Osteodensitometrie: Was Messwerte bedeuten

Osteodensitometrie: Was Messwerte bedeuten

PD Dr. med. Witold Polanski

Osteodensitometrie bezeichnet eine medizinische Messmethode, mit der die Knochendichte bestimmt wird. Ziel dieser Untersuchung ist es, frühzeitig Hinweise auf Osteoporose oder andere Veränderungen im Knochengewebe zu erkennen.

Was passiert bei einer Knochendichtemessung?

Die Osteodensitometrie, manchmal auch als Knochendichtemessung bezeichnet, ist ein bildgebendes Verfahren. Dabei wird gemessen, wie viel Mineral im Knochen eingelagert ist. Je höher die Dichte, desto stabiler ist das Knochengewebe. Eine niedrige Knochendichte kann auf ein erhöhtes Risiko für Knochenbrüche hinweisen, vor allem im höheren Alter oder bei bestimmten Vorerkrankungen.

Am häufigsten kommt dabei die sogenannte DXA Methode zum Einsatz. DXA steht für Dual Energy X Ray Absorptiometry. Hierbei werden mit sehr geringer Röntgenstrahlung meist die Lendenwirbelsäule und der Oberschenkelhals untersucht. Die Untersuchung dauert in der Regel nur wenige Minuten und ist schmerzfrei.

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Wann ist eine Osteodensitometrie sinnvoll?

Eine Knochendichtemessung wird meist dann empfohlen, wenn der Verdacht auf Osteoporose besteht oder ein erhöhtes Risiko dafür vorliegt. Dazu zählen zum Beispiel Frauen nach den Wechseljahren, Menschen mit bestimmten chronischen Erkrankungen, längerer Kortisonbehandlung oder familiärer Vorbelastung. Auch nach Knochenbrüchen ohne ersichtlichen Grund kann die Untersuchung helfen, die Ursache zu klären.

Manchmal wird die Osteodensitometrie auch zur Verlaufskontrolle eingesetzt, etwa um zu sehen, wie gut eine Therapie gegen Knochenschwund wirkt.

Wie läuft die Untersuchung ab?

Für die Osteodensitometrie ist keine besondere Vorbereitung nötig. Schmuck und metallische Gegenstände im Messbereich sollten abgelegt werden, damit das Ergebnis nicht verfälscht wird. Während der Messung liegt man entspannt auf einer Liege. Das Gerät fährt langsam über den Körper und misst die Knochendichte an den ausgewählten Stellen.

Die Strahlenbelastung ist dabei sehr gering, deutlich niedriger als bei einer normalen Röntgenaufnahme. Nach wenigen Minuten ist die Untersuchung abgeschlossen und man kann direkt wieder nach Hause gehen.

Was bedeuten die Ergebnisse?

Das Ergebnis der Osteodensitometrie wird meist als sogenannter T Wert angegeben. Dieser Wert zeigt, wie stark die eigene Knochendichte von der eines gesunden jungen Erwachsenen abweicht. Ein T Wert von minus eins oder besser gilt als normal. Werte zwischen minus eins und minus zwei Komma fünf sprechen für eine sogenannte Osteopenie, also eine leicht verringerte Knochendichte. Liegt der Wert unter minus zwei Komma fünf, liegt eine Osteoporose vor.

Die genaue Einordnung und Bedeutung des Ergebnisses hängt immer vom Einzelfall ab. Alter, Geschlecht und mögliche Vorerkrankungen werden bei der Bewertung berücksichtigt. Die behandelnde Ärztin oder der Arzt bespricht das Resultat und klärt, ob weitere Maßnahmen nötig sind.

Was tun bei auffälligen Befunden?

Wird eine verminderte Knochendichte festgestellt, muss das nicht automatisch bedeuten, dass sofort eine Therapie notwendig ist. Oft reicht es aus, den Lebensstil anzupassen und regelmäßig nachzumessen. Bei ausgeprägter Osteoporose oder zusätzlichen Risikofaktoren kann eine medikamentöse Behandlung sinnvoll sein. Ziel ist es, Knochenbrüche zu verhindern und die Lebensqualität zu erhalten.

Viele Menschen machen sich Sorgen, wenn sie von einer niedrigen Knochendichte erfahren. Die Angst vor Brüchen oder Bewegungseinschränkungen ist verständlich. Doch schon kleine Veränderungen im Alltag können helfen: Bewegung, gezieltes Krafttraining, eine calciumreiche Ernährung und ausreichend Vitamin D unterstützen den Knochenstoffwechsel. Auch das Vermeiden von Stürzen, zum Beispiel durch sichere Schuhe und eine angepasste Wohnumgebung, trägt dazu bei, das Risiko zu senken.

Wann ist eine Knochendichtemessung nicht sinnvoll?

Nicht in jedem Fall bringt eine Osteodensitometrie neue Erkenntnisse. Bei jungen, gesunden Menschen ohne Risikofaktoren ist die Untersuchung meist nicht notwendig. Auch bei bestimmten akuten Erkrankungen oder während einer Schwangerschaft wird sie in der Regel nicht durchgeführt.

Die Entscheidung, ob eine Knochendichtemessung sinnvoll ist, sollte immer individuell getroffen werden. Die behandelnde Ärztin oder der Arzt kann am besten einschätzen, ob die Untersuchung im jeweiligen Fall weiterhilft.

Was kostet die Osteodensitometrie und wer übernimmt die Kosten?

Die Kosten für eine Knochendichtemessung werden von den gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland in der Regel dann übernommen, wenn ein begründeter Verdacht auf Osteoporose besteht oder bereits ein Knochenbruch ohne erkennbaren Auslöser passiert ist. Wird die Untersuchung rein zur Vorsorge gewünscht, muss sie meist selbst bezahlt werden. Die Preise variieren, liegen aber häufig zwischen 30 und 60 Euro.

Zusammenfassung: Wichtige Fakten zur Osteodensitometrie

Die Osteodensitometrie ist ein sicheres und unkompliziertes Verfahren, um die Stabilität der Knochen zu überprüfen. Sie hilft, das Risiko für Osteoporose frühzeitig zu erkennen und gegebenenfalls gezielt gegenzusteuern. Die Untersuchung ist schmerzfrei, dauert nur wenige Minuten und kann wertvolle Hinweise für die weitere Behandlung liefern. Wer unsicher ist, ob eine Knochendichtemessung sinnvoll ist, kann sich im Gespräch mit der behandelnden Ärztin oder dem behandelnden Arzt individuell beraten lassen.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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