Die Systole ist die Phase des Herzschlags, in der sich der Herzmuskel zusammenzieht und Blut in den Kreislauf pumpt.
Was genau passiert bei der Systole?
Während eines Herzschlags wechseln sich zwei Hauptphasen ab: Systole und Diastole. Die Systole ist der Moment, in dem das Herz aktiv arbeitet. Dabei ziehen sich die Muskeln der Herzkammern zusammen. Das Blut wird mit Kraft aus dem Herzen herausgepresst – aus der linken Herzkammer in die Hauptschlagader (Aorta) und damit in den Körper, aus der rechten Kammer in die Lunge. In der Diastole, der Entspannungsphase, füllt sich das Herz wieder mit Blut. Diese beiden Abläufe sorgen dafür, dass alle Organe und Gewebe fortlaufend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt werden. Mehr zu diesen Abläufen findest du auch im Artikel über Herzaktionen.
Warum ist die Systole wichtig?
Ohne die Systole würde das Blut nicht bewegt werden. Sie ist entscheidend dafür, dass der Kreislauf funktioniert. Bei jedem Herzschlag sorgt die Systole dafür, dass das Blut mit dem nötigen Druck durch die Gefäße strömt. Der sogenannte „systolische Blutdruck“ – also der obere Wert, der beim Blutdruckmessen zuerst genannt wird – gibt an, wie hoch der Druck während dieser Auswurfphase ist. Ein gesunder systolischer Blutdruck liegt meistens bei etwa 120 mmHg, kann aber individuell etwas schwanken.
Was bedeutet es, wenn von „systolisch“ die Rede ist?
Der Begriff „systolisch“ taucht häufig in Befunden, Arztbriefen oder bei Messwerten auf. Gemeint ist immer etwas, das mit der Auswurfphase des Herzens zu tun hat. Zum Beispiel: „systolischer Blutdruck“, „systolisches Herzgeräusch“ oder „systolische Funktion“. Das Wort beschreibt also entweder einen Wert, der während der Systole gemessen wird, oder eine Eigenschaft, die mit dieser Phase zusammenhängt.
Gibt es Krankheiten, die mit der Systole zu tun haben?
Die Systole selbst ist kein Krankheitsbild, sondern ein natürlicher Teil des Herzzyklus. Allerdings gibt es Erkrankungen, bei denen die Systole betroffen sein kann. Zum Beispiel kann die sogenannte „systolische Herzinsuffizienz“ auftreten: Hier ist das Herz nicht mehr in der Lage, sich kräftig genug zusammenzuziehen, um ausreichend Blut in den Körper zu pumpen. Auch Herzklappenerkrankungen oder bestimmte Herzgeräusche werden manchmal in Zusammenhang mit der Systole beschrieben. In diesen Fällen steht dann aber nicht die Systole an sich im Mittelpunkt, sondern die jeweilige Erkrankung, die diese Phase beeinflusst.
Wie wird die Systole gemessen oder beurteilt?
Ärztinnen und Ärzte beurteilen die Systole häufig indirekt, etwa durch das Abhören des Herzens mit dem Stethoskop, durch Ultraschalluntersuchungen (Echokardiografie) oder beim Blutdruckmessen. Besonders der systolische Blutdruckwert spielt in der Praxis eine große Rolle. Auch bei der Beurteilung von Herzklappen oder der Pumpfunktion des Herzens wird auf die Systole geachtet.
Kurz gesagt
Die Systole ist die aktive Phase des Herzschlags, in der das Herz Blut in den Kreislauf pumpt. Sie ist lebenswichtig für die Versorgung des Körpers und findet bei jedem einzelnen Herzschlag statt. Wenn in medizinischen Texten von „systolisch“ die Rede ist, bezieht sich das immer auf diese Auswurfphase. Krankheiten oder Probleme entstehen erst dann, wenn die Systole nicht mehr richtig funktioniert – dann steht aber meist eine andere Diagnose im Vordergrund.
Wer mehr über die Abläufe des Herzens erfahren möchte, kann sich auch den Artikel zu den Herzaktionen anschauen.