Die Pleura ist eine dünne Gewebeschicht, die die Lunge und die Innenseite des Brustkorbs auskleidet und so einen reibungslosen Ablauf der Atmung ermöglicht.
Aufbau und Funktion der Pleura
Im menschlichen Körper umgibt die Pleura wie eine schützende Hülle die Lunge. Genauer gesagt besteht sie aus zwei Teilen: Die innere Schicht, das sogenannte Lungenfell (Pleura visceralis), liegt direkt auf der Lunge auf. Die äußere Schicht, das Rippenfell (Pleura parietalis), kleidet die Brustwand von innen aus. Zwischen diesen beiden Schichten befindet sich ein schmaler, mit Flüssigkeit gefüllter Raum, der als Pleuraspalt bezeichnet wird. Diese Flüssigkeit sorgt dafür, dass sich die Lunge beim Ein- und Ausatmen nahezu widerstandslos bewegen kann.
Die Hauptaufgabe der Pleura besteht darin, die Atmung zu erleichtern und die empfindliche Lunge vor Reibung und Verletzungen zu schützen. Durch die glatte Oberfläche der beiden Pleuraschichten gleiten Lunge und Brustkorb bei jeder Atembewegung sanft aneinander vorbei.
Warum ist die Pleura wichtig?
Ohne die Pleura wäre das Atmen schmerzhaft und die Lunge könnte nicht mehr so frei arbeiten, wie es nötig ist. Die Flüssigkeit im Pleuraspalt verhindert, dass die beiden Schichten aneinander haften oder sich beim Atmen gegenseitig aufreiben. Gleichzeitig sorgt die Pleura dafür, dass die Lunge beim Einatmen dem Brustkorb folgen kann und nicht in sich zusammenfällt.
Kommt es zu Störungen im Bereich der Pleura, können unterschiedliche Beschwerden auftreten. Ein bekanntes Beispiel ist der sogenannte Pleuraerguss, bei dem sich zu viel Flüssigkeit im Pleuraspalt ansammelt. Das kann zu Atemnot oder einem Druckgefühl im Brustkorb führen. Mehr Informationen dazu gibt es im Artikel zum Pleuraerguss.
Begriffe rund um die Pleura
In medizinischen Befunden taucht das Wort pleural oder Pleura oft in verschiedenen Zusammenhängen auf. Manchmal ist von „pleuralen Veränderungen“ oder „subpleuralen Verdichtungen“ die Rede. Damit sind Auffälligkeiten gemeint, die direkt an oder unterhalb der Pleura liegen. Bei einer subpleuralen Verdichtung handelt es sich beispielsweise um eine Gewebeveränderung direkt unter der Pleura, die auf entzündliche Prozesse oder andere Ursachen hindeuten kann. Wer mehr darüber wissen möchte, findet weitere Informationen im Beitrag zur subpleuralen Verdichtung.
Auch der Begriff Pleuraspalt taucht immer wieder auf. Wie oben beschrieben, handelt es sich dabei um den schmalen Raum zwischen den beiden Pleuraschichten. Bei bestimmten Erkrankungen oder Verletzungen kann Luft oder Flüssigkeit in diesen Spalt gelangen und so die normale Funktion der Lunge beeinträchtigen. Näheres dazu gibt es im Artikel zum Pleuraspalt.
Wann wird die Pleura im Arztbrief erwähnt?
In Arztbriefen oder Befunden wird die Pleura meist im Rahmen von bildgebenden Untersuchungen wie Röntgen, CT oder Ultraschall erwähnt. Ärztinnen und Ärzte achten darauf, ob die Pleura glatt und unauffällig erscheint oder ob Auffälligkeiten wie Verdickungen, Flüssigkeitsansammlungen oder Verklebungen zu sehen sind. Solche Veränderungen können Hinweise auf unterschiedliche Erkrankungen geben, müssen aber nicht immer bedeuten, dass etwas Ernstes vorliegt. Oft wird die Pleura auch im Zusammenhang mit anderen Begriffen genannt, etwa „pleurale Reaktion“ oder „pleurale Flüssigkeit“. Das beschreibt meist nur, wo im Brustraum eine Veränderung festgestellt wurde.
Zusammengefasst
Die Pleura ist eine wichtige, aber meist wenig beachtete Struktur im Brustkorb. Sie sorgt dafür, dass die Lunge bei jedem Atemzug geschmeidig gleiten kann. Veränderungen oder Erkrankungen im Bereich der Pleura werden in der Regel durch bildgebende Verfahren erkannt und im Befund dokumentiert. Je nach Kontext kann das Wort pleural, Pleura oder Pleuraspalt unterschiedliche Dinge bedeuten – oft ist es einfach ein Hinweis auf die Lage einer Auffälligkeit im Brustraum.
Wer in seinem Befund einen Hinweis auf die Pleura findet, muss sich nicht automatisch Sorgen machen. Häufig handelt es sich um eine reine Beschreibung der normalen Anatomie oder um einen harmlosen Befund. Bei Unsicherheiten hilft es, den genauen Wortlaut und Zusammenhang mit der behandelnden Ärztin oder dem Arzt zu besprechen.