Sputum: Definition, Bedeutung & Ursachen

Sputum: Definition, Bedeutung & Ursachen

19.03.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Was ist Sputum?

Sputum ist der medizinische Begriff für ausgehusteten Schleim aus den unteren Atemwegen. Es besteht aus einer Mischung von Schleim, Zellen, Bakterien oder Viren und anderen Partikeln, die von den Schleimhäuten in Lunge und Bronchien produziert werden. Die Hauptaufgabe dieses Sekrets ist es, Fremdstoffe wie Staub, Keime oder Schadstoffe aus den Atemwegen zu entfernen.

Während eine geringe Schleimproduktion völlig normal ist, kann vermehrtes oder verfärbtes Sputum auf eine Erkrankung hinweisen – zum Beispiel auf eine Infektion oder eine chronische Lungenerkrankung. Das Sputum ist damit ein wichtiger Hinweisgeber auf den Gesundheitszustand der Atemwege.

Warum bildet der Körper Sputum?

Sputum entsteht vor allem als Abwehrreaktion des Körpers. Wenn die Atemwege durch Krankheitserreger, Schadstoffe oder Reizungen belastet werden, produzieren die Schleimhäute vermehrt Sekret. Dieses Sekret bindet die unerwünschten Stoffe, damit sie über den Hustenreflex aus dem Körper befördert werden können.

Häufige Ursachen für vermehrte Sputumbildung sind:

  • Erkältungen und Bronchitis

  • Lungenentzündung (Pneumonie)

  • Asthma bronchiale oder COPD (chronische Lungenerkrankung)

  • Rauchen

  • Feinstaub oder chemische Reizstoffe

  • Tuberkulose oder Pilzinfektionen

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Was die Farbe von Sputum verraten kann

Die Farbe und Beschaffenheit des Sputums gibt erste Hinweise auf die mögliche Ursache. Hier ein Überblick:

  • Klar oder weißlich: Häufig bei Virusinfektionen, leichter Reizung oder allergischen Beschwerden.

  • Gelblich bis grünlich: Typisch für bakterielle Infektionen, z. B. eine bakterielle Bronchitis oder Lungenentzündung.

  • Rot oder rötlich gestreift: Kann auf Blutbeimengungen hinweisen, etwa durch starke Entzündung, Bronchiektasen oder Tumoren.

  • Braun oder schwarz: Meist bei Rauchern oder nach dem Einatmen von Ruß und Feinstaub zu beobachten.

Wichtig: Die Farbe allein reicht nicht für eine Diagnose aus – sie ist nur ein Anhaltspunkt und sollte im Gesamtbild betrachtet werden.

Wann ist eine Sputumanalyse sinnvoll?

Wenn das Sputum über längere Zeit auffällig ist oder von Fieber, Atemnot oder Brustschmerzen begleitet wird, sollte eine ärztliche Abklärung erfolgen. In vielen Fällen wird dabei eine Sputumuntersuchung im Labor durchgeführt. Diese kann:

Besonders der Sputum-Kulturtest hilft, gezielt den Erreger zu identifizieren und eine passende Behandlung zu starten. Bei Verdacht auf Lungenkrebs kann das Sputum zusätzlich zytologisch untersucht werden, um nach auffälligen Zellen zu suchen.

Behandlung bei starker Schleimbildung

Die Behandlung richtet sich nach der Ursache der Schleimbildung. Bei akuten Infekten helfen häufig:

  • Schleimlösende Medikamente (Mukolytika) wie Acetylcystein

  • Inhalationen mit Kochsalzlösung oder ätherischen Ölen

  • Viel Flüssigkeit, um den Schleim zu verflüssigen

  • Hustenlöser oder Hustenstiller, je nach Phase der Erkrankung

Bei bakteriellen Infektionen kann eine Antibiotikatherapie notwendig sein. Chronische Atemwegserkrankungen wie COPD oder Asthma benötigen eine dauerhafte Therapie mit bronchienerweiternden oder entzündungshemmenden Medikamenten. Auch die Rauchentwöhnung ist ein wichtiger Schritt, um die Schleimbildung langfristig zu reduzieren.

Wann sollte man bei Sputum zum Arzt?

Nicht jeder Husten mit Schleim ist gefährlich – aber es gibt Warnzeichen, bei denen eine ärztliche Abklärung sinnvoll ist:

  • Sputum ist blutig oder dunkel verfärbt

  • Beschwerden halten länger als 3 Wochen an

  • Fieber, Gewichtsverlust oder Luftnot treten auf

  • Das Sputum nimmt plötzlich an Menge oder Dicke zu

  • Begleitende Schmerzen im Brustbereich

In solchen Fällen kann ein Lungenfunktionstest, ein Röntgenbild oder ein CT erforderlich sein.

Fazit: Warum Sputum ein wichtiger Hinweisgeber ist

Sputum ist mehr als nur Schleim – es ist ein Frühwarnsystem des Körpers. Es zeigt, wie gesund Deine Atemwege sind und kann Hinweise auf Infektionen, Entzündungen oder sogar schwerwiegende Erkrankungen geben. Wer Veränderungen beim Husten oder Auswurf bemerkt, sollte nicht zögern, eine ärztliche Meinung einzuholen.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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