Pansinusitis bedeutet, dass alle Nasennebenhöhlen gleichzeitig entzündet sind. Das Wort setzt sich aus „Pan-“ für „alle“ und „Sinusitis“ für eine Entzündung der Nasennebenhöhlen zusammen.
Was passiert bei einer Pansinusitis?
Die Nasennebenhöhlen sind luftgefüllte Hohlräume im Schädel, die über kleine Öffnungen mit der Nase verbunden sind. Es gibt mehrere davon: die Stirnhöhlen, Kieferhöhlen, Siebbeinzellen und Keilbeinhöhlen. Normalerweise sind diese Räume mit einer dünnen Schleimhautschicht ausgekleidet, die für ein feuchtes Klima und den Abtransport von Schleim sorgt. Bei einer Entzündung – also einer Sinusitis – schwillt die Schleimhaut an, produziert mehr Sekret und die Belüftung gerät aus dem Gleichgewicht.
Bei einer Pansinusitis sind nicht nur einzelne, sondern alle Nasennebenhöhlen betroffen. Das ist im Vergleich zu einer gewöhnlichen Nasennebenhöhlenentzündung, bei der oft nur eine oder zwei Höhlen entzündet sind, eine deutlich umfassendere Erkrankung.
Typische Beschwerden und Verlauf
Eine Pansinusitis äußert sich meist durch starke, anhaltende Kopfschmerzen, die oft im ganzen Gesicht spürbar sind. Häufig kommen ein Druckgefühl über Stirn, Wangen und hinter den Augen, eine verstopfte Nase und eitriger Nasenausfluss hinzu. Auch Fieber, Abgeschlagenheit und manchmal sogar Zahnschmerzen sind möglich. Die Beschwerden sind meist ausgeprägter als bei einer einfachen Sinusitis, weil das gesamte Nebenhöhlensystem entzündet ist.
Die Erkrankung kann sowohl akut als auch chronisch verlaufen. Bei der akuten Form treten die Symptome plötzlich auf und sind oft heftig. Hält die Entzündung länger als zwölf Wochen an, sprechen Ärztinnen und Ärzte von einer chronischen Pansinusitis.
Ursachen und Risikofaktoren
Meist entsteht eine Pansinusitis als Folge eines Infekts der oberen Atemwege, also zum Beispiel nach einer Erkältung oder Grippe. Viren greifen die Schleimhaut an, wodurch diese anschwillt und die Belüftung der Nebenhöhlen gestört wird. In diesem Klima können sich dann Bakterien ansiedeln und die Entzündung verschlimmern.
Manchmal spielen auch Allergien, Nasenpolypen, eine schiefe Nasenscheidewand oder andere anatomische Besonderheiten eine Rolle, weil sie den Abfluss von Schleim behindern. Auch ein geschwächtes Immunsystem oder chronische Erkrankungen können das Risiko erhöhen, dass aus einer einfachen Sinusitis eine Pansinusitis wird.
Ist eine Pansinusitis gefährlich?
Viele fragen sich, ob eine so umfassende Entzündung bedrohlich ist. Grundsätzlich ist eine Pansinusitis ernst zu nehmen, denn die entzündeten Schleimhäute können den Druck auf umliegende Strukturen wie Augen oder Gehirn erhöhen. In seltenen Fällen besteht das Risiko, dass sich die Infektion ausbreitet, etwa zu einer Augenhöhlenentzündung oder – noch seltener – einer Hirnhautentzündung. Solche Komplikationen treten aber meist nur auf, wenn die Entzündung unbehandelt bleibt oder das Immunsystem stark geschwächt ist.
Die allermeisten Menschen erleben jedoch keine schweren Verläufe. Mit einer gezielten Behandlung klingen die Beschwerden meist innerhalb weniger Wochen wieder ab.
Behandlungsmöglichkeiten bei Pansinusitis
Die Therapie richtet sich nach der Ursache und dem Schweregrad der Entzündung. In vielen Fällen reicht eine symptomatische Behandlung, um die Beschwerden zu lindern. Dazu zählen abschwellende Nasensprays, Inhalationen mit Kochsalzlösung, viel Flüssigkeit und schmerzlindernde Mittel. Bei bakteriellen Infektionen kann der Einsatz von Antibiotika notwendig sein, vor allem wenn die Beschwerden sehr stark sind, Fieber besteht oder Komplikationen drohen.
Bei chronischen Verläufen oder wenn die Entzündung immer wiederkehrt, werden manchmal kortisonhaltige Nasensprays, spezielle Spülungen oder – selten – operative Maßnahmen empfohlen, um die Belüftung der Nebenhöhlen dauerhaft zu verbessern.
Was tun bei Unsicherheit oder starken Symptomen?
Viele Menschen machen sich Sorgen, wenn sie die Diagnose Pansinusitis lesen. Fragen wie „Kann das gefährlich werden?“ oder „Wann sollte ich zum Arzt?“ sind ganz normal. Wichtig ist: Bei sehr starken Schmerzen, hohem Fieber, Sehproblemen, starker Schwellung im Gesicht oder wenn die Beschwerden länger als zehn Tage anhalten, sollte ärztlicher Rat eingeholt werden. Auch wenn die Symptome immer wiederkehren oder ungewöhnlich heftig sind, ist eine genaue Abklärung sinnvoll.
Mit der richtigen Behandlung und etwas Geduld heilt eine Pansinusitis in den meisten Fällen vollständig aus. Wer regelmäßig unter Nasennebenhöhlenentzündungen leidet, kann mit einfachen Maßnahmen wie Nasenspülungen, ausreichend Flüssigkeit und einem gesunden Lebensstil vorbeugen.