Pankreaskopfkarzinom: Symptome und was jetzt hilft

Pankreaskopfkarzinom: Symptome und was jetzt hilft

02.11.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Pankreaskopfkarzinom bezeichnet einen bösartigen Tumor, der im Kopf der Bauchspeicheldrüse entsteht. Die Bauchspeicheldrüse, medizinisch Pankreas genannt, ist ein Organ im oberen Bauchraum, das wichtige Verdauungsenzyme und Hormone wie Insulin produziert. Der Kopf des Pankreas liegt dort, wo der Dünndarm beginnt und ist besonders eng mit den Gallengängen und wichtigen Blutgefäßen verbunden.

Was genau passiert bei einem Tumor im Pankreaskopf?

Wenn sich in diesem Bereich eine Krebszelle bildet und unkontrolliert zu wachsen beginnt, spricht man von einem Pankreaskopfkarzinom. Das Wort „Karzinom“ steht dabei für eine bösartige, also krebsartige, Veränderung von Zellen. Die meisten Tumoren in diesem Bereich gehen von den sogenannten Gangzellen aus, die die Verdauungsflüssigkeit transportieren. Ein Tumor kann sich dort ausbreiten, auf umliegende Strukturen drücken und so Beschwerden verursachen.

Ganzen Befund übersetzen?

Du hast einen Arztbericht oder Befund den du nicht verstehst? Dann nutze Simply Onno, um dir diesen in einfache Sprache übersetzen und erklären zu lassen.

Mehr Infos

Typische Beschwerden und erste Anzeichen

Oft bleibt ein Pankreaskopfkarzinom lange unbemerkt, weil die Bauchspeicheldrüse tief im Bauch liegt und der Tumor zunächst kaum auffällt. Erst wenn der Tumor größer wird und auf die Gallengänge oder den Zwölffingerdarm drückt, treten Symptome auf. Zu den häufigsten Zeichen zählen eine Gelbfärbung der Haut oder Augen (Gelbsucht), unerklärlicher Gewichtsverlust, dunkler Urin, heller Stuhlgang, Juckreiz und manchmal Schmerzen im Oberbauch oder Rücken. Auch Appetitlosigkeit oder Verdauungsprobleme können vorkommen. Diese Beschwerden sind nicht immer eindeutig und können bei vielen anderen Krankheiten ebenfalls auftreten.

Wie wird die Diagnose gestellt?

Besteht der Verdacht auf einen Tumor in der Bauchspeicheldrüse, kommen verschiedene Untersuchungen zum Einsatz. Häufig beginnt die Abklärung mit einer Ultraschalluntersuchung des Bauches. Bei unklaren Befunden folgen meist eine Computertomografie (CT) oder Magnetresonanztomografie (MRT), um den Tumor genauer zu erkennen und seine Ausbreitung zu beurteilen. Zusätzlich können Blutuntersuchungen Hinweise liefern, zum Beispiel durch erhöhte Werte bestimmter Tumormarker. In manchen Fällen ist eine Gewebeprobe (Biopsie) notwendig, um die Diagnose zu sichern.

Warum macht ein Pankreaskopfkarzinom so vielen Angst?

Die Diagnose Krebs im Bereich der Bauchspeicheldrüse löst verständlicherweise große Sorgen aus. Viele denken sofort an eine sehr ernste Erkrankung mit schlechter Prognose. Tatsächlich ist das Pankreaskopfkarzinom oft erst spät erkennbar, weil die Symptome unspezifisch sind. Das macht die Behandlung schwieriger. Die Angst vor Schmerzen, einem schnellen Krankheitsverlauf oder dem Verlust der Selbstständigkeit ist bei dieser Diagnose häufig. Auch die Frage, wie es jetzt weitergeht, wie die Therapie aussieht und welche Chancen auf Heilung bestehen, beschäftigt viele.

Ist das Pankreaskopfkarzinom immer schlimm?

Ein Tumor im Kopf der Bauchspeicheldrüse ist eine ernstzunehmende Erkrankung. Wie schwerwiegend die Situation ist, hängt jedoch von verschiedenen Faktoren ab: Wie groß ist der Tumor? Hat er bereits in andere Organe gestreut? Wie ist der allgemeine Gesundheitszustand? Es gibt Fälle, in denen der Tumor früh entdeckt wird und eine Behandlung gute Aussichten bietet. In anderen Fällen ist der Tumor bereits weiter fortgeschritten. Die Prognose ist individuell sehr unterschiedlich, daher ist eine genaue Abklärung durch Fachärztinnen und Fachärzte wichtig.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Die Behandlung richtet sich danach, wie weit der Tumor fortgeschritten ist und ob er operativ entfernt werden kann. Ist der Tumor noch begrenzt und hat keine anderen Organe befallen, steht meistens eine Operation im Vordergrund. Dabei wird der betroffene Teil der Bauchspeicheldrüse, oft zusammen mit Teilen des Gallengangs, des Zwölffingerdarms und manchmal auch des Magens, entfernt. Dieses Verfahren wird als Whipple-Operation bezeichnet und ist ein komplexer Eingriff.

Manchmal ist eine Operation nicht möglich, etwa wenn der Tumor zu groß ist oder bereits Metastasen, also Tochtergeschwülste, gebildet hat. Dann kommen andere Behandlungen infrage, zum Beispiel eine Chemotherapie oder seltener eine Bestrahlung. Ziel kann es sein, das Tumorwachstum zu bremsen, Beschwerden zu lindern und die Lebensqualität zu erhalten. In manchen Fällen wird auch vor einer Operation zunächst eine Chemotherapie durchgeführt, um den Tumor zu verkleinern.

Die Behandlung wird immer individuell an die jeweilige Situation angepasst. Ein Team aus verschiedenen Fachrichtungen – Chirurgie, Onkologie, Gastroenterologie – arbeitet dabei eng zusammen.

Was bedeutet die Diagnose für das weitere Leben?

Mit der Diagnose Pankreaskopfkarzinom verändert sich vieles. Die Behandlung kann anstrengend sein und der Alltag wird oft von Arztterminen, Therapien und der Sorge um die eigene Gesundheit geprägt. Neben der medizinischen Therapie ist es wichtig, auf eine gute Ernährung zu achten, da die Verdauung nach einer Operation oder durch den Tumor selbst beeinträchtigt sein kann. Spezielle Enzympräparate können helfen, die Nahrung besser zu verwerten. Auch psychologische Unterstützung und Austausch mit anderen Betroffenen sind für viele eine wichtige Hilfe, um mit der Situation zurechtzukommen.

Was tun bei Unsicherheit oder neuen Beschwerden?

Treten neue Symptome auf oder verschlechtern sich bestehende Beschwerden, sollte nicht gezögert werden, ärztlichen Rat einzuholen. Gerade bei Gelbsucht, starken Schmerzen, Fieber oder plötzlichem Gewichtsverlust ist eine schnelle Abklärung wichtig. Auch nach einer abgeschlossenen Behandlung bleiben regelmäßige Kontrollen notwendig, um ein mögliches Wiederauftreten des Tumors oder Komplikationen frühzeitig zu erkennen.

Das Pankreaskopfkarzinom ist eine Herausforderung, die Mut und Unterstützung erfordert. Moderne Therapien, spezialisierte Zentren und ein gutes Netzwerk aus Ärztinnen, Ärzten und weiteren Fachkräften können dabei helfen, die bestmögliche Behandlung und Begleitung zu sichern.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

Jetzt ganzen Befund übersetzen