Auswertung EKG: Was bedeuten die Ergebnisse?

Auswertung EKG: Was bedeuten die Ergebnisse?

26.10.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Die Auswertung eines EKG bedeutet, dass die aufgezeichneten elektrischen Signale des Herzens analysiert werden, um Hinweise auf Herzrhythmus, Herzfrequenz und mögliche Auffälligkeiten zu erkennen.

Was passiert bei einer EKG-Auswertung?

Ein Elektrokardiogramm, kurz EKG, misst die elektrische Aktivität des Herzens. Die Auswertung beschreibt den Vorgang, bei dem Ärztinnen oder Ärzte die entstandenen Kurven und Zahlen genau betrachten. Dabei wird geprüft, ob das Herz regelmäßig schlägt, wie schnell es arbeitet und ob es Anzeichen für Störungen gibt. Die einzelnen Wellen und Abschnitte auf dem EKG-Papier, sie heißen zum Beispiel P-Welle, QRS-Komplex oder T-Welle, geben Auskunft darüber, wie die Erregung durch das Herz läuft.

Oft steht im Befund dann ein kurzer Satz wie „EKG unauffällig“ oder es werden konkrete Veränderungen beschrieben. Was das bedeutet, hängt immer vom Gesamtbild ab. Ein EKG allein liefert Hinweise, ersetzt aber keine vollständige Diagnose.

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Warum wird ein EKG ausgewertet?

Die Auswertung ist ein wichtiger Schritt, um Herzerkrankungen frühzeitig zu erkennen oder auszuschließen. Typische Gründe für ein EKG sind Beschwerden wie Herzrasen, Brustschmerzen, Atemnot oder Schwindel. Manchmal dient das EKG auch als Routineuntersuchung, etwa vor einer Operation oder im Rahmen eines Gesundheits-Checks. Besonders bei Verdacht auf Herzrhythmusstörungen, Durchblutungsstörungen oder nach einem Herzinfarkt ist die genaue Analyse entscheidend.

Was kann bei der Auswertung herauskommen?

Nach der Auswertung gibt es verschiedene Möglichkeiten. Ist das EKG „unauffällig“, bedeutet das, dass keine krankhaften Veränderungen gefunden wurden. Mehr dazu findest du im Artikel Unauffälliges EKG.

Manchmal werden aber auch Auffälligkeiten entdeckt, zum Beispiel ein zu schneller oder zu langsamer Herzschlag, Extraschläge oder Veränderungen, die auf eine Durchblutungsstörung hinweisen. Auch spezielle Muster, wie ein Linksschenkelblock oder eine Verlängerung der sogenannten QT-Zeit, können auffallen. Die QT-Zeit ist ein Abschnitt im EKG, der bei bestimmten Herzproblemen verändert sein kann. Mehr dazu unter QT EKG.

Nicht jede Auffälligkeit ist gleichbedeutend mit einer ernsten Erkrankung. Manchmal spielen auch Stress, Medikamente oder harmlose Rhythmusvarianten eine Rolle.

Typische Fragen und Unsicherheiten

Viele fragen sich nach der Auswertung: Ist das schlimm, wenn mein EKG verändert ist? Muss ich mir Sorgen machen? Die Antwort hängt davon ab, was genau gefunden wurde. Ein auffälliges EKG ist nicht automatisch gefährlich, sondern zeigt, dass etwas genauer angeschaut werden sollte. Oft sind weitere Untersuchungen nötig, zum Beispiel ein Langzeit-EKG, ein Belastungs-EKG oder eine Ultraschalluntersuchung des Herzens.

Unsicherheiten entstehen häufig, wenn im Befund medizinische Fachbegriffe stehen. Begriffe wie „Sinusrhythmus“, „ST-Strecken-Senkung“ oder „Vorhofflimmern“ können verunsichern. Wichtig ist: Die Ärztin oder der Arzt beurteilt immer das Gesamtbild, nicht nur das EKG allein.

Wie geht es nach der Auswertung weiter?

Je nachdem, was die Auswertung zeigt, wird entschieden, ob und welche weiteren Schritte notwendig sind. Bei einem unauffälligen EKG ist meist keine Therapie nötig. Werden jedoch Veränderungen festgestellt, hängt das weitere Vorgehen davon ab, wie ausgeprägt und bedrohlich diese sind. In manchen Fällen reichen Kontrolluntersuchungen, manchmal ist eine Behandlung sinnvoll.

Die Auswertung eines EKG ist also ein wichtiger Baustein in der Herzdiagnostik, aber nie das einzige Kriterium. Sie hilft, Beschwerden besser einzuordnen und gezielt nach Ursachen zu suchen.

Was bedeuten die Fachbegriffe im EKG-Befund?

Im EKG-Befund tauchen oft Begriffe auf, die auf den ersten Blick schwer verständlich sind. Der „Sinusrhythmus“ beschreibt den normalen Herzrhythmus. Ein „Linksschenkelblock“ ist eine spezielle Leitungsstörung, bei der die elektrische Erregung das Herz auf ungewöhnliche Weise durchläuft – was das genau bedeutet, steht im Artikel Linksschenkelblock. Die „QT-Zeit“ ist ein Abschnitt, der Hinweise auf bestimmte Störungen geben kann, mehr dazu im Artikel QT EKG. Begriffe wie „Extrasystolen“ stehen für zusätzliche Herzschläge, die meist harmlos sind, aber beobachtet werden sollten.

Wann sollte ein EKG wiederholt werden?

Die Notwendigkeit für eine erneute EKG-Auswertung hängt vom Einzelfall ab. Bei anhaltenden Beschwerden oder neuen Symptomen kann eine Wiederholung sinnvoll sein. Auch zur Kontrolle bei bekannten Herzerkrankungen oder nach einer Therapie wird das EKG regelmäßig eingesetzt. Ziel ist es, Veränderungen frühzeitig zu erkennen und die Behandlung anzupassen.

Die Auswertung eines EKG liefert wichtige Hinweise, ersetzt aber keine umfassende ärztliche Beratung. Wer unsicher ist oder Fragen zum Befund hat, sollte das Gespräch mit der behandelnden Ärztin oder dem Arzt suchen. So lassen sich offene Punkte klären und die nächsten Schritte gemeinsam besprechen.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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