Die QT Zeit beschreibt im EKG die elektrische Aktivität des Herzens während der Phase, in der sich die Herzkammern zusammenziehen und danach wieder entspannen.
Was zeigt die QT Zeit im EKG?
Im Elektrokardiogramm, kurz EKG, werden die elektrischen Vorgänge im Herzen sichtbar gemacht. Die QT Zeit ist dabei ein bestimmter Abschnitt in der EKG-Kurve. Sie beginnt am Start der sogenannten Q-Zacke und endet dort, wo die T-Welle wieder auf der Grundlinie angekommen ist. In diesem Zeitraum werden die Herzkammern elektrisch angeregt, ziehen sich zusammen und bereiten sich anschließend auf den nächsten Herzschlag vor.
Diese Zeitspanne ist wichtig, weil sie zeigt, wie lange die Herzzellen brauchen, um nach einem Herzschlag wieder bereit für den nächsten zu sein. Ist die QT Zeit zu kurz oder zu lang, kann das auf eine Störung hindeuten, die das Risiko für Herzrhythmusstörungen erhöht.
Wie wird die QT Zeit gemessen?
Die Messung erfolgt immer im Rahmen eines EKGs. Dabei werden kleine Elektroden auf die Haut geklebt, die die elektrischen Signale des Herzens aufzeichnen. Die QT Zeit lässt sich dann auf dem Ausdruck oder am Bildschirm als Abstand zwischen dem Beginn der Q-Zacke und dem Ende der T-Welle ablesen. Da die Herzfrequenz Einfluss auf die Länge der Qt Zeit hat, wird oft die sogenannte „korrigierte Qt Zeit“ (QTc) berechnet. Diese berücksichtigt, wie schnell oder langsam das Herz schlägt und macht die Werte besser vergleichbar.
Mehr Infos über die EKG-Untersuchung und wie sie ausgewertet wird, gibt es hier: EKG Auswertung einfach erklärt.
Welche Werte sind normal?
Bei Erwachsenen liegt die normale QT Zeit meist zwischen etwa 350 und 440 Millisekunden. Die genaue Grenze kann je nach Alter, Geschlecht und Messmethode etwas schwanken. Für die korrigierte QTc Zeit gelten als grobe Richtwerte: Bei Männern sollte sie unter 450 Millisekunden liegen, bei Frauen unter 470 Millisekunden. Alles, was darüber oder deutlich darunter liegt, gilt als auffällig.
Was bedeutet eine verlängerte oder verkürzte QT Zeit?
Eine verlängerte QT Zeit (Long QT Syndrom) kann das Risiko für bestimmte gefährliche Herzrhythmusstörungen erhöhen. Besonders gefürchtet ist eine Rhythmusstörung namens Torsade de Pointes, die im schlimmsten Fall zum plötzlichen Herztod führen kann. Eine zu kurze QT Zeit ist deutlich seltener, kann aber ebenfalls zu Rhythmusstörungen führen.
Oft ist eine auffällige QT Zeit nur ein Hinweis und noch keine Diagnose. Es gibt viele harmlose Gründe für eine Abweichung, zum Beispiel bestimmte Medikamente, Störungen im Salzhaushalt (wie Kalium oder Magnesium) oder auch eine angeborene Veranlagung. Manchmal ist die Veränderung auch nur vorübergehend.
Wie wird eine Auffälligkeit weiter abgeklärt?
Wenn die QT Zeit im EKG zu lang oder zu kurz ist, wird meist nach möglichen Ursachen gesucht. Dazu gehören eine genaue Befragung, eine Untersuchung des Blutes auf Elektrolyte und manchmal weitere EKGs unter verschiedenen Bedingungen. Auch die Medikamentenliste wird geprüft, weil manche Arzneimittel die QT Zeit beeinflussen können. In seltenen Fällen kann eine genetische Untersuchung sinnvoll sein, wenn ein angeborenes Long QT Syndrom vermutet wird.
Was tun, wenn die QT Zeit im Befund steht?
Steht im Befund, dass die QT Zeit verlängert oder verkürzt ist, muss das nicht automatisch bedeuten, dass eine gefährliche Erkrankung vorliegt. Oft ist die Veränderung vorübergehend oder harmlos. Es lohnt sich aber, den Befund mit einer Ärztin oder einem Arzt zu besprechen, besonders wenn Beschwerden wie Herzrasen, Ohnmacht oder Schwindel auftreten. Gemeinsam kann dann entschieden werden, ob weitere Untersuchungen nötig sind oder ob eine Anpassung von Medikamenten sinnvoll ist.
Was kann selbst getan werden?
Wer weiß, dass er oder sie eine auffällige QT Zeit hat, sollte bestimmte Dinge beachten. Medikamente immer nur nach Rücksprache mit der Ärztin oder dem Arzt einnehmen, da viele Mittel, auch manche Antibiotika oder Mittel gegen Allergien, die QT Zeit verlängern können. Bei Anzeichen wie plötzlichem Herzrasen oder Ohnmacht sollte sofort ärztliche Hilfe gesucht werden. Eine gesunde Lebensweise mit ausreichend Bewegung, ausgewogener Ernährung und Verzicht auf Drogen oder übermäßigen Alkoholkonsum hilft, das Herz zusätzlich zu schützen.
Wann ist eine Behandlung nötig?
Ob eine Behandlung notwendig ist, hängt ganz von der Ursache und dem Ausmaß der Veränderung ab. Bei schwerwiegenden Formen, etwa einem angeborenen Long QT Syndrom, können Medikamente oder in seltenen Fällen ein implantierbarer Defibrillator sinnvoll sein. Meist reicht es aber, auslösende Faktoren zu vermeiden und regelmäßig das EKG zu kontrollieren.
Weitere Aspekte zur Abkürzung
Der Begriff QT Zeit taucht fast ausschließlich im Zusammenhang mit dem EKG auf. In anderen Fachgebieten gibt es keine relevanten Bedeutungen. Dennoch gilt wie immer: Abkürzungen und Fachbegriffe sollten im Zusammenhang mit dem gesamten Befund betrachtet werden.
Mehr Informationen rund um das EKG und die Auswertung gibt es unter Elektrokardiogramm (EKG) und Auswertung EKG.