VSD – Herzfehler einfach erklärt

VSD – Herzfehler einfach erklärt

02.11.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Was bedeutet VSD?

VSD ist eine medizinische Abkürzung, die in den meisten Fällen für „Ventrikelseptumdefekt“ steht. Das ist ein Loch in der Scheidewand zwischen den beiden Herzkammern. Seltener kann Vsd auch andere Bedeutungen haben, zum Beispiel „vegetative Symptomatik bei Depression“ oder „ventrikuläre supraventrikuläre Dysfunktion“. Die genaue Bedeutung ergibt sich immer aus dem Zusammenhang des Arztbriefs oder Befunds.

Ventrikelseptumdefekt – ein Herzfehler einfach erklärt

Der Begriff Ventrikelseptumdefekt beschreibt eine Öffnung in der Wand, die die linke und rechte Herzkammer voneinander trennt. Normalerweise ist diese Scheidewand, das sogenannte Septum, geschlossen. Wenn dort ein Loch vorhanden ist, kann Blut direkt von einer Herzkammer in die andere fließen, was den normalen Kreislauf verändert.

Dieser Herzfehler ist einer der häufigsten angeborenen Herzfehler bei Neugeborenen, kann aber auch bei Erwachsenen nach schweren Herzinfarkten auftreten. Das Loch kann unterschiedlich groß sein und an verschiedenen Stellen der Scheidewand liegen. Je nach Größe und Lage kann der Befund völlig harmlos sein oder zu Beschwerden führen.

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Was bedeutet ein Ventrikelseptumdefekt für den Alltag?

Ob ein Ventrikelseptumdefekt zu Problemen führt, hängt vor allem von der Größe des Lochs ab. Kleine Defekte bleiben oft unbemerkt und verursachen keine Beschwerden. Sie werden manchmal zufällig beim Herzultraschall oder bei einer Echokardiografie entdeckt. Größere Defekte können dazu führen, dass das Herz mehr arbeiten muss. Das kann sich durch Kurzatmigkeit, schnelle Ermüdung, häufige Infekte der Atemwege oder eine verlangsamte Gewichtszunahme bei Kindern zeigen.

Im Erwachsenenalter kann ein größerer Ventrikelseptumdefekt das Risiko für Herzrhythmusstörungen, Bluthochdruck in der Lunge (Lungenhochdruck) oder Herzschwäche erhöhen. Auch das Risiko für eine Entzündung der Herzinnenhaut (Endokarditis) steigt leicht an.

Typische Sorgen und Fragen bei der Diagnose

Die Diagnose Ventrikelseptumdefekt löst oft Verunsicherung aus. Viele fragen sich: Ist das schlimm? Muss das behandelt werden? Ist das Herz dauerhaft geschädigt? Die gute Nachricht: In den meisten Fällen ist ein kleiner VSD harmlos und muss nicht behandelt werden. Viele Kinder wachsen mit einem kleinen Defekt ohne Einschränkungen auf, und das Loch verschließt sich manchmal sogar von selbst.

Bei größeren Defekten oder wenn Beschwerden auftreten, ist eine Behandlung nötig. Wichtig ist, die Situation regelmäßig ärztlich kontrollieren zu lassen, um Veränderungen frühzeitig zu erkennen.

Wie wird ein Ventrikelseptumdefekt festgestellt?

Der Verdacht auf einen VSD entsteht oft schon beim Abhören des Herzens mit dem Stethoskop. Ärztinnen und Ärzte hören dann ein charakteristisches Herzgeräusch. Die genaue Diagnose erfolgt meist mit einer Ultraschalluntersuchung des Herzens, der sogenannten Echokardiografie. Damit lässt sich die Größe und Lage des Lochs genau bestimmen. Weitere Untersuchungen wie EKG, Röntgen oder Herzkatheter können in speziellen Fällen nötig sein.

Behandlungsmöglichkeiten bei Ventrikelseptumdefekt

Ob ein VSD behandelt werden muss, hängt von der Größe des Defekts, den Beschwerden und möglichen Folgen ab. Kleine Löcher benötigen meist keine Therapie und werden lediglich regelmäßig kontrolliert. Mittlere bis große Defekte können Medikamente erfordern, um das Herz zu entlasten oder Symptome zu lindern. In manchen Fällen empfiehlt sich eine Operation oder ein minimal-invasiver Eingriff, um das Loch zu verschließen. Dieser Eingriff ist heute meist sicher und gut erprobt.

Nach einer erfolgreichen Behandlung oder bei kleinen, unproblematischen Defekten steht einer normalen Entwicklung und Lebensführung in der Regel nichts im Weg. Sport und Bewegung sind meist möglich, müssen aber individuell mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden.

Weitere mögliche Bedeutungen von VSD

Manchmal taucht die Abkürzung VSD in einem anderen Zusammenhang auf. In psychologischen oder psychiatrischen Befunden kann damit „vegetative Symptomatik bei Depression“ gemeint sein, also körperliche Beschwerden wie Schlafstörungen, Schwitzen oder Herzklopfen, die im Rahmen einer Depression auftreten. Seltener steht VSD für „ventrikuläre supraventrikuläre Dysfunktion“, was eine Störung der Funktion der Herzkammern beschreibt.

Die genaue Bedeutung von VSD ist immer vom Zusammenhang abhängig. Wer einen Arztbrief oder Befund liest, sollte deshalb auf den Kontext achten oder bei Unklarheiten nachfragen.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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