Struma – Wenn die Schilddrüse größer wird

Struma – Wenn die Schilddrüse größer wird

02.11.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Struma bedeutet eine sichtbare oder tastbare Vergrößerung der Schilddrüse, unabhängig von der Ursache. Die Schilddrüse ist eine kleine, schmetterlingsförmige Drüse am Hals, die wichtige Hormone für den Stoffwechsel produziert. Wenn sie größer wird, sprechen Fachleute von einer Struma – im Alltag wird das oft auch als „Kropf“ bezeichnet.

Was steckt hinter einer Schilddrüsenvergrößerung?

Eine Struma ist zunächst nur eine Beschreibung: Die Schilddrüse ist größer als normal. Das kann verschiedene Gründe haben. Häufig liegt ein Jodmangel vor, denn die Schilddrüse braucht Jod, um Hormone herzustellen. Wenn im Essen zu wenig davon enthalten ist, versucht die Drüse das auszugleichen, indem sie wächst. Es gibt aber auch andere Ursachen, etwa genetische Faktoren, bestimmte Medikamente oder Erkrankungen wie eine Schilddrüsenentzündung.

Nicht immer ist die Vergrößerung gleichmäßig. Manchmal entstehen Knoten im Gewebe. In diesem Fall sprechen Ärztinnen und Ärzte von einer sogenannten Struma nodosa. Mehr dazu findest du im Artikel Struma Nodosa.

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Wie macht sich eine Struma bemerkbar?

Oft bleibt eine Struma lange Zeit unbemerkt. Erst wenn die Schilddrüse deutlich wächst, fällt ein Kloßgefühl im Hals, ein Druck oder sogar eine sichtbare Schwellung am Hals auf. Manchmal kommt es zu Schluckbeschwerden oder einem Engegefühl, vor allem beim Tragen von Rollkragenpullovern oder engen Hemden. In seltenen Fällen kann die vergrößerte Schilddrüse auf die Luftröhre drücken und das Atmen erschweren.

Die Schilddrüse kann trotz ihrer Größe ganz normal arbeiten. Es ist aber auch möglich, dass sie zu viele oder zu wenige Hormone produziert. Das führt dann zu Beschwerden wie Nervosität, Schwitzen, Herzrasen oder im anderen Fall zu Müdigkeit, Gewichtszunahme und Kälteempfindlichkeit.

Muss eine Struma immer behandelt werden?

Ob eine Behandlung nötig ist, hängt von mehreren Faktoren ab. Entscheidend ist, wie groß die Schilddrüse ist, ob Knoten vorhanden sind und ob die Hormonproduktion gestört ist. Viele Menschen mit einer leichten Vergrößerung und normalen Hormonwerten benötigen keine Therapie, sondern nur regelmäßige Kontrollen.

Anders sieht es aus, wenn die Schilddrüse sehr groß wird, Knoten entdeckt werden oder Beschwerden auftreten. Dann prüfen Fachleute, ob eine Behandlung sinnvoll ist. Die Art der Therapie richtet sich nach der Ursache und dem Ausmaß der Vergrößerung. Manchmal reicht es, Jodtabletten einzunehmen oder die Ernährung umzustellen. In anderen Fällen kommen Medikamente zum Einsatz, die die Hormonproduktion beeinflussen. Sehr selten wird eine Operation notwendig, etwa wenn die Schilddrüse auf die Luftröhre drückt oder der Verdacht auf eine bösartige Veränderung besteht.

Häufige Sorgen rund um die Diagnose

Viele Menschen erschrecken, wenn sie auf dem Arztbrief das Wort Struma lesen. Die Sorge vor einer schweren Erkrankung oder einer Operation ist verständlich. Tatsächlich ist eine Struma in den meisten Fällen harmlos und gut behandelbar. Ein Kropf bedeutet nicht automatisch Krebs. Bösartige Veränderungen der Schilddrüse sind selten. Regelmäßige Kontrollen beim Hausarzt oder Facharzt helfen, mögliche Veränderungen frühzeitig zu erkennen.

Wer unsicher ist, wie es weitergeht, kann gezielt nachfragen: Wie groß ist die Schilddrüse genau? Gibt es Knoten? Wie sehen die Hormonwerte aus? Ist eine Behandlung notwendig oder reicht es, abzuwarten? Diese Fragen helfen, die eigene Situation besser einzuschätzen.

Wann sollte genauer hingeschaut werden?

Besonders aufmerksam sollte man werden, wenn die Schilddrüse schnell wächst, sich Knoten neu bilden oder Beschwerden wie Atemnot oder starke Schluckprobleme auftreten. Auch wenn in der Familie Schilddrüsenkrebs vorkam, ist eine sorgfältige Abklärung wichtig. In den meisten Fällen genügt eine Ultraschalluntersuchung und ein Bluttest, um die Lage einzuschätzen.

Zusammengefasst: Was bedeutet Struma im Alltag?

Eine Struma ist eine Vergrößerung der Schilddrüse, die viele Ursachen haben kann. Häufig steckt ein harmloser Jodmangel dahinter. Beschwerden treten meist erst auf, wenn die Drüse sehr groß wird. Eine Therapie ist nicht immer nötig und richtet sich nach Größe, Ursache und möglichen Beschwerden. Wer unsicher ist, sollte sich nicht scheuen, gezielt nachzufragen und die empfohlenen Kontrollen wahrzunehmen. Mehr zu speziellen Formen wie der Struma nodosa findest du im Artikel Struma Nodosa.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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