Pleurakuppenschwielen – Zufallsbefund ohne Folgen

Pleurakuppenschwielen – Zufallsbefund ohne Folgen

10.12.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Pleurakuppenschwielen sind bindegewebige Verdickungen an der Lungenspitze, die bei Röntgenuntersuchungen oder CTs als helle, narbenähnliche Veränderungen sichtbar werden. Sie entstehen meist durch abgelaufene Entzündungen oder Reizungen des Rippenfells, das die Lunge umgibt.

Was steckt hinter dem Begriff?

Der Ausdruck setzt sich aus mehreren Teilen zusammen: „Pleura“ ist das medizinische Wort für das Rippenfell, eine dünne Gewebeschicht, die die Lunge und die Innenseite des Brustkorbs auskleidet. Die „Kuppel“ bezeichnet den oberen Abschnitt der Lunge, also die Lungenspitze. „Schwielen“ beschreibt hier eine Art narbige Verdickung, ähnlich wie eine Schwiele auf der Haut, nur eben am Rippenfell.

Solche Veränderungen werden meist zufällig entdeckt, zum Beispiel bei einer Röntgenaufnahme des Brustkorbs. Sie zeigen sich als kleine, meist harmlose Narben an der Lungenspitze. In vielen Befunden steht dann: „Pleurakuppenschwielen beidseits“ oder „diskrete Pleurakuppenschwielen rechtsseitig“.

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Wie entstehen diese Veränderungen?

Die häufigste Ursache für Pleurakuppenschwielen ist eine frühere, oft schon lange zurückliegende Entzündung des Rippenfells. Das kann zum Beispiel eine Lungenentzündung, eine abgelaufene Tuberkulose oder auch eine harmlose Reizung durch Infekte gewesen sein. Seltener sind Verletzungen oder bestimmte Staubbelastungen aus dem Berufsleben Auslöser.

Im Heilungsverlauf bildet der Körper an der betroffenen Stelle festes Bindegewebe, das sich wie eine kleine Narbe ablagert. Diese Verdickungen bleiben meist dauerhaft bestehen, verursachen aber in der Regel keine Beschwerden.

Was bedeutet das für die Gesundheit?

In den allermeisten Fällen sind Pleurakuppenschwielen ein Zufallsbefund ohne Krankheitswert. Sie verursachen keine Schmerzen, schränken die Lunge nicht ein und führen auch nicht zu Atemnot. Für die Funktion der Lunge spielen sie praktisch keine Rolle.

Viele Menschen leben jahrelang mit solchen Veränderungen, ohne je etwas davon zu bemerken. Erst eine Röntgenuntersuchung, zum Beispiel im Rahmen einer Vorsorge oder nach einem Unfall, bringt sie ans Licht.

Muss man sich Sorgen machen?

Der Anblick einer „Schwiele“ im Arztbrief kann im ersten Moment verunsichern. Doch medizinisch sind diese Veränderungen fast immer harmlos. Sie sind ein Zeichen dafür, dass das Rippenfell irgendwann einmal gereizt oder entzündet war und der Körper das Gewebe an dieser Stelle stabilisiert hat.

Nur in sehr seltenen Fällen, etwa wenn die Schwielen sehr ausgeprägt sind, sich schnell verändern oder mit anderen auffälligen Befunden einhergehen, wird genauer nachgeschaut. Dann kann der Arzt weitere Untersuchungen wie eine Computertomografie oder spezielle Laborwerte anordnen. In der Regel bleibt es jedoch beim einmaligen Hinweis im Befund.

Gibt es Beschwerden oder Symptome?

Pleurakuppenschwielen machen in der Regel keine Beschwerden. Sie sind nicht spürbar, verursachen keine Schmerzen und schränken die Atmung nicht ein. Auch sportliche Aktivitäten oder der Alltag werden dadurch nicht beeinflusst.

Sollten dennoch Symptome wie anhaltender Husten, Schmerzen im Brustkorb oder Luftnot auftreten, liegt die Ursache fast immer woanders. Dann ist es sinnvoll, dies ärztlich abklären zu lassen, aber nicht wegen der Schwielen selbst.

Wann ist eine Behandlung nötig?

Da Pleurakuppenschwielen keine Krankheit darstellen, ist eine Behandlung normalerweise nicht erforderlich. Es gibt keine Medikamente oder Therapien, die diese narbigen Veränderungen „verschwinden“ lassen. Sie sind vielmehr ein Zeichen abgelaufener Prozesse und nicht weiter behandlungsbedürftig.

Nur wenn gleichzeitig andere auffällige Lungenveränderungen bestehen oder Beschwerden auftreten, wird individuell entschieden, ob weitere Untersuchungen notwendig sind.

Was tun, wenn der Begriff im Befund steht?

Es reicht in den meisten Fällen, den Begriff einfach als Hinweis auf eine alte, ausgeheilte Veränderung zu sehen. Wer unsicher ist, kann den eigenen Arzt oder die Ärztin darauf ansprechen und sich die Situation noch einmal erklären lassen. In aller Regel gibt es keinen Grund zur Sorge oder zur Einschränkung im Alltag.

Pleurakuppenschwielen sind damit ein typischer Befund, der zwar medizinisch korrekt dokumentiert wird, im Alltag aber keine Bedeutung für die Gesundheit hat. Wer diesen Begriff im Arztbrief findet, kann beruhigt sein: Es handelt sich meist um eine harmlose Narbe am Rippenfell, die keinerlei Einfluss auf das Wohlbefinden hat.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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