Was ist Sonografie? Ultraschall einfach erklärt

Was ist Sonografie? Ultraschall einfach erklärt

26.10.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Was ist Sonografie?

Sonografie ist ein bildgebendes Verfahren, bei dem mithilfe von Ultraschallwellen das Innere des Körpers sichtbar gemacht wird. Diese Methode, auch als Ultraschalluntersuchung oder Sonographie bezeichnet, kommt in der Medizin sehr häufig zum Einsatz, weil sie schnell, schmerzlos und ohne Strahlenbelastung funktioniert.

Wie funktioniert die Sonografie eigentlich?

Bei einer Sonografie werden Schallwellen mit sehr hoher Frequenz, die für das menschliche Ohr nicht hörbar sind, in den Körper gesendet. Ein spezielles Gerät, der sogenannte Schallkopf, wird auf die Haut gesetzt. Von dort werden die Ultraschallwellen in das Gewebe geschickt und treffen auf verschiedene Organe oder Strukturen. Je nachdem, wie dicht das Gewebe ist, werden die Wellen unterschiedlich stark zurückgeworfen. Das Gerät empfängt die zurückkommenden Schallwellen und setzt sie in Bilder um, die direkt auf einem Monitor zu sehen sind. So lassen sich Organe, Blutgefäße oder auch Veränderungen im Gewebe erkennen.

Im Unterschied zu anderen bildgebenden Verfahren wie Röntgen oder CT gibt es bei der Sonografie keine Strahlenbelastung. Deshalb eignet sie sich besonders gut für Kinder, Schwangere oder für wiederholte Untersuchungen.

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Wann wird eine Ultraschalluntersuchung gemacht?

Ultraschalluntersuchungen kommen in vielen Bereichen der Medizin zum Einsatz. Besonders häufig wird die Sonografie genutzt, um Organe im Bauchraum wie Leber, Gallenblase, Nieren oder Milz darzustellen. Auch die Schilddrüse, Lymphknoten oder die Brust können so untersucht werden. In der Schwangerschaft ist die Sonografie das wichtigste Verfahren, um das Wachstum und die Entwicklung des ungeborenen Kindes zu beobachten.

Darüber hinaus gibt es spezielle Ultraschallverfahren, mit denen zum Beispiel der Blutfluss in Gefäßen beurteilt werden kann. Das nennt sich Dopplersonographie oder Duplex Sonographie. Auch das Herz lässt sich mit einer speziellen Ultraschalluntersuchung, der sogenannten Echokardiografie oder dem Herzultraschall, sehr genau betrachten. Eine häufig verwendete Abkürzung in diesem Zusammenhang ist TTE, was für „transthorakale Echokardiografie“ steht.

Was sieht man bei einer Sonografie?

Mit der Sonografie lassen sich viele Strukturen im Körper sichtbar machen. Besonders gut darstellbar sind weiche Gewebe wie Organe, Muskeln oder Flüssigkeiten. Knochen oder luftgefüllte Bereiche wie die Lunge sind dagegen schwerer zu beurteilen, weil Ultraschallwellen dort nicht gut weitergeleitet werden.

Häufig können Ärztinnen und Ärzte erkennen, ob Organe vergrößert sind, ob sich Flüssigkeit angesammelt hat oder ob Veränderungen wie Zysten, Tumoren oder Entzündungen vorliegen. Auch Steine in der Gallenblase oder Niere lassen sich gut nachweisen. Bei Gefäßuntersuchungen kann geprüft werden, ob der Blutfluss gestört ist oder sich Ablagerungen gebildet haben.

Wie läuft eine Ultraschalluntersuchung ab?

Vor der Untersuchung wird meist ein durchsichtiges Gel auf die Haut aufgetragen. Das sorgt dafür, dass die Ultraschallwellen möglichst gut in den Körper gelangen und keine Luft zwischen Schallkopf und Haut bleibt. Die Untersuchung selbst ist in der Regel völlig schmerzfrei. Je nachdem, welches Organ betrachtet werden soll, kann es sein, dass nüchtern zur Untersuchung gekommen werden muss oder die Blase gefüllt sein sollte.

Während der Sonografie bewegt die untersuchende Person den Schallkopf über die Haut und betrachtet die Bilder auf dem Monitor. Manchmal wird dabei leicht gedrückt, damit bestimmte Strukturen besser sichtbar werden. Die Untersuchung dauert meist nur wenige Minuten bis zu einer halben Stunde, je nach Fragestellung.

Gibt es Risiken oder Nebenwirkungen?

Die Sonografie gilt als sehr sicheres Verfahren. Es gibt keine bekannten Nebenwirkungen oder Risiken, da keine schädlichen Strahlen eingesetzt werden. Auch für Schwangere oder Kinder ist die Untersuchung unbedenklich. Allergische Reaktionen auf das Gel sind extrem selten. In den allermeisten Fällen ist die Sonografie völlig unkompliziert.

Unterschiedliche Begriffe und Varianten

Im medizinischen Alltag tauchen verschiedene Begriffe für die Sonografie auf. Ultraschall, Sonographie und Sonografie meinen dasselbe Verfahren. Manchmal wird auch von „Abdomensonografie“ gesprochen, wenn der Bauch untersucht wird, oder von „Echokardiografie“, wenn das Herz im Mittelpunkt steht. Spezielle Varianten wie die Dopplersonographie oder Duplex Sonographie erlauben genauere Aussagen über den Blutfluss und die Gefäßgesundheit.

Wann ist die Sonografie besonders sinnvoll?

Die Sonografie kommt immer dann zum Einsatz, wenn eine schnelle, schonende und aussagekräftige Bildgebung gebraucht wird. Gerade zur Klärung von Bauchschmerzen, zur Kontrolle von Organen oder zur Verlaufskontrolle bei bekannten Erkrankungen ist sie das Mittel der Wahl. Auch in der Notfallmedizin ist der Ultraschall unverzichtbar, weil er direkt am Krankenbett durchgeführt werden kann und sofort Ergebnisse liefert.

Was passiert nach der Untersuchung?

Die Ergebnisse der Sonografie werden direkt besprochen oder im Arztbrief dokumentiert. Je nach Befund kann es sein, dass weitere Untersuchungen oder Kontrollen nötig sind. Oft reicht die Sonografie aber schon aus, um eine Diagnose zu stellen oder einen unauffälligen Befund zu bestätigen.

Die Sonografie ist damit ein wichtiger Bestandteil der modernen Medizin – vielseitig, sicher und für viele Fragestellungen geeignet.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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