Sigmakarzinom: Was jetzt wichtig ist

Sigmakarzinom: Was jetzt wichtig ist

PD Dr. med. Witold Polanski

Ein Sigmakarzinom ist ein bösartiger Tumor, der im sogenannten Sigma, dem letzten Abschnitt des Dickdarms, entsteht.

Wo liegt das Sigma und was passiert dort?

Das Sigma, auch als Sigmakolon bezeichnet, ist ein s-förmig gebogener Teil des Dickdarms kurz vor dem Enddarm. Hier wird der Stuhl eingedickt, bevor er weiter Richtung Ausgang transportiert wird. Mehr Informationen dazu gibt es im Artikel Sigma Colon.

Was genau ist ein Sigmakarzinom?

Bei einem Sigmakarzinom handelt es sich um eine spezielle Form von Darmkrebs. Der Begriff setzt sich aus „Sigma“ für den Abschnitt des Dickdarms und „Karzinom“ für eine bösartige Geschwulst zusammen. Das bedeutet: Im Bereich des Sigmas hat sich eine Tumorerkrankung entwickelt, die aus den Zellen der Darmschleimhaut hervorgeht. Dieser Tumor wächst meist langsam, kann aber umliegendes Gewebe befallen und Metastasen, also Tochtergeschwülste, in anderen Organen bilden.

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Häufige Fragen und Sorgen

Viele fragen sich nach der Diagnose: Ist das gefährlich? Wie geht es jetzt weiter? Ein Sigmakarzinom ist eine ernstzunehmende Erkrankung, aber die Heilungschancen sind heute oft gut – vor allem, wenn der Tumor früh erkannt wird. Die meisten Menschen bemerken zunächst keine Beschwerden. Erst später können Symptome wie Blut im Stuhl, Veränderungen beim Stuhlgang, Bauchschmerzen oder ungewollter Gewichtsverlust auftreten. Oft wird der Tumor im Rahmen einer Vorsorgeuntersuchung entdeckt.

Die Angst vor einer Krebsdiagnose ist verständlich. Viele sorgen sich, ob der Krebs gestreut hat, wie belastend die Behandlung wird und ob ein normales Leben danach möglich ist. Es ist wichtig zu wissen: Die Behandlungsmöglichkeiten sind in den letzten Jahren deutlich besser geworden. Die Prognose hängt vor allem davon ab, wie weit der Tumor zum Zeitpunkt der Diagnose fortgeschritten ist.

Wie wird ein Sigmakarzinom festgestellt?

Die Diagnose beginnt meist mit einer Darmspiegelung (Koloskopie). Dabei kann der Arzt auffällige Veränderungen direkt sehen und Gewebeproben entnehmen. Zusätzlich helfen bildgebende Verfahren wie Ultraschall, CT oder MRT dabei, die Ausbreitung im Körper zu überprüfen. Blutuntersuchungen liefern weitere Hinweise, zum Beispiel auf Tumormarker.

Behandlungsmöglichkeiten bei einem Sigmakarzinom

Die Therapie richtet sich danach, wie groß der Tumor ist und ob sich bereits Metastasen gebildet haben. In den meisten Fällen steht eine Operation im Vordergrund. Dabei wird das betroffene Stück des Sigmas samt Tumor entfernt. Oft ist eine solche Operation heute minimal-invasiv, also mit kleinen Schnitten, möglich. Je nach Befund kann eine Chemotherapie oder – seltener – eine Strahlentherapie ergänzend notwendig sein, um eventuell verbliebene Krebszellen zu bekämpfen.

Nach der Behandlung sind regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen wichtig, um ein Wiederauftreten frühzeitig zu erkennen. In vielen Fällen ist nach einer erfolgreichen Therapie ein normales Leben möglich.

Was bedeutet die Diagnose für den Alltag?

Nach einer Operation und möglicher Chemotherapie ist Geduld gefragt. Der Körper muss sich erholen, und das Verdauungssystem braucht Zeit, um sich an die neuen Gegebenheiten zu gewöhnen. Manchmal treten Veränderungen beim Stuhlgang auf, die sich aber oft mit der Zeit bessern. Eine ausgewogene Ernährung, Bewegung und regelmäßige ärztliche Kontrollen helfen, die Gesundheit zu stabilisieren.

Viele Betroffene erleben nach der Diagnose eine Phase der Verunsicherung. Es ist völlig normal, sich Sorgen um die Zukunft zu machen. Gespräche mit Fachleuten, Angehörigen oder in Selbsthilfegruppen können helfen, mit der Situation umzugehen und neue Kraft zu schöpfen.

Gibt es Möglichkeiten zur Vorbeugung?

Ein gesunder Lebensstil mit viel Bewegung, ballaststoffreicher Ernährung und wenig verarbeitetem Fleisch kann das Risiko für Dickdarmkrebs senken. Besonders wichtig ist die regelmäßige Vorsorge: Ab einem bestimmten Alter werden Darmspiegelungen empfohlen, um Tumoren oder deren Vorstufen frühzeitig zu entdecken. Je früher ein Sigmakarzinom erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen.

Weitere Hintergründe zum Sigma und seinen Aufgaben im Körper finden sich im Artikel Sigma Colon. Wer Fragen zu Symptomen, Vorsorge oder Behandlungsmöglichkeiten hat, sollte das Gespräch mit einer Fachperson suchen. So lassen sich Unsicherheiten klären und individuelle Wege finden, mit der Diagnose umzugehen.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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