Das Volkmann Dreieck ist ein kleiner, dreieckiger Knochenabschnitt am Schienbein, der vor allem in Röntgenbildern bei bestimmten Knochenbrüchen sichtbar wird.
Wo befindet sich das Volkmann Dreieck?
Das Volkmann Dreieck, manchmal auch als Volkmann-Dreieck geschrieben, liegt am oberen Ende des Schienbeins, genauer gesagt an der sogenannten Schienbeinplatte. Diese Knochenstruktur ist besonders im Bereich des Kniegelenks von Bedeutung. Das Dreieck entsteht, wenn ein kleiner, keilförmiger Teil des Knochens bei einem Bruch abreißt und sich auf dem Röntgenbild als typisches Dreieck zeigt.
Wann spielt das Volkmann Dreieck eine Rolle?
Im medizinischen Alltag taucht der Begriff Volkmann Dreieck meist im Zusammenhang mit einem sogenannten Tibiakopfbruch auf. Das Schienbein (Tibia) bildet zusammen mit dem Oberschenkelknochen das Kniegelenk. Kommt es zu einem Bruch im oberen Bereich des Schienbeins, kann ein kleines Knochenstück – das Volkmann Dreieck – vom Hauptknochen abgetrennt werden. Ärztinnen und Ärzte achten bei der Beurteilung von Röntgenbildern gezielt auf dieses Zeichen, weil es Hinweise auf die Art und Ausdehnung des Knochenbruchs gibt.
Warum ist das Volkmann Dreieck wichtig?
Das Erkennen des Volkmann Dreiecks hilft dabei, die Schwere eines Schienbeinbruchs einzuschätzen. Besonders bei sogenannten Schräg- oder Spiralbrüchen am Tibiakopf kann das abgerissene Dreieck anzeigen, dass auch Bänder oder Gelenkflächen betroffen sein könnten. Dadurch lässt sich besser planen, wie der Bruch behandelt werden muss. Das Volkmann Dreieck selbst ist kein eigenes Krankheitsbild, sondern ein Zeichen, das bei bestimmten Verletzungen sichtbar wird.
Was bedeutet das für die weitere Behandlung?
Das Auftreten eines Volkmann Dreiecks beeinflusst, wie ein Knochenbruch am Knie behandelt wird. Je nach Größe und Lage des abgerissenen Dreiecks kann es notwendig sein, das Knochenstück wieder zu befestigen, zum Beispiel mit Schrauben oder kleinen Platten. Ziel ist es, eine möglichst stabile und anatomisch korrekte Heilung des Knochens zu erreichen. Die genaue Therapie richtet sich aber immer nach dem gesamten Ausmaß des Bruchs und möglichen Begleitverletzungen.
Weitere Hinweise zum Begriff
Manchmal findet sich der Begriff Volkmann Dreieck auch in älteren medizinischen Texten oder Lehrbüchern. Er ist nach dem deutschen Chirurgen Richard von Volkmann benannt, der sich im 19. Jahrhundert mit Knochenverletzungen beschäftigt hat. Heute ist die Bezeichnung vor allem in der Radiologie und Unfallchirurgie gebräuchlich, wenn es darum geht, bestimmte Bruchformen zu beschreiben.
Das Volkmann Dreieck ist also kein eigenes Krankheitsbild, sondern ein spezielles Zeichen bei bestimmten Schienbeinbrüchen. Es spielt eine wichtige Rolle in der Diagnostik und hilft dabei, die richtige Behandlung zu wählen.