Zyanose bezeichnet eine bläuliche Verfärbung der Haut oder Schleimhäute, die durch einen verminderten Sauerstoffgehalt im Blut entsteht.
Was steckt hinter einer bläulichen Hautverfärbung?
Wenn Haut, Lippen oder Fingernägel plötzlich einen bläulichen Ton annehmen, spricht man medizinisch von Zyanose. Das Wort stammt aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie „blau“. Diese Verfärbung ist meist ein Hinweis darauf, dass das Blut im Körper nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird. Besonders deutlich zeigt sich das an gut durchbluteten Stellen wie den Lippen, der Zunge oder den Nagelbetten. In manchen Fällen kann die Blaufärbung auch an den Ohren oder an den Füßen sichtbar werden.
Warum kommt es zu Zyanose?
Der Sauerstoff, den man beim Atmen aufnimmt, wird im Blut an einen roten Farbstoff, das Hämoglobin, gebunden. Sinkt der Sauerstoffgehalt im Blut stark ab, verändert sich die Farbe des Hämoglobins – und die Haut erscheint bläulich statt rosig. Das kann verschiedene Ursachen haben. Häufig liegt eine Störung der Atmung vor, etwa durch Erkrankungen der Lunge wie Asthma, eine schwere Bronchitis oder eine Lungenentzündung. Aber auch Herzprobleme, bei denen das Blut nicht mehr richtig durch den Körper gepumpt wird, können zu einer Zyanose führen. Manchmal ist die Ursache angeboren, etwa bei bestimmten Herzfehlern, die schon bei Babys entdeckt werden.
Arten der Zyanose
Mediziner unterscheiden zwischen zwei Hauptformen. Bei der sogenannten zentralen Zyanose ist der Sauerstoffgehalt im gesamten Blutkreislauf zu niedrig. Das kann durch schwere Lungen- oder Herzkrankheiten entstehen und betrifft meist den ganzen Körper. Die periphere Zyanose dagegen zeigt sich vor allem an den Händen, Füßen oder Lippen. Sie tritt häufig auf, wenn die Durchblutung in den äußeren Körperregionen gestört ist – zum Beispiel bei starker Kälte oder bestimmten Gefäßerkrankungen.
Was bedeutet das für dich?
Eine Zyanose ist immer ein Zeichen, dass im Körper etwas nicht stimmt. Sie kann harmlos sein, etwa wenn kalte Temperaturen die Blutgefäße verengen und die Finger blau anlaufen. In anderen Fällen steckt jedoch eine ernsthafte Erkrankung dahinter, bei der der Körper nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird. Besonders wenn zusätzlich Atemnot, Brustschmerzen, Schwäche oder Schwindel auftreten, sollte schnell gehandelt werden. Die bläuliche Verfärbung ist also ein Warnsignal, das nicht ignoriert werden sollte.
Ist eine Zyanose gefährlich?
Ob eine Zyanose gefährlich ist, hängt stark von der Ursache ab. Kurzzeitig blaue Finger nach einem Winterspaziergang sind meist harmlos und verschwinden, sobald es wieder warm wird. Bleibt die Verfärbung jedoch bestehen oder betrifft sie größere Körperbereiche, kann das auf eine ernste Erkrankung hinweisen. Bei Babys oder kleinen Kindern, die plötzlich blau werden, ist besondere Vorsicht geboten. Hier sollte rasch ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden, um die Ursache zu klären.
Was tun bei Zyanose?
Wird eine Zyanose bemerkt, sollte zunächst auf weitere Beschwerden geachtet werden. Treten Atemprobleme, Schmerzen oder Bewusstseinsstörungen auf, ist das ein Notfall – dann zählt jede Minute. In weniger akuten Fällen kann ein Arztbesuch helfen, die Ursache herauszufinden. Häufig sind weitere Untersuchungen nötig, etwa eine Blutgasanalyse, ein EKG oder eine Röntgenaufnahme der Lunge. Die Behandlung richtet sich immer nach der zugrunde liegenden Erkrankung. Ziel ist es, die Sauerstoffversorgung im Körper wieder zu verbessern und die Ursache der Zyanose zu beheben.
Zusammengefasst
Die bläuliche Verfärbung von Haut oder Schleimhäuten zeigt, dass das Blut nicht mehr genügend Sauerstoff transportiert. Das kann harmlos sein, aber auch auf eine ernste Erkrankung hindeuten. Wer eine Zyanose an sich bemerkt, sollte auf weitere Symptome achten und im Zweifel lieber einmal mehr ärztlichen Rat einholen. Die genaue Ursache lässt sich meist mit einfachen Untersuchungen herausfinden und gezielt behandeln.