Der Recessus subscapularis ist eine kleine Ausstülpung der Gelenkkapsel im Bereich des Schultergelenks, die zwischen dem Schulterblatt und dem Oberarmknochen liegt. Dieser Begriff beschreibt also einen ganz bestimmten Abschnitt im Inneren der Schulter, der bei bildgebenden Untersuchungen wie Ultraschall oder MRT manchmal erwähnt wird.
Was genau ist der Recessus subscapularis?
Im menschlichen Körper gibt es viele kleine Hohlräume, die in der medizinischen Fachsprache als „Recessus“ bezeichnet werden. Der Recessus subscapularis ist einer davon. Er gehört zur Gelenkkapsel des Schultergelenks, genauer gesagt zur Vorderseite. Dort, wo die Kapsel mit dem sogenannten Subscapularis Muskel. Das ist ein großer Muskel an der Vorderseite des Schulterblatts, in Kontakt steht, bildet sich eine kleine Tasche oder Ausstülpung. Diese Tasche ist mit Gelenkflüssigkeit gefüllt und sorgt dafür, dass sich das Schultergelenk geschmeidig bewegen kann.
Warum gibt es diesen Hohlraum?
Die Schulter ist das beweglichste Gelenk des Körpers. Damit sie ihre Beweglichkeit behält und gleichzeitig stabil bleibt, braucht sie verschiedene Strukturen, die wie ein Gleitlager wirken. Der Recessus subscapularis ist so eine Struktur. Er ermöglicht es, dass die Gelenkkapsel bei bestimmten Bewegungen, zum Beispiel beim Heben oder Drehen des Arms, nicht zu sehr unter Spannung gerät. Die kleine Tasche wirkt wie ein Puffer und sorgt für einen reibungslosen Ablauf der Bewegung.
Wann taucht der Begriff im Arztbrief oder Befund auf?
Oft wird der Recessus Subscapularis in Berichten erwähnt, wenn eine Bildgebung der Schulter gemacht wurde. Das kann zum Beispiel bei Beschwerden wie Schulterschmerzen, Bewegungseinschränkungen oder nach einer Verletzung der Fall sein. Radiologinnen und Radiologen schauen sich dann genau an, ob dieser Bereich unauffällig aussieht oder ob sich dort zum Beispiel Flüssigkeit angesammelt hat. Auch bei der Suche nach Entzündungen oder Verletzungen der Schulter spielt der Recessus subscapularis eine Rolle, weil Veränderungen in diesem Bereich Hinweise auf bestimmte Erkrankungen geben können (siehe auch Recessuseinengung).
Ist das etwas Krankhaftes?
Allein der Begriff Recessus subscapularis beschreibt erstmal nur eine normale anatomische Struktur. Es handelt sich nicht um eine Krankheit oder eine Diagnose, sondern um einen Teil des gesunden Schultergelenks. Erst wenn im Befund steht, dass dort zum Beispiel vermehrt Flüssigkeit, eine Entzündung oder eine andere Auffälligkeit gesehen wurde, kann das ein Hinweis auf eine Erkrankung sein. Häufige Gründe für solche Veränderungen sind zum Beispiel eine Schleimbeutelentzündung, eine Verletzung der Rotatorenmanschette oder eine Entzündung der Gelenkkapsel.
Was bedeutet das für dich?
Wenn du in deinem Befund oder Arztbrief den Begriff Recessus subscapularis liest, ist das in den allermeisten Fällen kein Grund zur Sorge. Es handelt sich dabei einfach um die Bezeichnung eines Bereichs im Schultergelenk. Nur wenn zusätzlich Begriffe wie „Erguss“, „Entzündung“ oder „Ruptur“ im Zusammenhang mit dem Recessus Subscapularis genannt werden, ist das ein Hinweis auf eine mögliche Erkrankung. In solchen Fällen wird die behandelnde Ärztin oder der behandelnde Arzt genauer erklären, was das für die Schulter bedeutet und ob weitere Schritte notwendig sind.
Zusammengefasst: Eine normale Struktur der Schulter
Der Recessus subscapularis ist also eine ganz normale, wichtige Struktur im Schultergelenk. Er sorgt dafür, dass das Gelenk beweglich bleibt und schützt die Kapsel vor zu starker Belastung. Die Erwähnung im Befund bedeutet zunächst nichts Krankhaftes. Erst wenn dort Veränderungen beschrieben werden, kann das auf eine Erkrankung oder Verletzung hindeuten. In den meisten Fällen ist der Begriff aber einfach nur die Beschreibung eines Teils der Schulter, ein Zeichen dafür, wie genau und sorgfältig die Untersuchungen heute gemacht werden.
