ACE Hemmer – Wirkung und Sicherheit

ACE Hemmer – Wirkung und Sicherheit

30.09.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

ACE Hemmer sind Medikamente, die den Blutdruck senken, indem sie ein bestimmtes Enzym im Körper blockieren und so die Blutgefäße entspannen.

Was steckt hinter dem Begriff?

Die Abkürzung ACE steht für „Angiotensin-Converting-Enzym“. Dieses Enzym spielt eine wichtige Rolle im sogenannten Renin-Angiotensin-System, das den Blutdruck reguliert. ACE Hemmer – manchmal auch als ACE-Inhibitoren bezeichnet – sorgen dafür, dass dieses Enzym nicht arbeitet wie gewohnt. Das hat zur Folge, dass sich die Blutgefäße weiten und der Blutdruck sinkt. Solche Medikamente werden meist bei Bluthochdruck (Hypertonie), Herzschwäche (Herzinsuffizienz) oder nach einem Herzinfarkt eingesetzt.

Wie wirken ACE Hemmer im Körper?

Im Körper gibt es einen Mechanismus, der den Blutdruck anpasst. Wird das Angiotensin-Converting-Enzym gehemmt, entsteht weniger Angiotensin II – ein Stoff, der normalerweise die Gefäße verengt und damit den Blutdruck steigen lässt. Durch die Blockade bleibt das Blutgefäß weiter und der Druck sinkt. Das Herz muss weniger Kraft aufbringen, um das Blut durch den Körper zu pumpen. So werden Herz und Gefäße entlastet.

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In welchen Situationen kommen sie zum Einsatz?

ACE Hemmer werden vor allem verschrieben, wenn der Blutdruck dauerhaft zu hoch ist. Auch bei einer Herzschwäche oder nach einem Herzinfarkt sind sie Standardbestandteil der Behandlung. Manche Menschen mit Nierenerkrankungen, insbesondere bei Diabetes, profitieren ebenfalls von dieser Medikamentengruppe, weil sie die Nieren schützen können. Die Auswahl des passenden Mittels und die Dosierung hängen immer von der individuellen Situation ab.

Sind ACE Hemmer gefährlich?

Viele Menschen sind verunsichert, wenn sie zum ersten Mal von ACE Hemmern hören oder diese verschrieben bekommen. Die gute Nachricht: ACE Hemmer gelten seit Jahrzehnten als bewährte und gut verträgliche Medikamente. Sie werden weltweit millionenfach eingesetzt. Trotzdem kann – wie bei allen Arzneimitteln – nicht ausgeschlossen werden, dass Nebenwirkungen auftreten.

Zu den häufigsten Begleiterscheinungen zählen trockener Reizhusten, gelegentlich Schwindel oder Kopfschmerzen. Sehr selten kann es zu einer allergischen Reaktion mit Schwellungen (Angioödem) kommen. In den allermeisten Fällen sind die Medikamente aber unproblematisch. Wer ungewöhnliche Beschwerden bemerkt, sollte das unbedingt mit dem behandelnden Arzt oder der Ärztin besprechen. Die Therapie kann dann angepasst werden.

Was ist bei der Einnahme zu beachten?

ACE Hemmer werden meist als Tabletten eingenommen, oft einmal täglich. Wichtig ist, die Einnahme regelmäßig und möglichst immer zur gleichen Zeit durchzuführen. Blutdruck und Nierenwerte sollten während der Behandlung regelmäßig kontrolliert werden, um Nebenwirkungen frühzeitig zu erkennen. Wer zusätzlich entwässernde Medikamente (Diuretika) bekommt, sollte besonders auf den Kreislauf achten, da der Blutdruck dann stärker absinken kann.

Alkohol kann die Wirkung verstärken, deshalb ist es ratsam, den Konsum zu begrenzen. Auch bestimmte Schmerzmittel können die Wirkung beeinflussen und sollten nur nach Rücksprache verwendet werden.

Gibt es Alternativen?

Falls ACE Hemmer nicht vertragen werden, stehen andere blutdrucksenkende Medikamente zur Verfügung. Eine häufige Alternative sind sogenannte AT1-Blocker oder Sartane, die auf ähnliche Weise wirken, aber meist keinen Husten verursachen. Die Auswahl richtet sich nach dem individuellen Gesundheitszustand und möglichen Begleiterkrankungen.

Was tun bei Unsicherheiten?

Viele Fragen tauchen auf, wenn ein neues Medikament verordnet wird. Was bedeuten die Begriffe auf dem Rezept? Muss die Tablette ein Leben lang genommen werden? Wie schnell wirkt das Mittel? Es ist völlig normal, bei der Einnahme von ACE Hemmern unsicher zu sein. Wichtig ist, alle Fragen offen mit dem Arzt oder der Ärztin zu besprechen. Gemeinsam lässt sich klären, welche Vorteile die Behandlung bringt und wie mögliche Nebenwirkungen überwacht werden.

ACE Hemmer sind ein fester Bestandteil der modernen Herz-Kreislauf-Therapie. Sie helfen, den Blutdruck zu senken, das Herz zu entlasten und Folgeerkrankungen zu verhindern. Wer sie regelmäßig und unter ärztlicher Kontrolle einnimmt, kann meist sicher und langfristig von ihrer Wirkung profitieren.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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