Zyste – Was Patienten wissen sollten

Zyste – Was Patienten wissen sollten

05.12.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Eine Zyste ist ein Hohlraum im Körper, der mit Flüssigkeit, Gewebe oder anderen Substanzen gefüllt ist und von einer dünnen Wand umgeben wird. Solche Gebilde können in fast jedem Organ oder Gewebe entstehen und sind meist gutartig.

Wie entstehen Zysten?

Im menschlichen Körper gibt es zahlreiche Möglichkeiten, wie sich eine Zyste bildet. Oft entsteht sie, weil ein Ausführungsgang, zum Beispiel einer Drüse, verstopft ist. Dadurch sammelt sich Flüssigkeit an und es bildet sich ein abgekapselter Bereich. Auch Entzündungen, Verletzungen oder angeborene Veränderungen können dazu führen, dass sich ein solcher Hohlraum entwickelt. In vielen Fällen bleibt die Ursache jedoch unklar.

Zysten finden sich häufig in Organen wie der Niere, der Leber, den Eierstöcken, aber auch in der Haut oder im Gehirn. Die meisten bleiben klein und machen keine Beschwerden.

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Muss eine Zyste Sorgen machen?

Viele Menschen entdecken den Begriff „Zyste“ eher zufällig, etwa auf einem Ultraschallbild oder in einem Arztbrief. Das löst oft Unsicherheit aus, weil die Vorstellung eines „Fremdkörpers“ im Körper beängstigend sein kann. Die gute Nachricht: Die allermeisten Zysten sind ungefährlich. Sie wachsen langsam, verursachen keine Beschwerden und müssen nur selten behandelt werden.

Es gibt jedoch Ausnahmen. Wird eine Zyste sehr groß, kann sie auf umliegende Strukturen drücken und dadurch Schmerzen verursachen. In seltenen Fällen kann sie platzen oder sich entzünden. Sehr selten steckt hinter einer Zyste eine ernsthafte Erkrankung oder eine bösartige Veränderung, das kommt aber insgesamt nur selten vor.

Wie wird eine Zyste festgestellt?

Zysten werden meist zufällig entdeckt, zum Beispiel bei einer Ultraschalluntersuchung, einer Computertomografie oder einer Magnetresonanztomografie. Im Bild zeigt sich eine klare, meist runde Struktur, die sich von gesundem Gewebe abgrenzt. Manchmal werden zur weiteren Abklärung zusätzliche Untersuchungen empfohlen, etwa wenn die Zyste ungewöhnlich aussieht, Beschwerden macht oder sehr groß ist.

Typische Merkmale sind die klare Begrenzung und der flüssige Inhalt. Es gibt aber auch Sonderformen, etwa die polylobulierte Zyste, die aus mehreren Kammern besteht, oder die septierte Zyste, bei der Trennwände im Inneren zu sehen sind. Mehr Informationen dazu finden sich hier: Polylobulierte Zyste und Septierte Zyste.

Gibt es unterschiedliche Arten?

Zysten können je nach Entstehungsort und Aufbau unterschieden werden. Besonders häufig sind:

Eierstockzysten:

Kommen häufig bei Frauen im gebärfähigen Alter vor und sind meist harmlos. Sie verschwinden oft von selbst.

Nierenzysten:

Sind bei Erwachsenen weit verbreitet und verursachen selten Probleme. Nur selten steckt eine Erkrankung wie die Zystennieren dahinter. Nähere Informationen sind hier zu finden.

Leberzysten:

Meist gutartig, machen fast nie Beschwerden.

Hautzysten:

Bilden sich als kleine, pralle Knoten unter der Haut, zum Beispiel als Talgzyste.

Gehirnzysten:

Kommen selten vor, werden aber zunehmend häufiger durch moderne Bildgebung entdeckt. Was das bedeuten kann, ist hier nachzulesen: Zysten im Kopf.

Was tun, wenn eine Zyste entdeckt wird?

In den meisten Fällen ist keine Behandlung nötig. Viele Zysten bleiben klein und machen keine Probleme. Ärztinnen und Ärzte empfehlen dann meist, die Zyste einfach regelmäßig zu kontrollieren, zum Beispiel durch Ultraschall.

Wird die Zyste jedoch sehr groß, schmerzt oder bereitet andere Beschwerden, kann eine Entfernung sinnvoll sein. Das geschieht meist durch einen kleinen Eingriff, bei dem die Zyste punktiert oder herausgeschnitten wird. Bei Entzündungen kann eine Behandlung mit Antibiotika notwendig sein.

Besonders wichtig ist eine genaue Abklärung, wenn die Zyste ungewöhnlich aussieht, sehr schnell wächst oder andere Auffälligkeiten zeigt. In diesen Fällen wird das weitere Vorgehen individuell besprochen.

Was kann selbst getan werden?

Eine Zyste lässt sich nicht durch Hausmittel oder spezielle Maßnahmen verhindern oder zurückbilden. Es gibt keine Ernährung oder Lebensweise, die das Risiko für Zysten gezielt senkt. Wer Beschwerden hat oder bemerkt, dass sich ein Knoten verändert, sollte das ärztlich abklären lassen. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen helfen, Veränderungen frühzeitig zu entdecken.

Häufige Fragen und Sorgen

Viele fragen sich, ob eine Zyste gefährlich ist oder ob sie Krebs bedeuten kann. Die Antwort lautet: In den allermeisten Fällen sind Zysten harmlos. Nur selten steckt etwas Ernstes dahinter. Wer unsicher ist, kann gezielt nachfragen, wie die Zyste aussieht und ob eine Kontrolle ausreicht.

Es gibt auch Zysten, die angeboren sind oder im Laufe des Lebens entstehen, ohne dass sie je Probleme machen. Nur wenn Beschwerden auftreten oder die Zyste besonders auffällig ist, wird weiter untersucht.

Wann sollte ärztlicher Rat eingeholt werden?

Tritt plötzlich ein starker Schmerz auf, schwillt ein Bereich an oder zeigt sich eine Rötung, ist ein Arztbesuch sinnvoll. Auch wenn sich eine bekannte Zyste schnell vergrößert oder andere Symptome wie Fieber oder allgemeines Unwohlsein hinzukommen, sollte das abgeklärt werden.

Für die meisten Menschen bleibt eine Zyste jedoch ein Zufallsbefund, der keine weiteren Folgen hat. Einfache Kontrollen reichen dann meist aus. Wer mehr über spezielle Zystenformen erfahren möchte, findet weitere Informationen in den verlinkten Artikeln.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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