Erkrankung oder einen Befund, der behandelt werden muss. In manchen Fällen werden im Hirn Gewebeveränderungen entdeckt, die als „Gliose“ bezeichnet werden. Was es damit auf sich hat, kann im Artikel Gliose im Gehirn nachgelesen werden.
Auch wenn im MRT des Gehirns Auffälligkeiten beschrieben werden, ist das Wort „cerebral“ nur ein Hinweis auf die Lage im Körper. Welche Bedeutung solche Befunde haben können, wird ausführlich unter MRT Gehirn Auffälligkeiten erklärt.
Kurz zusammengefasst
Immer wenn in medizinischen Texten von „cerebral“ oder „zerebral“ die Rede ist, geht es um das Gehirn. Der Begriff ist ein reiner Lagehinweis und allein noch keine Diagnose. Erst im Zusammenhang mit weiteren Angaben im Befund wird klar, ob eine Krankheit, eine harmlose Veränderung oder etwas anderes gemeint ist. Wer unsicher ist, was genau mit einer „cerebralen Auffälligkeit“ oder einer „zerebralen Veränderung“ gemeint ist, sollte den vollständigen Befund lesen oder ärztlichen Rat einholen.