Wie lang ist der Dickdarm wirklich?

Wie lang ist der Dickdarm wirklich?

PD Dr. med. Witold Polanski

Wie lange ist der Dickdarm? Der Dickdarm ist bei einem erwachsenen Menschen im Durchschnitt etwa 1,5 Meter lang.

Aufbau und Verlauf des Dickdarms

Der Dickdarm, in der Fachsprache auch Kolon genannt, ist ein wichtiger Abschnitt des Verdauungstrakts. Nachdem der Nahrungsbrei den Dünndarm passiert hat, gelangt er durch den sogenannten Blinddarm – das ist das erste Stück des Dickdarms, auch Zäkum genannt – in den eigentlichen Dickdarm. Von dort aus verläuft der Dickdarm in mehreren Abschnitten durch den Bauch.

Der Dickdarm beginnt im rechten Unterbauch, steigt zunächst als aufsteigender Ast nach oben, zieht quer über den Bauchraum und verläuft dann abwärts auf der linken Seite. Am Ende bildet er das sogenannte Sigma, das in den Mastdarm (Rektum) übergeht. Die gesamte Strecke – von Anfang bis Ende – misst im Durchschnitt etwa eineinhalb Meter. Bei manchen Menschen kann der Dickdarm auch etwas kürzer oder länger sein, Unterschiede von einigen Zentimetern sind dabei ganz normal.

Mehr zum Verlauf findest du auch im Artikel zum Kolonrahmen.

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Die einzelnen Abschnitte und ihre Länge

Der Dickdarm besteht aus mehreren Abschnitten, die jeweils bestimmte Aufgaben haben. Der Blinddarm (Zäkum) ist das erste Stück und misst ungefähr 6 bis 8 Zentimeter. Danach folgt der aufsteigende Teil, das Colon ascendens, das etwa 20 bis 25 Zentimeter lang ist. Im Anschluss verläuft der Dickdarm quer als Colon transversum – dieser Abschnitt ist mit rund 40 bis 50 Zentimetern der längste Teil. Der absteigende Ast, Colon descendens, misst nochmals ungefähr 25 bis 30 Zentimeter. Das Sigma, also der S-förmige Abschnitt vor dem Enddarm, bringt es auf etwa 40 Zentimeter. Der Mastdarm (Rektum) ist rund 12 bis 15 Zentimeter lang und bildet den Abschluss, bevor der Stuhl ausgeschieden wird.

Diese Längenangaben sind Durchschnittswerte. Es gibt natürliche Schwankungen – der Dickdarm kann zum Beispiel bei großen Menschen etwas länger sein. Auch die Beweglichkeit des Darms im Bauchraum sorgt dafür, dass die genaue Länge schwierig zu messen ist.

Mehr Infos zum Zäkum gibt es im ausführlichen Artikel hier.

Welche Funktion hat der Dickdarm?

Der Dickdarm ist nicht nur ein Durchgangsrohr. In diesem Abschnitt der Verdauung wird dem Nahrungsbrei Wasser entzogen, sodass aus dem flüssigen Brei allmählich geformter Stuhl entsteht. Außerdem leben im Dickdarm Milliarden von Bakterien, die dabei helfen, unverdauliche Nahrungsreste zu verwerten. Der Dickdarm sorgt also dafür, dass der Körper möglichst viele Nährstoffe und Flüssigkeit aus der Nahrung aufnehmen kann.

Gibt es Besonderheiten bei der Dickdarm-Länge?

Die Länge des Dickdarms kann von Mensch zu Mensch leicht variieren, ist aber in der Regel medizinisch nicht bedeutsam. Nur in sehr seltenen Fällen, etwa bei bestimmten angeborenen Veränderungen oder Erkrankungen, kann ein ungewöhnlich langer oder kurzer Dickdarm zu Beschwerden führen. In den allermeisten Fällen ist die individuelle Länge jedoch kein Grund zur Sorge.

Bestimmte Erkrankungen, wie zum Beispiel Kolondivertikulose oder Sigmadivertikulose, betreffen meist nicht die gesamte Länge des Dickdarms, sondern spezielle Abschnitte – zum Beispiel das Sigma. Auch hier bleibt die Gesamtlänge des Organs meist unverändert.

Zusammenfassung

Der Dickdarm ist bei Erwachsenen ungefähr 1,5 Meter lang und besteht aus mehreren Abschnitten, die unterschiedliche Aufgaben übernehmen. Er spielt eine wichtige Rolle bei der Wasseraufnahme und der Formung des Stuhls. Die genaue Länge kann individuell etwas schwanken und ist in der Regel kein Grund zur Sorge. Wer sich für einzelne Abschnitte oder spezielle Erkrankungen interessiert, findet weitere Informationen in den verlinkten Artikeln zu Kolondivertikulose, Sigmadivertikulose, Kolonrahmen und Zäkum.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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