Scalloping – Gezackte Ränder im Befund

Scalloping – Gezackte Ränder im Befund

26.10.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Scalloping beschreibt in der Medizin das Auftreten von wellenförmigen, eingekerbten oder gezackten Rändern an Organen oder Gewebestrukturen, wie sie häufig in bildgebenden Untersuchungen zu sehen sind. Der Begriff stammt aus dem Englischen und bedeutet übersetzt so viel wie „Auskerbung“ oder „Wellenrand“.

Wie sieht Scalloping aus?

Bei einer Untersuchung, zum Beispiel mit Ultraschall, CT oder MRT, kann es vorkommen, dass die Oberfläche eines Organs nicht glatt erscheint, sondern kleine Einkerbungen, Wellen oder unregelmäßige Ränder aufweist. Diese Veränderung wird dann als Scalloping, Kerbung, Einkerbung oder auch Wellensaum beschrieben. Besonders häufig fällt das an Organen wie der Leber, Milz oder am Bauchfell (Peritoneum) auf. Auch an anderen Stellen im Körper kann so ein Muster auftreten.

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Warum entsteht Scalloping?

Die Ursache für diese gezackten oder eingekerbten Ränder kann sehr unterschiedlich sein. Häufig entsteht das Muster, wenn ein Organ von außen leicht eingedrückt wird, zum Beispiel durch benachbarte Strukturen, Flüssigkeitsansammlungen (wie Aszites im Bauchraum) oder Zysten. Auch bestimmte Tumoren oder Ablagerungen können dazu führen, dass die Oberfläche nicht mehr gleichmäßig verläuft. In manchen Fällen sind die Veränderungen aber auch ganz harmlos und hängen einfach mit der individuellen Form des Organs zusammen.

Wann ist Scalloping ein Hinweis auf eine Erkrankung?

Ob eine Kerbung oder Einkerbung tatsächlich auf eine Krankheit hindeutet, lässt sich nicht pauschal sagen. Oft ist das Scalloping nur ein beschreibender Befund im Rahmen der Bildgebung und hat für sich allein keine direkte Bedeutung. Entscheidend ist immer der Zusammenhang mit anderen Auffälligkeiten, Beschwerden oder Laborwerten. In manchen Fällen kann ein solches Muster aber ein Hinweis auf Flüssigkeitsansammlungen, Tumoren, Verwachsungen oder andere Veränderungen sein, die weiter abgeklärt werden sollten.

Was bedeutet das für den eigenen Befund?

Wenn im Arztbrief oder Befund von Scalloping, Kerbung oder Einkerbung die Rede ist, beschreibt das zunächst nur das Aussehen des jeweiligen Organs im Bild. Für sich genommen ist das kein Beweis für eine bestimmte Krankheit. Wichtig ist, wie der Befund im Gesamtkontext bewertet wird. Oft wird die Beschreibung genutzt, um den untersuchenden Ärztinnen und Ärzten eine möglichst genaue Vorstellung vom Aussehen des Organs zu geben. Ob eine Behandlung oder weitere Untersuchungen nötig sind, hängt davon ab, ob noch andere Auffälligkeiten festgestellt wurden.

Muss man sich Sorgen machen?

Scalloping allein ist in vielen Fällen kein Grund zur Sorge. Es gibt zahlreiche harmlose Ursachen für wellenförmige oder eingekerbte Organränder. Erst wenn weitere Hinweise auf eine Erkrankung bestehen, wie Schmerzen, auffällige Blutwerte oder zusätzliche Veränderungen im Bild, wird genauer nach der Ursache gesucht. Sollte tatsächlich eine behandlungsbedürftige Erkrankung vorliegen, richtet sich das weitere Vorgehen immer nach der genauen Diagnose und dem individuellen Fall.

Was tun bei Unsicherheit?

Wer in einem Befund oder Arztbrief den Begriff Scalloping liest und sich unsicher ist, kann gezielt nachfragen, was das für die eigene Situation bedeutet. Die behandelnde Ärztin oder der behandelnde Arzt kann meist am besten erklären, ob die Kerbung oder Einkerbung relevant ist oder lediglich eine harmlose Formvariante darstellt. In vielen Fällen ist keine weitere Behandlung nötig.

Scalloping ist also in erster Linie eine bildgebende Beschreibung und kein eigenständiges Krankheitsbild. Die Bedeutung ergibt sich immer erst im Zusammenhang mit weiteren Befunden und der individuellen Situation.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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